Anfang April 2007 wurde bekannt, dass Israel bereit ist, Verhandlungen über neue Friedenswege im Nahost Konflikt mit einigen arabischen Staaten bzw. mit der arabischen Liga zu führen, wobei Ministerpräsident Olmert vor allem auf die Teilnahme Saudi-Arabiens als der Hauptgesprächspartner Wert legt.
Schon länger bekannt ist, dass die USA bilaterale Beziehungen mit Saudi-Arabien unterhalten und nun steht ein größerer Waffenverkauf (ca. 5 -10 Milliarden) an, der mit der Stabilisierung der sunnitischen Saudis in der Region gegenüber dem Iran begründet wird. Israel jedoch hat dagegen Einspruch erhoben, denn es fürchtet, dass der militärischen Vorsprung Israels im Nahen Osten damit unterlaufen wird.
Die Saudis haben eine derart machtvolle Position in der Region, dass sie sich - auch von den USA – und erst recht von Israel - erst mal hofieren und bitten lassen, bevor sie einen Schritt tun. König Abdullah Bin Abd elAsis zeigte das auch den beiden Führern der sich bis aufs Blut bekämpfenden palästinensischen Parteien Hamas und Fatah im Februar diesen Jahres. Dennoch ist Saudi-Arabien scharf auf die Panzer, Schiffe und modernen Luft-Abwehr-Systeme aus USA, denn der durch Schiiten regierte Iran mit seiner sich schnell entfaltenden nuklearen Bedrohung bereitet ihnen Sorgen, und sie sind sehr ungehalten darüber, dass der Westen (vor allem Europa) so lasch, bzw. gar nicht auf die nuklearen Drohungen der iranischen Führung reagiert. Dieser Umstand wiederum würde Saudi-Arabien in die Allianz mit der Hamas, der Hisbollah und damit letztlich auch des Iran treiben, denn die Strategie wäre: lieber mit dem Gegner zusammenarbeiten, um ihn besser kontrollieren zu können, als es zum Kampf kommen zu lassen. Die Bedrohung durch die Schiiten im Iran ist für Saudi-Arabien immer noch größer als die durch Israel. Daher ist der Israel-Palästinenser Konflikt für die Saudis im Moment nebensächlich.
Kürzlich wurde berichtet, dass die Saudis die sunnitischen Kräfte im Libanon vermutlich schon seit Langem unterstützen, um sie zu stärken, denn die Hisbollah, die schiitische Gegenkraft im Libanon stimmt nach wie vor alle Einsätze, ob gegen die libanesische Regierung, gegen Israel oder gegen die Weltgemeinschaft, wenn es sein muss, immer mit der Iranischen Militärführung ab.
Drei Dinge haben Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah und der iranische Staatspräsident Ahmadinjad gemeinsam: sie schreien es in die Welt, was sie vorhaben, sie lassen sich von niemanden in ihre Pläne hineineinreden und sie sind unempfindlich gegenüber Beschlüssen der Weltgemeinschaft. Wen wundert es nach der äußerst schwachen Umsetzung der Resolution 1701, dass die Hisbollah militärisch wieder erstarkt ist, wahrscheinlich sogar stärker als zuvor. Denn die UN-Truppen, ohne offensives Mandat und die mit großem Getöse entsandten deutschen Schiffe, die eigentlich den Waffenschmuggel unterbinden sollten, sind eine Farce angesichts der Tatsache, dass die Landgrenze zu Syrien nur von libanesischen Truppen „bewacht“ wird. Und Israel sieht wieder mal eine Resolution in Rauch aufgehen, aber es hat als einziges Land nicht nur die militärischen Schläge, sondern auch die Schelte der Weltgemeinschaft einstecken müssen.
Nun steht Israel wieder alleine da, immer noch von Feinden umzingelt und die Freunde sprechen zwar gutgemeinte Worte, haben aber zu viel Angst, konkrete Taten folgen zu lassen. Daraus ist es verständlich, dass Israel sich „in seiner Verzweiflung“ mit der doppelzüngigen Schlange Mahmoud Abbas, den Führer der „gemäßigten“ Fatah, abgibt und jetzt auch noch mit Saudi Arabien „flirtet“. Von Feinden umzingelt, ist übrigens nicht übertrieben, da neuerdings Syrien auch Drohgebärden macht, wenn Bashar Assad öffentlich bekannt gibt, dass sein Land für einen Krieg mit Israel gerüstet ist. Natürlich geht es um die eine Sache: die Rückgewinnung der Golanhöhen.
Wer mit wem ist in dem Wirrwarr des Nahost Parketts nicht mehr zu überschauen. Wer weiß schon, dass die Hamas Verbindungen zur Al Kaida, die man ja in Afghanistan ansiedelt, unterhält und palästinensische Terroristen durch sie Kampftraining erhalten. Und im Iran sollen iranische Juden als Spione angeworben werden. Das strärkste Stück: ein Ägypter hat für Israel spioniert und ist aufgeflogen. Ihn erwartet nach der Gerichtsverhandlung nichts Gutes.
Dabei dreht sich alles um das eine kleine Land, das eine Volk, der „Stachel im arabischen Kernland“ und der Stein des Anstoßes für alle Nationen: Israel.
So spricht der HERR, dein Herr, und dein Gott, der den Rechtsstreit seines Volkes führt: Siehe, ich nehme aus deiner Hand den Taumelbecher, den Kelch, den Becher meines Zorns; du wirst ihn nicht mehr länger trinken. Ich gebe ihn in die Hand deiner Peiniger, die zu deiner Seele sagten: Bück dich, dass wir hinüberschreiten! Und du machtest deinen Rücken der Erde gleich, wie eine Straße für die Hinüberschreitenden. Jesaja 51, 22-23
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