30.4.14

Eine mutige Palästinenserin teilt mit der Welt ihr Ansichten

Sie heißt Christy, ist Palästinenserin aus Bethlehem und spricht in diesem Video über ihre politischen Ansichten bezüglich des israelisch-palästinensischen Konflikts und vor allem über ihre Erfahrungen in der Palästinensischen Autonomie. 
Sie musste dort erleben, wie ihre Familie von Palästinensern - ihrem eigenen Volk also - eingeschüchtert, belästigt und bedroht wurde. Christy selber hat, nachdem sie vor der Kamera ihre Meinung kundgetan hat, Todesdrohungen erhalten und das, obwohl sie jetzt im Exil in Großbritannien lebt. Ihre Familie in der Heimat hat es jetzt schwer.

Ihr Appell geht daher an Dr. Saeb Erekat, zu seiner Zusage zu stehen, die er ihr persönlich bei einem Vortrag auf Al Jazeera TV gemacht hatte. 

27.4.14

Die Bemühungen, evangelikale Christen von Israel zu entfremden

Eine Aufnahme der letzten "Liaison Committee" Konsultationen, am 13. März 2014, mit einem Symposium namens: "The Effort to Divest Evangelical Christians from Israel: A New Campaign." (Die Bemühungen, evangelikale Christen von Israel zu entfremden: Ein neue Kampagne). Das Liaison-Kommittee ist ein vereintes Forum vom B'nai B'rith Welt-Zentrum Jerusalem, der Ökomenischen Theologischen Forschungs-Gemeinschaft in Israel zusammen mit dem Menachem Begin Heritage Center.  

Es sprechen:  
Rev. Dr. Petra Heldt & Alan Schneider (1. Video)
Dexter Van Zile (2. Video)
Yitzhak Santis (3. Video)
Robert W. Nicholson (4. Video)

17.4.14

Das ganze Land steht Kopf

Ein Interview mit Ulrich Sahm (Israel-Korrespondent)

 

Dieses Jahr begehen die Christen von Ost- und Westkirche die Karwoche, die Juden feiern Pessach. Der Journalist Ulrich Sahm ist in Jerusalem und berichtet im domradio.de-Interview vom Ausnahmezustand.


Hier das Interview anhören:




domradio.de

15.4.14

Wie manche Juden Christen sehen

„Schlimmer als Muslime“

„Und du bist tatsächlich Christ?“ Die junge Frau starrt mich mit ungläubigen Augen an. An ihrem langen bunten Rock und dem kunstvoll um den Kopf gebundenen Leinentuch ist sie deutlich als religiöse Jüdin zu erkennen.

Schauplatz ist der Busbahnhof in Jerusalem. Bevor ich zu meinem Termin fahre, hole ich mir noch ein Stück Pizza und bleibe in dem Schnellimbiss sitzen. Die Frau setzt sich neben mich. Sie ist hochschwanger und sicher nicht älter als 24. Wir teilen unser Pizza-Gewürz und kommen ins Gespräch. Sie erzählt mir, dass sie seit einem Jahr verheiratet ist und außerhalb von Jerusalem wohnt, „in einer Siedlung, die von arabischen Dörfern umgeben ist“.


Ihre Reaktion erinnert mich an die Gesichter mancher, vor allem religiöser, Juden, wenn sie hören, dass ich für einen „Christlichen Medienverbund“ arbeite. „Ach, dann bist du gar keine Chilonit, keine säkulare Jüdin?!“ Würde ich sagen: „Ich bin Terrorist“ – das in ihrem Gesicht zu lesende Unbehagen könnte nicht größer sein. Mein Bekenntnis scheint wie eine Drohung zu klingen. Normalerweise tauscht man nach so einer „Offenbarung“ die üblichen Höflichkeitsfloskeln aus und verabschiedet sich. Die Jahrhunderte lange Verfolgung durch Christen steckt tief im Bewusstsein religiöser Juden.

