30.7.07

Vortrag von Johannes Gerloff 24.07.07 Teil I

Israel, eine Großmacht mit dem Rücken zur Wand

Ist Israel ein Großmacht?
Israel ist nicht mehr der kleine David, der sich gegen eine Übermacht von Feinden zur Wehr setzten muss. Israel steht zur Zeit ganz anderen unlösbaren Problemen gegenüber. Dennoch ist die Tatsache nicht zu übersehen, dass das Land Israel gesegnet ist:

a) die Natur: große Schwärme von Zugvögeln ziehen über Israel.
b) die Gesellschaft: die Gesellschaft setzt sich aus Menschen, aus mehr als hundert verschiedenen Nationen zusammen.
c) die Wirtschaft: Israel hatte im vergangenen Jahr, trotz des Krieges, ein Wirtschaftswachstum von 5% (weniger in der Landwirtschaft, als vielmehr im High-Tec Bereich).
d) das Militär: Das Militär ist stärker denn je. Israelisch Generäle sagen: „es gibt heute im Nahen Osten keinen Staat mehr
, der die Existenz des jüdischen Staates auf konventionelle Art gefährden könnte“.

In Europa wie auch in Israel selbst herrscht die Meinung vor, dass Israel den 2. Libanonkrieg verloren hat. Aber es gibt Analytiker, Akademiker und Journalisten in Israel, die das ganz anders sehen. Trotz mehrerer Fehlschläge, die nicht bekannt geworden sind, hat Israel grandiose Militärschläge ausgeführt, die ebenfalls kaum bekannt sind, wie z. Bsp., am 13. Juli in 5 Min. mehr als 90% der Mittelstreckenraketen, die sog. Silsal-Raketen, der Hisbollah auszuschalten, der es übrigens nicht gelungen ist, eine einzige dieser Raketen auf Israel abzuschießen.

Der Sperrwall ist eine der, inzwischen berühmtesten, militärischen Maßnahmen, die verhindern, dass Übergriffe, Anschläge und Kriegshandlungen von Seiten der Terrororganisationen enorm nachgelassen haben und in Israel eine einladende Ruhe herrscht. Es ist noch ein Geheimnis, dass der Zaun auch ein wirtschaftlicher Erfolg für Israel ist, denn diese Hightec Sperranlage wird weltweit vermarktet: USA, Indien, Europäische Staaten, die Kurden haben Interesse an dieser Technik der Abtrennung.

Warum steht dennoch Israel mit dem Rücken zur Wand? Ein Ende des jüdischen Staates ist heute wieder denkbar, was der frühere Chef des Inlands-Geheimdienstes „Shabak“ Avi Dichter bestätigt, indem er sagt: „Ich habe heute erstmals ernsthafte Sorge um den Fortbestand des jüdischen Staates“. Warum? Die heutigen Herausforderungen liegen nicht im militärischen Bereich, sondern in der demographischen Entwicklung im Land zwischen Jordan und Mittelmeer. Es leben dort heute genauso viele Juden, wie Nichtjuden. Die Israelis fragen sich, wie können sie ein jüdischer Staat und eine Demokratie bleiben, ohne ein Apartheid als Minderheit im eigenen Land heraufzubeschwören. Israelische Familien haben im Schnitt drei, arabische Familien 8 Kinder.

Fazit: Israel wünscht sich zusammen mit den USA, der EU und Russland, sehnlichst, dass ein palästinensischer Staat entsteht. Die einzigen, die das nicht wollen, sind die Palästinenser selber. Sie haben gewusst, was sie wollten, als sie die Hamas in die Regierung gewählt haben. Israel möchte heute Gebiete abgeben, das Land los werden, um die Palästinenser los zu werden.

Auch der palästinensische Terror ist ein Problem. Der Sperrzaun ist langfristig nicht die Lösung. Er ist bildlich gesprochen, der Deckel, der auf den Topf gepresst wird, weil er überkochen will. Anstatt immer bessere Mechanismen zu entwickeln, die den Topf am Überkochen hindern sollen, sollte man das Gas abstellen – sprich: die Ursachen und Motivation des Terrors angehen. Was treibt die Männer als Selbstmordattentäter freiwillig in den Tod zu gehen? Die Palästinenser haben unter allen Völkern im Nahen Osten den höchsten Bildungsstandard und die Araber, die zur Hamas gehören, sind die Bildungselite des palästinensischen Volkes. Die Terroristen geben Gründe so an: nicht, weil sie keine Hoffnung haben, sondern weil sie Hoffnung haben, gehen sie in den Tod. Wir Christen haben das verloren, denn wir haben das Leben zu lieb.

Was soll eine israelische Regierung, was soll irgendeine Regierung gegen eine solche Motivation machen? Wir in Deutschland stecken gegenüber dieser Situation den Kopf in den Sand.

Das Problem mit dem Iran, dessen Führer mit allen Mitteln die Ankunft des moslemischen Messias herbeiführen will, indem er ein Harmageddon provoziert, ist ebenfalls im Moment nicht lösbar, auch militärisch nicht. Auch die USA hat keine Lösung, mit einem Mann, der die Konfrontation regelrecht sucht und auf dem Weg ist, die Atombombe zu bekommen.

Zusammenfassung aus dem Vortrag v. Johannes Gerloff am 24.07.2007 Christuskirche, Reutlingen

26.7.07

Interview mit Tony Judt

Der Historiker Tony Judt * gab einer Reporterin der TAZ ein Interview über den Begriff der Diaspora im Zusammenhang mit der Identifikation der Juden in den USA und Europa mit ihr und Israel.

