26.7.13

Irena Sendler, weibliche Variante des Oskar Schindler

Passend zum Thema des Vorposts:

Sie versteckte und schmuggelte Kinder in Koffern, Rettungsautos, Särgen, Abwasserrohren, Rucksäcken und in einem Fall sogar in einer Werkzeugkiste. Diejenigen, die man heute noch fragen kann, die sich an sie erinnern, kannten ihre Retterin nur mit dem Code-Namen "Jolanta".
Sie selbst hatte sich alle richtigen Namen notiert und und auch die neuen Identitäten, die für die Kinder erdacht wurden, um sie vor dem Zugriff der Nazis zu schützen. Das alles tat sie, um die jungen Menschen später wieder ihren Familien zuführen zu können.

Ohne zu übertreiben, war Irena Sendler eine der bemerkenswertesten und edelmütigsten Figuren, die aus dem Horror des 2. Weltkrieges aufgetaucht waren, und bis vor kurzem waren ihr unglaubliches Mitgefühl und ihr Heldentum kaum entdeckt und niedergeschrieben. 

Als die Deutschen sie schließlich dann doch schnappten, hatte es die katholische Sozialarbeiterin geschafft, 2.500 jüdische Babys und Kleinkinder vor der Deportation in Konzentrationslager zu retten. Sie hatte sie aus dem schwer bewachten Warschauer Getto verschwinden lassen und ihre Identitäten sämtlichst in zwei Glasbehältern versteckt, die unter einem Apfelbaum im Nachbargarten vergraben waren.
Sie wurde geschlagen, gefoltert und von der Gestapo zum Tode verurteilt, welche auch ihre Hinrichtung meldete.

Sie starb im Mai 2008 in ihrer bescheidenen Warschauer Wohnung im Alter von 98.
Was für eine Frau, der die Bezeichnung "Heldin" wohl ansteht, aber von solch einem Beifall wollte sie nichts hören. Sie sagte nur: "Ich wurde in dem Glauben erzogen, dass ein Ertrinkender gerettet werden muss, gleich welcher Religion oder Nationalität er angehört. Das Wort Heldin ärgert mich ziemlich. Das Gegenteil stimmt doch. Ich bin ständig voller Schmerzen, dass ich so wenig getan habe."

Irena schrieb ihren Hang, Gutes zu tun, dem Einfluss der Eltern zu, insbesondere dem ihres Vaters, einem polnischen Mediziner aus einer kleinen Stadt bei Warschau. Dessen Patienten waren zum größten Teil arme Juden. Er starb bei einer Typhus Epidemie, als Irena sieben Jahre alt war. 
Als die Deutschen 1939 Polen überfielen, arbeitete Irena als verantwortliche Beamte im Warschauer Sozialamt. Dort war sie für Lebensmittelausgaben und finanzielle Hilfen für die Armen der Stadt zuständig.

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