„Bei Nonnen und Priestern schaue ich weg“

Doch Moriah wendet sich nicht ab. Das Interesse der hübschen Frau mit den feinen Gesichtszügen scheint geweckt. Sie stellt viele Fragen und erklärt nach anfänglicher Skepsis: „Ich habe mich noch nie mit einem Christen unterhalten. Wenn ich in die Altstadt, zur Klagemauer, gehe, schaue ich immer weg, wenn ich Christen sehe. Besonders bei Nonnen und Priestern.“ Die hätten einen bösen Geist. Moriah hält ihre Hand vors Gesicht, der Ekel ist ihr anzusehen.


Die Tochter eines Rabbiners scheint überrascht, dass sie sich mit mir normal unterhalten kann: „Aber du bist ganz freundlich.“ Ich kontere: „Die Nonnen sind es sicher auch. Aber du hast ihnen noch nie eine Chance gegeben.“ Das stimmt, sagt sie. Hätte sie gewusst, dass ich aus Deutschland komme und Christ bin, hätte sie sich ja auch nicht neben mich gesetzt, geschweige denn, ein Gespräch mit mir begonnen.

Sie fragt, wo ich hinfahren möchte, und als ich ihr erzähle, dass ich in ein muslimisches Dorf fahre und mit den Bewohnern Arabisch spreche, ist sie erstaunt: „Ich habe mich auch noch nie mit einem Muslim unterhalten.“ Nach einer kurzen Pause fragt sie neugierig: „Wie sind die denn so?“ Ich frage sie, wem sie lieber begegnen würde, einem Christen oder einem Muslim. Die Antwort kommt prompt: „Wenn ich die Wahl hätte? Natürlich dem Muslim. Christen sind doch viel schlimmer als Muslime.“

Moriah ist erstaunt, als ich sage, dass der Glaube an Gott auch für mich eine große Rolle spielt: „Ja, aber welche denn?“, fragt sie: „Du siehst aus wie eine Frau, die nicht an Gott glaubt – du trägst Hosen und hältst nicht die Gebote. Ich hingegen richte meinen gesamten Tagesablauf auf Gott und seine Gebote aus.“ Ich erzähle ihr, dass auch ich mich an biblische Gebote halte und dass ich vor allem meine Gedanken davon bestimmen lassen möchte. Aber irgendwie erscheinen mir alle meine Erklärungsversuche banal. Sie ist so viel frömmer …

Nach der Pizza zieht sie ihr kleines Gebetsbüchlein aus der Tasche und liest den Segen, der zu einem Teiggericht gehört. In meinem stotternden Hebräisch darf ich mit ihr lesen. Bei meinem Lesetempo dauert der Segen mehrere Minuten, doch sie ist eine geduldige Lehrerin.

Als wir uns verabschieden, sind eineinhalb Stunden vergangen. Moriah gibt mir ihre Telefonnummer und stellt fest: „Dieses Treffen war ein Geschenk des Himmels.“ Ich warte auf den nächsten Bus und wünsche mir, dass die Gottesbeziehung auch in meinem Leben sichtbarer wird, dass wir Christen insgesamt gottgefälliger leben. Sodass Menschen wie Moriah irgendwann antworten werden: „Wem ich lieber begegnen würde? Natürlich dem Christen!“

Aus: nai - Israelnetz.com

14.4.14

Freiheit der Religion in der Palästinensischen Autonomie - wie es bei der Konferenz "Christ at the Checkpoint" gesehen wird

Freiheit in Palästina? Vielleicht nicht

Ein Thema der dritten „Christ at the Checkpoint“-Konferenz, die im März 2014 in Bethlehem stattfand, war, dass palästinensische Christen mit der moslemischen Mehrheit in ihrer Gesellschaft angeblich gut zurechtkommen, aber die israelische „Unterdrückung“ ihnen Probleme beim Ausleben ihres Glaubens bereitet. 

Die Organisatoren der Konferenz waren derart auf diese Argumentation fixiert, dass sie sich hinreißen ließen, einen Treueschwur auf die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) zu leisten und deren Hymne sangen.