Hier die wesentlichen Auszüge aus dem Interview:

TAZ: Spaltet sich die jüdische Diaspora?

In gewisser Weise ja. Die Israel-Lobby ist nicht rein jüdisch, sie umfasst auch christliche Gruppen, ist aber eine politische Institution, die nahezu ausschließlich in Washington existiert. In politischen Fragen ist die Mehrheit der amerikanischen Juden eher liberal als konservativ. Nur in Bezug auf Israel kommt es zu solch einer Spaltung, aber nicht nur als Spaltung innerhalb der Gemeinde, sondern als eine Spaltung des öffentlichen Diskurses.

TAZ: Muss sich die Diaspora durch das Verhältnis zu einem Territorium, in diesem Fall, Israel definieren?

Ja, das ist ein interessantes Paradoxon. Amerikanische Juden sprechen nicht Jiddisch, auch nicht Hebräisch, sie gehen nicht in die Synagoge, sie sind völlig amerikanisch. Ihr Judentum bestimmt sich durch zwei Momente: durch eine Identität im Raum, das ist die Identifikation mit Israel, Und durch eine Identität in der Zeit, eine Identifikation mit Auschwitz. Jude sein in Amerika bedeutet, Auschwitz erinnern und Israel unterstützen, weil Israel der beste Schutz vor einem neuen Holocaust ist. Und das ist sehr spezifisch amerikanisch, auch wenn ein paar französische Intellektuelle versuchen, das zu reproduzieren oder zu importieren.

TAZ: Wie sollte sich die Diaspora dann definieren? Etwa antizionistisch?

Nein, ich denke nicht, dass sie antizionistisch sein sollte, aber wir können nicht so weitermachen, Juden, wenn sie in anderen Ländern Staatsbürger sind, identifizieren sich auch mit Israel, wenn Israel Dinge tut, die antiisraelische, antijüdische Gefühle hervorruft. Auf gewisse Weise produziert die Diaspora den Antisemitismus - durch ihre Weigerung, eine Differenz zwischen sich und dem unabhängigen Staat Israel zu machen. Wir müssen eine Wahl gegen solch eine negative Diaspora treffen. Das bedeutet, dass Juden in Amerika, in England oder in Österreich einen Weg finden müssen, Jude zu sein und Österreicher. Die liberale Geschichte der Diaspora muss eine der Integration sein. Es gibt keinen dritten Weg.

TAZ: In Ihrem Buch "Geschichte Europas von 1945 bis zur Gegenwart" schreiben Sie, dass die Erinnerung an die Schoah die Humanität des heutigen Europas garantiert. An Israel kritisieren Sie aber genau dieses Erinnern.

In Frankreich, Österreich oder Polen ist das Erinnern an die Ereignisse des Zweiten Weltkriegs absolut zentral für die Identität Europas. Und wenn sie nicht mehr erinnert werden können, müssen sie gelehrt werden. Sie sind das Kernstück unserer kollektiven Identität. Aber in Israel ist dieses Erinnern pervertiert. Dort ist es das wesentliche pädagogische Werkzeug, das Israelis lehrt, sie seien immer Opfer, das Loyalität mit Israel erzeugt - kurz, es ist das, was Israel daran hindert, ein normaler Staat zu werden.


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*) Der britische Historiker, Author und Professor Tony Judt leitet das Remarque Institut in New York. Er ist ein Experte bezüglich der Geschichte Europas und hat aufschlussreiche kritische Analysen und Essays über die Politik Israels sowie umfangreiche Werke, wie : „Geschichte Europas 1945 bis zur Gegenwart“ geschrieben.

taz.de

Israel, die Alternative (von Tony Judt)

25.7.07

Fayyad bezahlt Hamas Politiker

Als Israel sich entschied, die 600 Millionen Dollar freizugeben, die es von der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) zurückbehalten hat, war nicht beabsichtigt, dass das Geld dazu verwendet werden würde, das Bankkonto des früheren palästinensischen Ministerpräsidenten Ismail Haniyeh zu füllen. Nun hat sich jedoch das palästinensische Finanzministerium dazu entschieden, die monatlichen Gehälter von Regierungsmitgliedern, darunter Hamas-Mitgliedern, auszubezahlen.

Jede dieser Personen erhielt am Montag 21 000 NIS aus der Staatskasse des palästinensischen Finanzministers und Ministerpräsidenten Salam Fayyad. Zu ihnen zählt auch der ehemalige Außenminister Mahmoud al-Zahar, einer der radikalsten Hamas-Führer.

Jüngere Fatah-Mitglieder haben diesen Schritt verurteilt und PA-Präsident Mahmoud Abbas vorgeworfen, „doppelte Maßstäbe“ gegenüber der Hamas anzulegen – „er hat ihnen den Krieg erklärt, zahlt ihnen aber ihre Gehälter und hilft ihnen bei der Stabilisierung ihrer Regierung in Gaza“.

Yedioth Ahronot, 24.07.07
mfa Berlin

22.7.07

Christliche Studenten in der Knesset

Etwa 30 christliche Studenten haben einen Tag in der Knesset zugebracht und im Rahmen einer Ausbildung verschiedene Abgeordnete getroffen, um mehr über Israel zu lernen.

