Mit Israel sehr unzufrieden - das ist die momentane Meinung über sein Land – ich spreche von Udi, meinem Lehrer – der unzufrieden und gar nicht einverstanden damit ist, wie Israel mit den Flüchtlingen in seinem Land umgeht. Da sind zum einen die Darfur-Flüchtlinge, die zur Zeit über die Grenze von Ägypten einströmen und die Israel zwar bereitwillig herein lässt, aber nicht sofort über deren Status entscheidet und die Menschen im Unklaren darüber lässt, ob und wie lange sie bleiben dürfen.
Für Udi ist es klar: diesen Menschen muss man sofort unbürokratisch helfen und ihnen Asyl für die Dauer des im Sudan tobenden Bürgerkrieges in Israel zusichern. Ägypten will die Flüchtlinge nicht aufnehmen.
So sollte Israel auch hilfsbereiter mit den Palästinensern aus dem Gazastreifen, die in die Westbank kommen wollen, umgehen, und ihnen die Durchreise ohne wenn und aber gewähren. Stattdessen müssen die Leute an den Checkpoints der Grenzübergänge tagelang ohne Essen warten, können nicht vor und nicht mehr zurück.
Israel müsste genau wissen, in welcher Not Flüchtlinge sind, denn die Juden, die in den Dreißigerjahren vor dem NS-Regime in der Schweiz hofften, Zuflucht zu finden, wurden abgewiesen, was ein Unglück für viele bedeutete. Wo ist Israels traditionsgemäße Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft in diesem Fall geblieben?
(Udi studiert Linguistik in Tübingen und seine Familie wohnt in Tel Aviv in Israel.)
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