4.11.10

Es gibt erste Ergebnisse der Konferenz...

„GEMEINSAM FÜR ISRAEL“
Deklaration anlässlich des 1. Deutschen Israelkongress 2010

„In einer Zeit der fortschreitenden Entsolidarisierung von Politik und Gesellschaft mit der einzigen rechtsstaatlichen Demokratie im Nahen Osten erklären wir unsere unverbrüchliche Freundschaft mit dem demokratisch-freiheitlichen jüdischen Staat Israel.
Wir blicken mit Besorgnis und Kritik auf die deutsche Nahostpolitik. Während einerseits das Bekenntnis zum Existenzrecht Israels in Deutschland als Staatsräson beschworen wird, artikuliert sich andererseits im Konkreten die Solidarität mit Israel bestenfalls kleinlaut. Schlimmer: Oft werden völlig
einseitige Aufforderungen an die Adresse Israels formuliert.
Der Deutsche Bundestag verabschiedete am 30.06.2010 einstimmig zum Thema "Ereignisse um die Gaza-Flottille aufklären – Lage der Menschen in Gaza verbessern – Nahost-Friedensprozess unterstützen" eine Erklärung, die dies offensichtlich werden ließ.
Wir verurteilen diesen einseitig Israel belastenden Beschluss des Bundestages aufs Schärfste. Nach dem Bekanntwerden der Teilnehmer der Gaza-Flotte, u.a. die djihadistische und terroristische IHH mit Verbindungen zur Hamas, hätten wir vielmehr vom Deutschen Bundestag erwartet die mitreisenden Politiker der Linken und die türkische Regierung für ihre Protektion des Unternehmens zu verurteilen.
Zudem stellt die Einstimmigkeit dieser fraktionsübergreifenden Erklärung ein
besorgniserregendes Novum dar, denn eine vergleichbare Einheit fehlt bei wichtigen Themen wie Maßnahmen gegen Antisemitismus und Israelfeindschaft in der deutschen Gesellschaft, konsequenten Bekämpfung des Islamismus und Forderungen nach einer harten Sanktionspolitik gegenüber dem Iran.
Gerade dann und nur dann parteiübergreifende Geschlossenheit zu demonstrieren, wenn man völlig einseitige Aufforderungen gegenüber Israel formuliert, kann vor dem Hintergrund deutscher Geschichte nur als Affront gegen Israel aufgefasst werden.


Mit dem 1. Deutschen Israelkongress "Gemeinsam für Israel" setzen wir als unterzeichnende Organisationen dazu einen ebenso bewussten wie auch notwendigen Kontrapunkt und fordern die deutsche Politik dazu auf
- sich dem unverhohlenen Antisemitismus des iranischen Regimes u. a. dadurch entgegenzustellen, dass weitere einschneidende ökonomische und politische Sanktionen gegen die Islamische Republik Iran beschlossen und durchgesetzt werden.
- sich mit allem Nachdruck für die Umsetzung der begrüßenswerten und eindeutigen Forderung der Fraktionen CDU/CSU, SPD, FDP und Bündnis 90/Die Grünen vom 27.10.2010 auf Freilassung von Gilad Shalit einzusetzen.
- es zu unterlassen, dem Staat Israel, der sich seit über 60 Jahren in einem Überlebenskampf befindet, besserwisserische Ratschläge zu erteilen, wie er sich gegen Bedrohung und Terror zur Wehr zu setzen habe.
Bei aller Unterschiedlichkeit der einzelnen unterzeichnenden Organisationen, seien sie jüdisch, christlich oder politisch engagiert, stehen wir: „GEMEINSAM FÜR ISRAEL“ und damit
- gegen die stillschweigend hingenommene Ausweitung der Delegitimierung Israels, die auch in Europa zum Beispiel durch akademische Boykotte oder die Unterstützung von Gaza-Flotillen Einzug hält und
- gegen eine einseitig Israel verurteilende deutsche Nahostpolitik, wie sie jüngst durch den fraktionsübergreifenden Bundestagsbeschluss vom 30.06.2010 zum Ausdruck kam.

ISRAEL, DU BIST NICHT ALLEIN!