Dies ermöglicht der „Knesset Ausschuss für mit Christen Verbündete“ KCAC im Zusammenhang mit dem jährlich stattfindenden „Israel Experience“ Programm organisiert durch Eagles' Wings Ministries. Es lehrt die Studenten, eine prositive Haltung zu Israel anzunehmen, seine Politik zu verstehen und für Israels Wohl einzutreten. Joel James, der Projekt Leiter bei Eagles' Wings sieht die Wichtigkeit, ausgebildete Botschafter hervorzubringen, die die Wahrheit über Israel, über Gottes Zusagen für sein Volk kennen und artikulieren, und um die Notwendigkeit, diese Wahrheiten unter Christen zu verbreiten, wissen.

Kulturelle Verbindungen auf religiöser Grundlage zwischen Juden und Christen sind im Allgemeinen vom Oberrabbinat Israels nicht erwünscht; jedoch der KCAC (Knesset Christian Allies Caucus) ist die Ausnahme. Der KCAC, der im Jahr 2004 entstand, ist aus Knesset Mitgliedern aus mehreren Parteien zusammengesetzt und deckt das gesamte politische Sprektrum ab. Das Gremium hat das Ziel, formell und direkt Nachrichtenwege zwischen den israelischen Knessetmitgliedern und Christlichen Leitern in der ganzen Welt zu öffnen und zu halten.

INN.com

21.7.07

Wie wahre Christen

"Nur mit der Linken stoße fort den Schlechten,
doch führ ihn dir zurück mit deiner Rechten."

Jüdisches Sprichwort


Über etwas, was in Israel geschieht, aber worüber in den Medien nicht berichtet wird habe ich in Arutz Sheva, dem israelischen Online-Nachrichten Magazin gelesen und es hat mich so freudig berührt, dass meine Begeisterung für Israel und dieses Volk emporschnellte wie der Kurs einer Aktie. Lest selbst.

Am 20. Juli hat Israel einige von den 256 inhaftierten Palästinensern freigelassen, die nach Willen von Israels Ministerpräsident Olmert amnestiert werden sollen, wie dem palästinensischen Fatah Führer Mahmud Abbas bei Gesprächen als eine „Geste des guten Willens“ zugesagt wurde. Ein gefangener Palästinenser jedoch sagte: Nein, danke! und bestand darauf im israelischen Gefängnis zu bleiben, wie das zuständige Amt in Israel berichtete. Der Mann, der unter Arthritis leidet, will weiterhin die gute und kostenlose medizinische Behandlung bekommen, die ihm und allen Gefängnisinsassen bei den Israelis zuteil geworden war.

Israel gibt den Bewohnern der PA Gebiete schon seit langem beste medizinische Versorgung, egal ob es sich um Zivilisten oder Terroristen handelt. Erst letzten Monat wurden mehrere Araber, unter ihnen auch Fatah-Terroristen (!), die Verwundungen in Gaza erlitten hatten, in israelische Krankenhäuser eingeliefert. Sei es ein Kleinkind mit Leukämie, eine Frau, die bei Gefechten während der Fatah Hamas Auseinandersetzungen in Gaza lebensgefährlich verletzt wurde oder ein Terrorist, der bei Gefechten gegen die Israelis verwundet wurde. Alle bekommen die gleiche erstklassige medizinische Behandlung. Da kommt es nicht selten vor, dass ein verwundeter Terrorist neben einem israelischen Opfer von Terroranschlägen oder Raketenangriffen im selben Krankenhaus liegt, wenngleich der Terrorist streng bewacht wird.

Ein siebzehnjähriger Palästinenser, der bei Hebron zwei israelische Grenzpolizisten mit einem Messer angegriffen hatte, wurde in ein Krankenhaus in Israel gefahren, nachdem er durch Schussverletzungen schwer verwundet wurde, die einer der Kommandeure ihm beigebracht hatte. Befragungen durch die Sicherheitsbeamten in Israel wurde durch die Ärzte so lange verwehrt, bis sein Zustand es aus medizinischer Sicht erlaubte. Aber selbst die Bemühungen der israelischen Mediziner ihren palästinensischen Nachbarn zu helfen, werden noch von Terroristen torpediert und sie greifen die Israelis immer wieder an.

Einmal fuhr sogar eine israelische Ambulanz in die PA Gebiete hinein, um ein sechs Monate altes schwer krankes Baby aus Ramallah in ein Krankenhaus in Tel HaShomer bei Tel Aviv für eine spezielle Behandlung zu holen. Die Israelis halfen auch Bewohnern im nördlichen Gazastreifen nach einer Flutkatastrophe durch Abwässer, bei der über hundert Palästinenser verletzt wurden. Im Barzilai Krankenhaus in Ashkelon, in das die meisten der Israelis gebracht werden, die Hilfe nach Raketenangriffen aus Gaza benötigen, erhielten schon duzende PA Bewohner medizinische Hilfe. Der Krankenhausdirektor von Barzilai, Dr. Ron Lobel sagt: „Wir fragen nicht danach, ob jemand zur Hamas gehört, zum Islamic Jihad oder aus Sderot ist, wir behandeln sie alle gleich.“

Die Israelis verhalten sich hier wie wahre Christen, denn Jesus sagte: Liebt eure Feinde; tut wohl denen, die euch hassen. Die Israelis haben uns das allen vorgemacht.