Die Probleme der christlichen Gemeinde auf die „israelische Besatzung“ zu schieben, ist jedoch absolut falsch. Wie die Internationale Christliche Botschaft Jerusalem berichtete, ergab die letzte britische Volkszählung von 1948 etwa 30.000 christliche Araber in Jerusalem, während die erste israelische Volkszählung in Ost-Jerusalem von 1967 nur 11.000 vorfand. Fast zwei Drittel der christlichen Einwohner haben in der Zeit unter jordanischer und damit moslemischer Hoheit die Stadt verlassen. 

Viele christliche Araber fühlen sich jedoch nicht diskriminiert. „Gesetze diskriminieren keine Mitglieder der palästinensischen Gesellschaft“, sagte Dimitri Diliani, ein christlicher Sprecher der Fatah, welche die Regierung der PA stellt. „Praktisch existiert allerdings Diskriminierung, aber nur auf persönlicher Ebene, und zwar viel weniger als in anderen Demokratien. 

Palästina ist die Wiege des Christentums.“ Diliani rühmte „den toleranten Charakter des palästinensischen Volkes“. Christen und Moslems kämen in der Gegend gut miteinander zurecht.

Aber nicht alle stimmten ihm zu. Waleed Al Husseini ist ein palästinensischer Blogger, der als Moslem aufwuchs, sich heute jedoch als Atheist bezeichnet. Al Husseini erzählte IsraelHeute, dass es nicht ganz so einfach sei. „Obwohl es stimmt, dass Christen ihre Religion ausüben dürfen und zur Kirche gehen können, sind sie vielen Restriktionen ausgesetzt“, erläuterte er. 

„Das Bildungssystem zwingt auch christliche Schüler, den Koran zu lernen, auch solche Passagen, die andere Religionen als minderwertig beschreiben.“ 

Diliani besteht jedoch darauf, dass „der palästinensische Lehrplan von einem Komitee ausgearbeitet wurde, an dem auch Christen beteiligt waren.“ Deswegen sei es unverdächtig, Hass gegen Christen zu schüren. Al Husseini meint, dass Christen wie Diliani die Realität leugnen, weil sie Angst haben: „Jeder weiß, dass man die PA nicht kritisieren darf. Es ist viel bequemer, für alles Israel die Schuld zu geben. Leute, die diese Regel brechen, werden am Ende beschuldigt, mit dem Feind zusammen zu arbeiten.“ 


Der Blogger hatte am eigenen Leibe zu spüren bekommen, von welcher Sorte die Freiheit der palästinensischen Demokratie ist. „Ich war zehn Monate im Gefängnis, da bin ich physisch und psychisch gefoltert worden.Und das nur, weil ich gegen den Islam gesprochen und mich für einen Atheisten erklärt habe“, sagte Al Husseini. „Anfangs war es meiner Familie egal, ob ich bete oder Fastentage halte. Aber als ich dann inhaftiert war, kritisierten sie mich.“ Er ist sich sicher, dass die Veränderung bei seiner Familie von Angst motiviert war. 

Während Diliani behauptet, dass die palästinensische Gesellschaft tolerant gegenüber anderen Glaubensrichtungen und Weltanschauungen sei, wendet Al Husseini ein, dass er immer noch Droh E-Mails bekomme, weil er vom Islam abgefallen sei. Damit ist er nicht allein: „Drei Freunde von mir, aus Qalqilya (einer Stadt im Westjordanland), wurden verdächtigt, Atheisten zu sein. Sie bekamen Drohungen von der Hamas und von der Hizbul Tahrir. Sie gingen zur Polizei. Dort hat man ihnen nur geraten, ihre atheistische Lebensweise aufzugeben, da sie sonst verhaftet würden.“
 
Anhänger der radikalen, religiösen Partei Hizbul Tahrir demonstrieren in der West Bank