7.9.10

Rosh Hashana Teil II

Traditionen

Eine Woche Eine Woche vor Rosh Hashana, am Ende des Monats Elul, wird im jüdischen Leben etwas hinzugefügt, die „Selichot“, die speziellen Gebete um Vergebung, die in den frühen Morgenstunden in der Synagoge gebetet werden. Mit diesen Gebeten werden die Juden auf die kommenden Tage der Einkehr und Selbstprüfung vorbereitet. Am „Erev Rosh Hashana“ (der Abend davor), nehmen die orthodoxen Juden das „Mikveh“, das rituelle Bad. Der Vorhang, hebr.: parochet, in der Synagoge, der die Bundeslade, (bzw. das Allerheiligste) verdeckt, wird mit einem weißen Tuch, das die Reinheit symbolisiert, ausgetauscht.

Man grüßt sich in dieser Zeit mit "L'shana tova tikatevu" (sinngemäß: für dich sei ein gutes Jahr im Buch des Lebens geschrieben.). Man erwidert: „gam lecha“ (für dich auch).

September 2010

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Tishri 5771

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Kol Nidrei

Jom Kippur




  • So wie bei allen jüdischen Feiertagen, wird auch an Rosh Hashana einleitend das Kerzenanzünden und das Kiddush über dem Wein sprechen zelebriert.

  • Apfelstücke in Honig getaucht vor dem Mahl, ist ein Brauch, der auf ein süßes neues Jahr hinweisen soll.

  • Runde "Challa" Brote, die zu einer Krone geformt werden, ehren Gott als den König und erinnern daran, dass der die Krone des Lebens erhält, der dem Wort Gottes gehorsam ist.


Geistliches

In den Synagogen
werden dann während der „Aseret Jemei Tschuwa“, den zehn Tagen vor Jom Kipur, viele Bittgebete vor Gott gebracht, um für das Buch des Lebens bereit gemacht zu werden, und in den Predigten geht es um Umkehr, Reue und Gottes Gericht.

Die Lesungen aus der Thora an Rosh hashana werden ab der Geburt Isaaks vorgenommen und der Gehorsam Abrahams, als er seinen Sohn opfern sollte, wird in den Mittelpunkt
gestellt.

Die Textstelle in der Bibel, in der der HERR den Zeitpunkt ROSH HASHANA festgelegt hat lautet so:
Rede zu den Söhnen Israel: Im siebten Monat *), am Ersten des Monats, soll euch Ruhe sein, eine Erinnerung durch Lärmblasen, eine heilige Versammlung. Keinerlei Dienstarbeit dürft ihr tun,
und ihr sollt dem HERRN ein Feueropfer darbringen.
Levitikus 23

Das Shofar wird während eines typischen Rosh hashana Gottesdienstes mindestens 100 Mal geblasen um den Festtag der Trompeten „Jom Teruah“ zu erfüllen.






Die vorgeschriebenen Arten,
ins Horn zu blasen, sind:

1. Tekia = ein langer Ton

2. Sherwarim = drei kurze Töne

3. Teru'ah = neun sehr kurze staccato Töne

4. Tekia gadol = langer Ton





Die angewandte Reihenfolge der Hornstöße variiert je nach jüdischem Brauch, man kann sie am Anfang des Gottesdienstes, nach der Thoralesung oder bei dem Segen hören. Sollte Rosh hashana auf einen Shabat fallen, wird allerdings nicht geblasen, denn wie auch am Jom Kipur darf keinerlei Arbeit verrichtet werden. Aber es wird am nächsten Tag noch nachgeholt, denn Rosh hashana wird die meisten Feste zwei Tage lang gefeiert.

*) Der biblische erste Monat im Jahr ist der Nissan (März – April) und in diesem findet der Zyklus der drei wichtigen Feste, die Gott für das Volk Israel festgelegt hat, seinen Anfang mit Pessach. Dieses Fest hat das Ereignis zur Grundlage, mit dem alles begann: Gott führte sein Volk aus der Sklaverei in die Freiheit und schloß einen Bund mit den Kindern Israels. Die anderen zwei Feste der „shalosh regalim“ (drei Hauptfeste) im Jahr sind schawuot (Pfingsten) und Sukkot (Laubhüttenfest), welches fünf Tage nach Jom Kipur gefeiert wird (Siehe Deut. 16, 16).