Der Zauber ist verflogen - Nasrallah

Am 12. Juli letzten Jahres gab der Hisbollah-Generalsekretär in arrogantem Ton die Entführung zweier israelischer Soldaten durch seine Organisation bekannt. Seitdem hat er ununterbrochen betont– vor jedem Mikrofon und vor jeder Kamera – wie er erneut das ‚zionistische Gebilde’ geschlagen und dort einen „göttlichen Sieg errungen habe, wo die arabischen Armeen zuvor wieder und wieder gescheitert waren. Was das Bild in den Medien angeht, schien Hassan Nasrallah die Oberhand im Krieg gehabt zu haben: Poster von ihm waren der Hit innerhalb der arabischen Welt, Straßen, Kinder und selbst Fruchtsorten wurden nach ihm benannt.

Aus dem Abstand von einem Jahr scheint es, dass, wenn sich etwas verändert hat im Libanon, Nasrallah selbst sich verändert hat. Seit das Ausmaß der israelischen Reaktion klar geworden war, zeigte er Zeichen von Bedrängnis. „Es handelt sich um eine amerikanisch-zionistische Verschwörung, die im Voraus für diesen Herbst geplant war – und nun nutzen sie Gelegenheit zur Aggression gegen uns“, erklärte er und bat in beinahe flehentlichem Ton: „Glaubt mir!“ Aber seine Glaubwürdigkeit - womöglich Nasrallahs wichtigste Waffe, die er sich auch durch mancherlei „Überraschungen“ während des Kriegs zu erhalten suchte – wurde immer brüchiger.

Seine Erklärungen gegenüber der shiitischen Bevölkerung, die einen schweren Preis zu entrichten hatte, waren widersprüchlich, teils bar jeder inneren Logik. Daher, und womöglich aus Versehen, gab er zu, einen Fehler begangen zu haben. In seinem ersten Interview nach dem Krieg erklärte er in entschuldigendem Ton: „Hätten wir geahnt, dass selbst eine nur einprozentige Chance bestehe, dass die Entführung zu einem Krieg führen würde, hätten wir sie nicht durchgeführt.“ Immer wieder hat er um Vergebung gebeten – die Shiiten, die Libanesen, selbst die Araber Haifas und eine zu Schaden gekommene Familie in Nazareth.

Nach dem Waffenstillstand richtete er seine Pfeile auf die Regierung Siniora, mit der Absicht, einen politischen Umsturz herbeizuführen. Die Massen seiner Aktivisten und Anhänger, die zu Tausenden auf den Riyad al Soth-Platz geschickt wurden bis die Regierung stürze (es heißt, manche Demonstranten hätten 20 Dollar pro Tag für den „Volksprotest“ erhalten), verließen die Zeltstadt allzu bald. Fuad Siniora wurde nur noch stärker und führt nun mit seiner Armee – die Nasrallah zuvor noch als unfähig zur Verteidigung des Libanon bezeichnet hatte - einen entschlossenen Krieg gegen die Terrormilizen der „Fatah-al-Islam“.

Nun setzt er auf einen anderen politischen Schachzug: die Etablierung einer Parallelregierung neben der Regierung Sinioras. Doch niemand zittert vor Angst. Im antisyrischen Lager sagt man ihm: Mein Herr, wir sind kein zweites Gaza; eine zweite Regierung wird es hier nicht geben. Und was ist mit dem Wiederaufbau, den er den Einwohnern des Südlibanons zugesichert hat? Die Terrororganisation hat eine verbittere und zornige Shiiten-Bevölkerung zurückgelassen, die schwer zu besänftigen sein wird. Viele sind in Elendsviertel Beiruts oder andere Orte gezogen und blieben zurück ohne eine Spur ihrer Häuser, ihrer Felder oder der Kompensation, die man ihnen versprach.

Eine solche Reihe von Fehlern ist nicht dazu angetan, jemandem zu helfen, der seine Hörer bittet: „Glaubt mir!“ und vielen ist klar (und wahrscheinlich auch ihm selbst), dass dieser charismatische Mann nicht unbedingt gut darin ist, Israels Schritte vorherzusehen oder die Zeichen in seinem eigenen Land zu lesen. In der nächsten Zeit wird er sicherlich Reden halten und die Entwicklungen in Israel als Zeichen seines Sieges darstellen. Doch ist der Mann, der als ‚Wunderkind’ des Nahen Ostens betrachtet wurde und alle Führer der Region blass aussehen ließ, ein Jahr nach dem Krieg kaum noch in der Öffentlichkeit zu sehen. Er rüstet zwar in schnellem Tempo wieder auf und wird womöglich einen erneuten Krieg vom Zaun brechen. Doch lässt sich von ihm eines sagen, was auch schon von anderem vor ihm gesagt wurde: Der Zauber ist verflogen.

aus Yedioth Ahronot, von Roee Nahmias
Botschaft des Staates Israel, Berlin

19.7.07

Mit Israel sehr unzufrieden

Mit Israel sehr unzufrieden - das ist die momentane Meinung über sein Land – ich spreche von Udi, meinem Lehrer – der unzufrieden und gar nicht einverstanden damit ist, wie Israel mit den Flüchtlingen in seinem Land umgeht. Da sind zum einen die Darfur-Flüchtlinge, die zur Zeit über die Grenze von Ägypten einströmen und die Israel zwar bereitwillig herein lässt, aber nicht sofort über deren Status entscheidet und die Menschen im Unklaren darüber lässt, ob und wie lange sie bleiben dürfen.

Für Udi ist es klar: diesen Menschen muss man sofort unbürokratisch helfen und ihnen Asyl für die Dauer des im Sudan tobenden Bürgerkrieges in Israel zusichern. Ägypten will die Flüchtlinge nicht aufnehmen.