Al Husseini versteht nicht, dass die Palästinensische Autonomie einen eigenen Staat fordert, obwohl sie nicht einmal Willens ist, grundlegende Menschenrechte zu garantieren.„ Die PA versucht, die Welt zu überzeugen, dass sie Freiheit (von Israel) will, aber wenn dies wirklich so wäre, hätten sie mich nicht eingesperrt“, unterstrich er. „Sie lügen über meinen Fall, um internationale Anerkennung zu bekommen und ihre politische Agenda voranzutreiben. Genauso lügen sie über die Gleichberechtigung der Christen.“

Aus: IsraelHeuteMagazin

7.4.14

Ein stolzer arabischer Zionist

Muhammad Zoabi, 16, ein arabischer Muslim aus Nazareth bewegt die Gemüter in arabischen Kreisen in negativer Weise, in jüdischen dagegen in ausgesprochen positiver Weise.


Er gab in einem Interview nämlich an, dass er ein Zionist sei und den Staat Israel liebe. "Ich glaube wirklich, dass ich Glück habe - als Araber, als Mensch und als Nahostler - in diesem winzig kleinen Stückchen Land geboren worden zu sein!", sagte er. Dabei zeigt er durch das Fenster von dem israelischen Ort Massad, wo sein Interview stattfindet, auf die Golan Höhen und merkt an, wie schlimm das Leben jenseits dieser Grenze für die Syrer doch ist.

Muhammads begeisterter Zionismus wirkt um so mehr verblüffend angesichts der Tatsache, dass er mit der Anti-Zionistin (Knessetmitglied) Hanin Zoabi von der arabisch-nationalen Balad Partei verwandt ist.  

 
 
"Die Menschen in Syrien werden getötet weil sie Freiheit wollen", sagte Muhammad, "aber in Israel", erklärte er der Interviewerin Susan Deane Taylor-Gol, "leben wir in Freiheit, Freiheit ist unser Leben! Niemand kann uns unsere Freiheit nehmen. Wir sind die Hoffnung für diese Region. Ich glaube, dass wenn die Syrer und die Ägypter, die Libanesen und die Jordanier und alle unsere Nachbarn echtes demokratisches Leben haben möchten, sollten sie zu uns kommen, und sie sind mehr als willkommen!"

Zoabi erklärte, dass es nicht leicht ist ein muslimischer Zionist zu sein. Er sagte, dass "die schlechten Seiten der arabischen Kultur die Kontrolle in der Gesellschaft übernommen haben, dass er mehrmals für seine Sichtweise angegriffen worden ist und dass einige Leute ihn als Verräter beschimpfen, oder sogar als einen Juden." Er fügt mit einem Lächeln hinzu, dass er es gar nicht verstehen kann, wie mache das Wort "Juden" als Beleidigung sehen können, wenn die Juden doch erst vor kurzem aus einer Situation hervorkamen, wo sie erbarmungslos abgeschlachtet wurden, in die, in der sie jetzt sind, "eine der klügsten und stärksten Nationen der Welt." 

Als jemand der keine halben Sachen macht, erklärte er, dass Israel seine arabischen Bewohner zwingen sollte, zum Militär zu gehen oder als letzte mögliche Alternative wenigstens in den Staatsdienst. "Und ich bin auch sicher, dass die meisten Juden uns akzeptieren würden", fügte er hinzu, "weil die Juden nämlich eine großartige Nation sind und sie anerkennen andere immer, einfach immer!"

Die Abgeordnete Hanin Zoabi reagierte auf Muhammads pro-israelische Facebook Seite und sein Video mit den Worten: "der Staat Israel hat ihn Gehorsam gelehrt. Manchmal identifiziert sich der Unterdrückte mit dem Unter drücker, weil ihm Stolz und politische Erkenntnis fehlt."
Muhammad bleibt von solchen Äußerungen unbeeindruckt und schwört, "zu dem jüdischen Volk zu halten bis zum letzten Tag meines Lebens."

Arutz Sheva