3.9.10

Rosh Hashana Teil I

Ursprung

Mit Rosh Hashana, was wörtlich "Kopf des Jahres" heißt, wird das jüdische Neujahr gefeiert. Wir gehen heute von dem Jahr 5770 in das Jahr 5771 des jüdischen Kalenders über. Der Feiertag wird am Ersten des jüdischen Monats Tishri, in diesem Monat der 9. September, besser gesagt, am Abend davor begangen. Man kennt dem Feiertag auch als „Jom Teruah“, der Tag der Trompeten.
Rosh hashana erinnert die Juden vor allem an Gottes Erschaffung des Universums, denn nach rabbinischer Überlieferung und Tradition erschuf der HERR das Universum an genau diesem Tag. Und ebenso glaubt die jüdische Tradition, dass das Schicksal der Gläubigen bzw. der Gerechten, der „tzaddikim“ im Buch des Lebens und das Schicksal der Sünder, der „resha-im“ im Buch des Todes aufgeschrieben wird.

Zehn Tage zur Umkehr

Jedoch hat der Mensch zehn Tage "Aseret Jemei Tschuwa", bis Jom Kipur, Zeit, umzukehren und seine Sünden zu bekennen, um eine Änderung seines Schiksals zu erreichten und erst am Jom Kipur kann er mit Gott versöhnt werden.

So löst Rosh Hashana eine zehn Tage Periode aus, in der Gebet, Selbstprüfung und Umkehr geübt wird, und die dann in den höchsten heiligen Feiertag, den Tag der Sühne, auch Versöhnungstag, dem JOM KIPUR mündet. Diese zehn Tage werden "Jamim Norai'm" genannt, die Tage der Ehrfurcht oder die höchsten heiligen Tage.

Am 9. Tishri wird von dem Vorsänger in der Synagoge das heiligste aller Gebete, das "Kol Nidrei" gesungen. Kol Nidrei heißt: alle Gelübde, und hierbei werden alle unerfüllten Schwüre und Gelübde, die im Laufe des Jahres gemacht wurden, für nichtig erklärt, damit Gott allen auch die schweren Urteile, die als Folge der unbeachteten Schwüre auf den Menschen lasten, erlassen mag.

Sept.

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Eilul

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Seli-chot


Erev R-h

Rosh ha-shana

Jamim Norai'm

Kol Nidrei

Jom Kippur





Teil II folgt.


27.8.10

Warum drohen, wenn man miteinander reden kann.

Zufall oder kein Zufall – auch der Camp-David-Gipfel, der das Friedensabkommen zwischen uns und Ägypten hervorbrachte, fand in einem September statt (1978). Ziel war damals, über den Kern des Konflikts zwischen uns und Ägypten zu beraten und ein Rahmenabkommen für einen Friedensvertrag zu entwerfen.

Menachem Begin erschien bewaffnet mit einem Papier, auf dem 13 Ausdrücke standen, die auf keinen Fall Eingang in das Friedensabkommen finden dürften. Sie bezogen sich sämtlich auf die Palästinenser und beinhalteten u.a. „die legitimen Rechte des palästinensischen Volkes“, „das Problem in all seinen Aspekten“, „die Nicht-Akzeptierbarkeit gewaltsamer Landnahme“ usw.


Nach 13 Verhandlungstagen willigte Begin in die Aufnahme all der ‚verbotenen‘ Begriffe in den Vertrag ein. Die Mitarbeiter des Weißen Hauses unter der Führung Jimmy Carters präsentierten 23 verschiedenen Entwürfe für die Rahmenabkommen; in einem von ihnen waren all die ‚verbotenen‘ Begriffe verbal effektvoll verteilt. Sadat selbst zog seine Forderung nach der Errichtung eines palästinensischen Staates zurück, und das palästinensische Problem wurde unter den Teppich gekehrt.

Seitdem ist viel Wasser durch den Jordan geflossen und viel Blut vor und nach den Osloer Verträgen vergossen worden, die Arafat mit einem Cadillac-Konvoi voll von Waffen und Munition nach Gaza brachten. Der Traum vom Frieden zwischen beiden Völkern wurde zu einer Wirklichkeit von Blut, Hass, Tränen und Versäumnissen. Auch die Gesprächsversuche unter amerikanischer Vermittlung und direkt durch das israelische Friedenslager haben uns nicht aus der Wirklichkeit des Blutes und des Hasses herausgeführt.