So sollte Israel auch hilfsbereiter mit den Palästinensern aus dem Gazastreifen, die in die Westbank kommen wollen, umgehen, und ihnen die Durchreise ohne wenn und aber gewähren. Stattdessen müssen die Leute an den Checkpoints der Grenzübergänge tagelang ohne Essen warten, können nicht vor und nicht mehr zurück.

Israel müsste genau wissen, in welcher Not Flüchtlinge sind, denn die Juden, die in den Dreißigerjahren vor dem NS-Regime in der Schweiz hofften, Zuflucht zu finden, wurden abgewiesen, was ein Unglück für viele bedeutete. Wo ist Israels traditionsgemäße Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft in diesem Fall geblieben?


(Udi studiert Linguistik in Tübingen und seine Familie wohnt in Tel Aviv in Israel.)

18.7.07

Freiheit für Eldad Regev und Ehud Goldwasser!


Seit dem 12. Juli 2006 sind die von der Hisbollah verschleppten Soldaten in Gefangenschaft und niemand weiß etwas über ihr Befinden.

Freiheit für Eldad Regev und Ehud Goldwasser - Video

Schimon Peres - neuer Präsident Israels

Leider gab es eine gewisse Sendepause in meinem Weblog - ich hatte Internetprobleme - aber jetzt gibt es wieder neue Nachrichten. Zunächst etwas zu dem neu eingesetzten Staatspräsidenten Israels, Schimon Peres:


Der neu gewählte Präsident Israels Schimon Peres brachte in einem Interview, das kurz vor der Vereidigung in der Knesset geführt wurde, seine Überraschung und Freude darüber zum Ausdruck, zum Präsidenten gewählt worden zu sein. Er meinte, dass er nicht glaube, dass es eine Person gab, die in den letzten 60 Jahren so oft angegriffen und kritisiert worden sei, wie er. Er hätte es nicht erwartet, dass man ihn nach all den Jahren er nun doch zum Präsidenten gewählt habe.

Peres sagte auch, er wolle seinen Kreuzzug (!) fortsetzen, Teile des Landes Israel im Austausch gegen Friedensversprechungen von Israels Feinden, abzutreten. Er bemerkte, dass dies erfordere, dass Israel sich von Judäa und Samarien zurückziehen müsse. „Wir müssen diese Gebiete loswerden“, sagte er, „Ich will kein Geheimnis daraus machen, ich habe die Position gewechselt, aber nicht meine Überzeugung oder meine Pläne.“

Arutz Sheva


13.7.07

Tempel Erlebnisse

Erkenntnisse über den Tempel - Diesen Sommer werden zahlreiche Seminare und Touren rund um den heiligen Tempel für die Israelis angeboten. Das Thema "Der Heilige Tempel" ist in, und Wanderungen und Erlebnisseminare in und um Jerusalem werden zur Zeit ausgiebig genutzt.


Der erste Tempel wurde vom zweiten König der Israeliten Salomo gebaut, wie von Gott, dem Ewigen, geplant, nachzulesen in 1. Könige 6. (2. Chr. 3-5)
Nachdem das Reich Juda schon lange Jahre unter babylonischer Herrschaft litt und ein Teil des Volkes nach Babylonien deportiert worden war, wurde der zweite Tempel, mit Erlaubnis des persischen Königs Kyrus, unter dem Statthalter von Juda Serubbabel nach dem Vorbild des ersten gebaut und im Jahr 516 vollendet. Gott rief zuvor sein Volk durch die beiden
Propheten Haggai und Sacharia zur Umkehr von ihren bösen Wegen. (Haggai 1, Sacharija 1 u.8)
Gott, der Ewige, sagt den übriggebliebenen Israeliten durch Haggai seine Gegenwart zu und verspricht Segen und Frieden (Haggai 1, 12-13 und 2, 3-4 u. 9). Die schönsten Zusagen und Heilsversprechen Gottes, des Ewigen, an sein
Volk kommen durch Sacharija: Sacharja 2, Vers 8/9/12/14 und 4, Vers 6 und 8, Vers 7/8/13 und 9, Vers 9/10/14 und 12, Vers 2/3/9/10 und 14, Vers 8/9.

Juden in aller Welt begehen in diesen Tagen die drei-wöchige Trauer um den
heiligen Tempel, die am 9. des Monats Aw (24. Juli) endet. Juden in Israel lassen sich in ein Programm zum Studium und für Aktivitäten rund um das Thema hineinnehmen.
Der letzte Tempel in Jerusalem wurde von römischen Streitkräften unter dem Befehl des Generals Titus, Sohn von Kaiser Vespasian, zerstört. Titus führte den Feldzug an, der den Aufstand der Juden gegen die römische Herrschaft niederschlagen sollte, der 66 n.Chr. begann und die ganze Region Judäas betraf und erst endete, nachdem Titus Jerusalem 70 n. Chr. eroberte. Die Römer machten die Stadt dem Erdboden gleich und zerstörten den Tempel, der auf dem Tempelberg (Berg Moriah) stand und erfüllten damit Jesu' Prophetie: "Tage werden kommen, in denen nicht ein Stein auf dem anderen gelassen wird." (Luk. 21,6) Bis zum heutigen Tag hat es auf diesem Platz keinen jüdischen Tempel mehr gegeben.

Heute stehen auf dem Tempelberg, an der Stelle der ursprünglichen zwei Tempel zwei nichtjüdische Bauwerke, die Al Aqsa Moschee und der Felsendom. Die starke Leidenschaft der Moslems für ihre heiligen Stätten auf dem Tempelberg ist ein gewaltiges Hindernis für jede Anstrengung, an dieser Stelle einen neuen jüdischen Tempel zu bauen. Ungeachtet dessen, wissen wir durch die Bibel, dass der Tempel wieder gebaut werden wird und dass es für 42 Monate eine nichtjüdische Kontrolle über den einen Teil des Tempelbergs geben wird (Offenbarung 11, 1-2).

Tatsächlich haben Vorbereitungen für die Erfüllung dieser Prophezeiung der Offenbarung schon begonnen. Es gibt eine Organisation in Israel, die sich mit glühendem Eifer dem Wiederaufbau des Tempels auf dem Berg Moriah widmen. Junge Männer werden geschult, Priester im Tempel zu sein.

Wir können uns nicht vorstellen, was in der arabischen Welt ausbricht, wenn der Bau des Tempels beginnt. Eine internationale Krise wird ausgelöst, wenn die Bauten der Moslems abgerissen werden, um dem Tempel Platz zu machen.
Was wundert es uns, dass die Augen der Welt auf den Tempelberg in Jerusalem gerichtet sind. Aber fest steht auch, dass Gottes Augenmerk dem Tempelberg gilt. Gott, der Ewige, sagt damit: "Mein Diener hat diese Stätte überwacht und gemessen. Sie gehört mir. Ich beabsichtige, sie zu gebrauchen." Es ist ein Zeichen von Gottes Eigentumsrecht auf seine heilige Stätte in den letzten Tagen.(siehe auch: Hesekiel 42 +43)

Bild oben: Tempel-Model im Holy-Land Hotel
Bild Mitte: Juden im Gebet
Bild unten: der Tempelberg heute

Arutz Sheva

12.7.07

Website über Israel in persisch

Obwohl das Regime im Iran eine agressive Propagandakampagne gegen Israel führt und dafür acht Fernsehstationen, tägliche Sendungen in mehr als 50 Sprachen, die auf der ganzen Welt ausgestrahlt werden, und tausende von Websites benützt, hat das israelische Außenministerium gestern eine Website gestartet, um mit den Bürgern des Iran in ihrer Sprache in einen Dialog treten zu können. Die erste offizielle persischsprachige Website in Israel trägt den Namen "Hamdami" - was soviel heißt, wie Kameradschaft. Sie wird in Zukunft umfangreiches Informationsmaterial über den Staat und seine Bevölkerung zur Verfügung stellen und soll täglich aktualisiert werden.

Das Ziel der Website: dem iranischen Volk soll die Botschaft übermittelt werden, dass der Staat Israel kein negatives Verhältnis mit ihm habe, sondern nur mit seiner extremistischen Führung. Außerdem will man der exzessiven antiisraelischen und antisemitischen Propaganda, die der Iran in allen seinen Medien betreibe, etwas entgegensetzen.

Heute benutzen bereits schätzungsweise 11 Millionen Iraner regelmäßig das Internet. Die iranischen Surfer sind hauptsächlich jung, gebildet und sehr interessiert, und so kann die neue Website des israelischen Außenministeriums eine wertvolle Informationsquelle und ein wichtiges Medium zur Verbindung der beiden Völker darstellen.

Original Website

Informationen des MFA

11.7.07

Interview mit Shimon Stein

Lest ein Interview mit dem deutschen Botschafter Israels in Deutschland, Shimon Stein, das er am 5. Juli dem Info-Radio des rbb anlässlich seines demnächst anstehenden Ausscheidens aus diesem Amt gegeben hat. In diesem Gespräch macht Stein sehr interessante Aussagen, hier schon mal einige Auszüge:

Frustrierend war eigentlich die Tatsache, dass es uns nicht gelungen ist, vielleicht habe ich mich nicht genug angestrengt, der deutschen Öffentlichkeit klar zu machen, worum es bei uns in den letzten Jahren gegangen ist, bei dem Konflikt mit den Palästinensern. ....Israelis oder Juden besitzen ja nicht mehr die Opfernische. Die Opfernische ist an die Palästinenser abgegeben worden und so ist man nicht mehr offen für unsere Argumente mit Hinblick auf: Was bedeutet es eigentlich für eine demokratische Gesellschaft mit dem Terror umzugehen?

...ich bitte ja immer meine deutschen Partner sich in die Lage der Israelis hineinzuversetzen bevor sie so rasch, wie sie es gerne tun, Ratschläge verteilen und uns kritisieren.“

Auf die Frage der Interviewerin: „Wenn wir über den Nahen Osten, über Israel etwas erfahren, ist es hauptsächlich im Zusammenhang mit politischen Ereignissen. Wir erfahren relativ wenig über das Leben im Land. Ist das zum Beispiel etwas, was Sie anmahnen?
Hätten die Medien dort eine Aufgabe? Sie haben mal gesagt, Sie sind traurig über die Wahrnehmung Israels in den deutschen Medien."

Ich bin in der Tat traurig. Ich bin noch immer der Auffassung, dass das Bild ein verzerrtes Bild ist. Aber immerhin glaube ich, dass es eine Gesellschaft, unter schwierigen Umständen glaube ich, großartige Gesellschaft ist, eine demokratische Gesellschaft, eine Streitkultur. ....Ich tue "den Deutschen" unrecht, indem ich über die Deutschen spreche. Ja, die Shoa, die ja ein zivilisatorischer Bruch für sie war und ein traumatisches Erlebnis bis heute für uns ja eben ist, hat uns dazu gebracht. Es ist eine gewisse Befangenheit, die auch im Zusammenhang mit der Frage Normalität zu tun hat.