Die Palästinenser haben die Gelegenheiten der Räumung von Gush Katif und von Sharons Abschied vom Traum von Großisrael verpasst. Sie haben die monatelangen direkten Gespräche mit Ehud Olmert und Tzipi Livni unter Schirmherrschaft der Bush-Administration nicht genutzt. Und vor allem haben sie den Besuch Obamas in Kairo und seine berühmte Ree über einen regionalen Frieden nicht genutzt und ebenso wenig die Bar-Ilan-Rede Netanyahus vom 14. Juni 2009, in der er erstmals zwei Staaten für zwei Völker als Ziel deklarierte.

Diese letztere Rede war von historischer Tragweite: Erstmals erkannte ein Führer der Rechten par excellence einen palästinensischen Staat an und zeigte sich implizit bereit, auf Gebiete und Siedlungen zu verzichten, um zu festen Grenzen zu gelangen. Doch die Palästinenser verhärteten ihre Haltung – ermutigt von der Tatsache, dass Präsident Obama den Mittelnamen Hussein trägt und ihre Forderungen unterstützt. Nach wie vor sind sie noch nicht einmal bereit, die Existenz Israels als jüdischer Staat anzuerkennen. Sie haben ihre Einstellung seit der UN-Resolution von 1947 schlicht und einfach nicht geändert.

Die enttäuschten Abgesandten Obamas und seine angedeuteten Drohungen gegenüber Israel haben die Palästinenser noch mehr verhärtet. Doch je näher die Kongresswahlen rücken, desto mehr versteht Obama, dass die Missachtung jüdisch-amerikanischer Macht ein Fehler war – sowohl da diese sein primärer Geldgeber bei den Wahlen war, als auch weil sie eine unterstützende Kraft für den Frieden sein könnten, wenn Obama in seiner Haltung Israel gegenüber ausgewogener wäre.

Die Tatsache, dass es Bibi gelungen ist, für zehn Monate ein Siedlungsbaumoratorium zu beschließen und dies pedantisch einzuhalten, beweist, dass er weiß, dass es für ihn kein drittes Comeback geben wird. Die Einladung nach Washington für den 2. September in Anwesenheit von Mubarak und Jordaniens König Abdallah wurde von George Mitchell als Neuanfang initiiert, welcher binnen eines Jahres zum Abschluss kommen soll, mit Verzichten auf beiden Seiten. Wie wurde Mitchell nach seinen enttäuschenden Besuchen in der Region zitiert? „In Irland hatten wir 700 traurige Verhandlungstage und nur einen Tag der Freude – den Tag der Unterzeichnung des Abkommens.“

Dieser Freudentag ist noch weit von uns entfernt. Aber es ist überaus wichtig, dass Bibi die Vertrauensbeziehungen mit der Administration stärkt. Erstens, muss er wie jemand erscheinen, der einen Erfolg des Gipfels wünscht und ggf. das Baumoratorium in den Gebieten verlängern würde; zweitens, muss er sich in einer Weise verhalten, die es der Administration unmöglich machen würde zu sagen, er hätte den Gipfel sabotiert.

Es wäre weise, wenn er auch gegenüber einem Abkommen mit Syrien sich offen zeigen würde, was den Interessen der Administration entspräche. Die beiden Tage des Gipfels sind gut vorbereitet worden, und es ist bedauerlich, dass die Palästinenser gemäß ihrer Tradition bereits zu drohen angefangen haben. Sowohl Abu Mazen [Mahmoud Abbas] als auch Saeb Erekat drohen, dass die Fortsetzung des Moratoriums eine unabdingbare Bedingung sei. Warum drohen, wenn man miteinander reden kann?


Bibi deutet in geschlossener Runde an, dass er überraschen werde, dass er bereit sei, über die Kernfragen und die Teilung des Landes zu verhandeln. Die Zeit ist gekommen, sich mit den wirklichen Problemen zu befassen, die Sadat und Begin unter den Teppich kehrten.

HaAretz v. 24.8.2010

30.7.10

Wenn sie es wieder verpassen

Von denen, „die die Aufnahme direkter Gespräche systematisch hintertreiben – sowohl auf palästinensischer Seite als auch Elemente im In- und Ausland, die nicht begeistert sind…“, sprach Bibi [Netanyahu] diese Woche vor dem Außen- und sicherheitspolitischen Ausschuss der Knesset. Er lieferte keine Details und nannte auch keine Namen. Aber er fesselte sich selbst an ein Ultimatum, als er bekanntgab, das Siedlungsbaumoratorium werde wie festgelegt enden, nach zehn Monaten und „nicht einen Tag später“.
Und siehe da, der zehnte Monat kommt immer näher, und die Palästinenser sind noch immer nicht bereit für den Eintritt in direkte Verhandlungen mit Israel. Und das trotz des Drucks, den US-Präsident Obama und die Europäische Union auf die Führung der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) ausüben, und des Tickens der Uhr in Israel. Was haben sie davon, die zehn Monate des Moratoriums verstreichen zu lassen? Warten sie auf die Wiederaufnahme des Terrors? Oder versuchen sie schlicht auf Zeit zu spielen, oder handelt es sich hier um die Unfähigkeit Abu Mazens, seine Füße ins kalte Wasser des Friedens zu stecken (so eine hübsche Formulierung Moshe Dayans)?