.....das ist ein Schatten, der im Raum ist, der uns begleitet. Diese Befangenheit ist im Raum, die muss man zur Kenntnis nehmen, damit muss man offen miteinander umgehen."

Das ganze Interview auf inforadio rbb

9.7.07

Gegen britischen Akademiker Boykott

Laut einer Umfrage sprachen sich die Mehrheit politischer, wirtschaftlicher, akademischer und anderer britischer Führungskräfte gegen den Israel Boykott britischer akademischer Hochschullehrer aus. Sogar eine landesweite Aktion mit Unterschriftenliste wurde in England gestartet.


Dana Rassas, eine jordanische Studentin schloss ihr Studium an der Ben-Gurion Universität in Israel mit einem Master ab. Ihrem Beispiel folgten jetzt sieben weitere Jordanierinnen.
ILI

8.7.07

Raketenwerfer in Gaza

Diese Raketenwerfer für Kassam-Raketen wurden von der IDF in einem Garten in Beit Hanoun im nördlichen Gazastreifen gefunden. Sie sind betriebsbereit und eine Stellung aufgerüstet zum Abschuss.


Sie sind der Grund, warum die Israelis noch nicht aus dem Gazastreifen abrücken können, denn den Raketenbeschuss auf den nördlichen Negev geht unvermindert weiter.

Arutz Sheva

7.7.07

Religionsführer und der Jihad

Eine Gruppe von 16 hochrangigen islamischen Geistlichen aus Saudi-Arabien hat in einer Erklärung die Palästinenser zur Fortsetzung ihres Kampfes gegen Israel aufgefordert. "Haltet am Weg des Jihad und des Predigens fest – und gebt Acht, dass er nicht nachlässt, wappnet euch gegen die Gefahr derer, die auf der Lauer liegen", heißt es in dem Schreiben, das auf einer islamistischen Internetseite veröffentlicht wurde. Mit der Erklärung stellen sich die Mitglieder der einflussreichen religiösen Führungsschicht gegen den Kurs der saudiarabischen Regierung in der Nahost-Frage, denn die mit den USA verbündete Regierung in Riad unterstützt den Palästinenser-Präsidenten Mahmoud Abbas (Abu Mazen). Auch Spendensammlungen für die Hamas sind den Geistlichen ein Anliegen, gegen das die saudiarabischen Behörden vorzugehen versuchen.

derStandard.at


6.7.07

Kinderseite über Israel


Über die Webseite der Israelischen Botschaft Berlin kommt man auf eine Seite über Israel für Kinder: "Rachel - Eszter".
Hier wird vieles Wissenswerte über Land, Leute, Geographie und das Judentum in Israel auf bunten, annimierten Seiten darstellt und erklärt. In deutsch, englisch und französisch.

Rachel-Eszter direkt öffnen

5.7.07

Neue Aprikosensorten

Die Ben-Dor-Obstbaumschulen in der oberen Galiläaregion Israels stellten letzte Woche zwei neue Sorten Sommerfrüchte vor: "Peachcot" und "Violet".

hmmm...!



Laut Sefi Ben-Dor sind die neuen Züchtungen Aprikosen-
kreuzungen mit einer tiefroten Farbe und
einem einzigartigen Geschmack. Peachcot ist eine farbenprächtige, rundliche Frucht mit einer gepunkteten Haut und gelbem Fleisch. Sie ist sehr saftig und verbindet die Aromen von Pfirsich und Aprikose. Violet hat eine rötliche Haut mit tiefrotem Fleisch, einem hohen Zuckergehalt und einer feinen süßsauren Geschmacksabstimmung.

Die zwei neuen Sommerfrucht-sorten werden ab sofort an führende Ketten in Westeuropa verschickt.

fruchtportal

4.7.07

Gekidnappter Reporter Alan Johnston frei


Der vor vier Monaten von der islamischen Terrorgruppe "Army of Islam" gekiddnappte englische BBC Journalist Alan Johnston ist heute freigelassen worden.
Auf einer Pressekonferenz in Gaza City inszeniert durch den Hamas Anführer Ismail Hanijeh, wurde Johnston als freier Mann präsentiert. "Es ist die fantastischste Sache, frei zu sein" sagte Johnston vor der BBC, und erklärte, dass die Gefangenschaft Angst einflößend gewesen sei. Vor dem Sender Al Jazeera bedankte er sich bei Hamas für den Einsatz, der zu seiner Freilassung führte.

Die Hamas und die von dem mächtigen Clan Dochmush geführte Kampftruppe "Army of Islam" hatten sich in den letzten Wochen gegenseitig Männer entführt und gefangengenommen. In den letzten Tagen haben sie sich zusammengetan und Gefangene ausgetauscht, und besprochen, ihre Angriffe miteinander zu koordinieren. Im Zuge dieses Austausches konnte Alan Johnston "freigekauft" werden.
In wieweit es Hoffnungen gibt, dass Gilad Shalit jetzt ebenfalls freikommt, ist schwer zu sagen, weil sein Fall ein anderer ist und andere Verhandlungspartner im Spiel sind.

Arutz Sheva
Al Jazeera


2.7.07

Die bittersüßen Illusionen

Es ist noch gar nicht so lange her, dass der „gemäßigte“ PA-Chef Mahmoud Abbas damit einverstanden war, dass im Erziehungswesen der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA), die Kinder Palästinas gelehrt werden, ein Feindbild zu haben und nach der Zerstörung des Staates Israel zu trachten.
Es ist noch gar nicht lange her, dass der PA Vorsitzende es ausreichend fand, eine Verurteilung von Terrorakten und Morden
auszusprechen – und das nur, weil diese die „palästinensische Sache“ nicht weiterbringen- anstatt den Terror aktiv zu bekämpfen.
Es ist ebenfalls noch nicht lange her, dass der „moderate Partner“ und seine Kollegen in der PA-Führung ein Verständigungsabkommen
s mit der Hamas unterzeichneten, welches sagt, „das Recht der Flüchtlinge, in ihre Heimat und zu ihrem Eigentum zurückzukehren, muss garantiert sein“.
Die Kairoer Erklärung, die gemeinsam mit der Hamas unterzeichnet wurde, und von der sich Mahmoud Abbas niemals losgesagt hat, erklärt sogar, dass die Palästinenser ein Recht haben, Gewalt gegen Israel anzuwenden bis dieses Rückkehrrecht realisiert ist.

Dies ist nur symbolisch gemeint? Oder nur Gerede? Nein, das ist ganz praktisch gemeint und nicht bezüglich eines palästinensischen Staates in Gaza und im Westjordanland, sondern bezüglich Safed, Akko, Lod und Jafo (Israel in den Grenzen von 1967). Und wie praktisch es auch gemeint ist, zeigen deutlich die Gewehre, die Israel in der Vergangenheit den „Guten“ übergab, denn sie reden in der Sprache des Feuers und verwundeten und töteten. Palästinensische Polizisten, Tansim-Aktivisten, Mitglieder der Al-Aksa-Märtyrer-Brigaden (militanter Arm der Fatah) und Mitglieder der Präsidentengarde Force 17 kämpften gegen Soldaten der israelischen Verteidigungsarmee und übten Terroranschläge aus oder halfen dabei, sie auszuführen.

Die Gebiete, die der Kontrolle der „Moderaten“ unterstellt wurden, sind zu Brutkästen des Terrors geworden. Und ein Teil der wirtschaftlichen Unterstützung hat einen Weg zu den Terrororganisationen gefunden. Auch dieses Mal wird dies wieder geschehen. Was die Hamas angeht, so weiß man wenigstens woran man ist: Hamasmitglieder sagen die Wahrheit über die Zukunft, die sie für Israel erstreben und streuen uns keinen Sand in die Augen. Die Fatah dagegen gibt vor, ein Partner zu sein, macht Versprechen unterzeichnet Abkommen, doch genau wie in der Vergangenheit ist dies nur Taktik. Einziger Plan auch hier: die Realisierung des Rückkehrrechts aller Palästinenser und damit das Ende des jüdischen Staates und ein Ende des Themas Jerusalem.

Jassir Arafat verglich einst die Abkommen mit dem Vertrag von Hudaibiya zwischen Mohammed und den Mitgliedern des Stammes Quraish. Dieser Vertrag wurde anschließend von Mohammed aufgehoben. „Hudaibiya“ wurde ins islamische Bewusstsein als Modell legitimer Taktik eingebrannt. Das musste selbst Shimon Peres erkennen, dass die Palästinenser Abkommen als „Dekoration“ behandeln. Sie benutzen sie und werfen sie dann fort.

Der einzige Grund, warum die Fatah nun Hamasmitglieder in Judäa und Samaria verfolgt, ist die dortige Bedrohung des Status der Fatah. Es gibt kein neues Bewusstsein, das plötzlich hervorgebrochen ist und nach dem Terror inakzeptabel ist und deshalb ausgeschlossen werden muss.

Selbst der vorübergehende Erfolg von Mahmoud Abbas, die Hamas in Judäa und Samaria in eine Ecke zu drängen, kann nicht seiner Fähigkeit angerechnet werden, sondern der Tatsache, dass dort überall der Sicherheitsdienst des Shin Bet (israelischer Inlandsgeheimdienst) und die israelische Verteidigungsarmee präsent sind. Ohne israelische Militärkontrolle vor Ort würden Terrorangriffe nicht nur nicht verhindert werden sondern die Hamas würde dort auch um einiges erfolgreicher sein.

Die israelische Regierung ist seit Oslo in dem Konzept, dass andere für den Nahost Konflikt erarbeitet haben, gefangen und andere bestimmen, wer die „Moderaten“ sind und daher die Waffen erhalten, um die Extremisten zu bekämpfen. Und Immer wieder verfielen die israelischen Regierungen dieser bittersüßen Illusion. Doch wie Arafat so wird auch Mahmoud Abbas nicht gegen seine Brüder kämpfen. Am Ende des Tages wird er seinem Bruder den Vorzug vor seinem Feind geben. Um zu überleben, ist es praktischer für ihn, die Maske aufzubehalten, die Fassade zu präsentieren. Doch das wird sich schneller ändern als die Leute glauben.
Ehud Olmert beschwerte sich erst kürzlich, dass Mahmoud Abbas ihn dreimal betrogen habe. Beim Sharm-el-Sheikh-Gipfel in dieser Woche erlaubte Olmert ihm, ihn das vierte Mal zu betrügen. Doch vor allem betrog Olmert sich selbst.

Quelle: Nahost Focus

Englische Version: http://www.haaretz.com/hasen/spages/875940.html 29.06.07