Die Siedlungsbaumoratorium-Bedingungen der PA erinnern an die Zeit, da Israel die Verhandlungen mit den Palästinensern an die Bedingung „zuerst den Terror stoppen“ knüpfte, aus der Annahme heraus, dies würde ohnehin nicht geschehen. Mit der Zeit hörte der Terror auf, aber der Frieden brach nicht aus.

Diese Woche war Jibril Rajoub, früher Chef der PA-Sicherheitskräfte und heute ein vertrauter Abu Mazens, im Council for Peace and Security zu Gast, wo er an einer Diskussion darüber teilnahm, was zwischen beiden Völkern passiert und nicht passiert. Er sprach fließend Hebräisch, und eine einer der Teilnehmer lobte ihn für seine Sprachbeherrschung. Die Antwort war: „Ich wünsche Ihnen nicht, an der Universität zu studieren, an der ich mein Hebräisch gelernt habe“ (er saß 17 Jahre in einem unserer Gefängnisse).

General d. Res. Mendi Meron fragte ihn: „Warum zögert ihr, in direkte Gespräche mit uns einzutreten? Noch ein Haus, noch hundert Häuser, was bedeutet das schon, wenn wir Endstatusverhandlungen im großen Stil führen, die Gebietsaustausche beinhalten?“ Rajoub vermied es auf die Frage zu antworten, und sei auch nur indirekt. Er betonte abermals, dass er für das Abhalten direkter Gespräche sei, aber eine überzeugende Erklärung, warum die PA das Moratorium nicht zur Aufnahme direkter Verhandlungen nutzt, lieferte er nicht. So wird sich auch nach dem Ende des Moratoriums die Frage stellen: Was bedeutet schon ein Haus mehr oder weniger, wenn die Frage eines Gebietsaustauschs auf dem Tisch ist?

Einige der bei dem Gespräch Anwesenden hatten den Eindruck, dass es wahrscheinlich Opposition von innen gebe oder die PA nicht daran glaube, dass die Regierung Netanyahu wirklich bereit ist, zu einem Abkommen zu gelangen, während das internationale Klima die Palästinenser begünstigt. Kann es sein, dass es die in Gaza herrschende Hamas ist, die Druck auf die PA ausübt, keine direkten Gespräche zu beginnen? Rajoubs Antwort: Gaza gehört den Palästinensern; das ist unser Problem, und wir müssen selbst von innen heraus damit fertig werden. Parallel dazu empfiehlt er uns, keine Verhandlungen über die Flüchtlingsfrage zu beginnen. Damit warte man bis zum Schluss, das sei eine internationale Angelegenheit.

Der Gedanke, warum es eigentlich nicht möglich sein sollte, während der Zeit des Moratoriums direkte Gespräche zu führen, ging sicherlich mehr als einem der Teilnehmer an dem Treffen mit Rajoub durch den Kopf. Versteht denn die PA-Führung nicht, dass die radikale Rechte in Israel nur allzu glücklich sein wird, den Slogan, es gebe keinen Gesprächspartner, zu hören und zu Gehör zu bringen und ihn als Waffe gegen eine Verlängerung des Moratoriums zu benutzen? Da jedes zukünftige Abkommen ohnehin mit Änderungen der Grenzen von 1967 verbunden sein wird, fragt sich, was das Ultimatum Abu Mazens aus einem Interview mit der Irish Times von dieser Woche soll, in dem er sagte, trotz des internationalen Drucks beabsichtige er nicht, in direkte Gespräche einzutreten, bevor Netanyahu im voraus dem Prinzip eines palästinensischen Staaten auf Grundlage der Grenzen von 1967 zustimmt?

Vielleicht schiebt Abu Mazen die direkten Gespräche auf, weil er Netanyahu nicht wirklich vertraut. Er möchte auch warten, um zu sehen, ob es in der Macht von Präsident Obama steht, Netanyahu dazu zu drängen, sich noch vor Ende des Moratoriums zu Zugeständnissen zu verpflichten. Eine Art Verhandlungen de Luxe, bei denen die US-Administration den Palästinenser Antworten auf all ihre Forderungen auf einem silbernen Tablett präsentiert.

So wie es derzeit aussieht, wird Bibi das Moratorium noch nicht einmal als „vertrauensbildende Maßnahme“ verlängern können, ohne dass es zu einem Aufstand von Seiten der extremen Rechten und eines Teils des Likud kommt. Und vielleicht ist es das, was die Palästinenser erwarten – dass sich die US-Regierung und die Europäische Union zusammenschließen, um Israel ein Abkommen aufzuzwingen.

Angesichts dessen, was auf der Welt und vor allem in unserer Region wegen der iranischen Bedrohung vor sich geht, ist zweifelhaft, ob Präsident Obama sich so gegen Israel aussprechen wird, wie es die PA-Führung sich erhofft. Es wäre armselig, wenn die Palästinenser, die keine Gelegenheit verpasst haben eine Gelegenheit zu verpassen, ihre Lektion nicht lernen und auch diese verpassen würden.

von Yoel Marcus

Der Berliton
Ha-aretz.com

16.7.10

Hilfe für Kranke in Israel

Das Ichilov-Krankenhaus in Tel Aviv behandelt jeden Monat bis zu 100 Patienten aus Gaza und die Hamas spielt dabei oft die Vermittlerrolle zwischen den Einwohnern von Gaza und dem israelischen Krankenhaus, wie der Direktor von Ichilov, Professor Gabi Barabasch, am 8.7. mitteilte. Neben den Patienten aus Gaza kommen auch viele Bürger aus anderen arabischen Ländern nach Israel zur Behandlung, selbst aus Nationen, die keine diplomatischen Beziehungen zu Israel pflegen. Sie alle werden professionell behandelt und ihre Begleitpersonen erhalten Essen und eine Unterkunft umsonst, so Barabash. In Ichilov würden alle Patienten gleich behandelt, wobei es nicht das einzige Krankenhaus sei, das so vorgehe.

In ganz Israel gebe es Krankenhäuser, die jeden Monat Menschen wieder gesund nach Gaza zurückschickten, nachdem sie wegen schwerer Krankheiten in Israel behandelt worden seien. Er verurteilte die Hamas, die davon nur Nutzen hat, aber im Gegenzug nichts tut. „Es ist an der Zeit, dass die Hamas uns etwas zurückgibt: wir wollen einen unserer Söhne zurück, der seit vier Jahren ohne medizinische Betreuung festgehalten wird - im Austausch für Hunderte von Menschen, deren Leben jeden Monat in israelischen Krankenhäusern gerettet werden“, so Barabasch.

ArutzSheva

11.7.10

allein Israel - rak Israel

Lied von Jedida Freilich

Achttausend Raketen sind kein Grund.
Selbstmord-Bomber – alles nur Kriegslist.
Selbstverteidigung ist ein Recht, außer du bist Israeli,
die Reaktion einer jüdischen Armee nennt man unverhältnismäßig.

Die Aktivisten fuhren, um ihre Hilfe zu bringen.
Sie wurden mit Jihad-Geld bezahlt.
Türkisches Entzücken im blendenden Medienlicht.
Messer herauszuschneiden scheint nicht fair zu sein.

Oh, Darfur wird ignoriert,
russische Truppen in Tschetschenien.
Einzig Israel hat kein Recht sich zu verteidigen,
denn die Welt kümmert jüdisches Blut nicht.



Nur ein Strich Land im gesamten Nahen Osten,
Dass wir ihnen Chatif gaben, darum hat sich niemand geschert.
Umgeben von Cousins, die im Öl schwimmen,
aber von uns verlangen, dass wir unseren Boden aufgeben.

Da gibt es einen Soldaten, der im Hamastan-Gaza gefangen gehalten wird,
hungernd und gequält in diesem judenfreien Ort.
Der humanitäre Konvoi hätte ein Wort bringen können.
Es wurde Schweigen des Roten Kreuzes vorgezogen.

Oh, der Iran wird zur Atommacht.
Die Türkei besetzt Nordzypern.
Einzig Israel hat kein Recht sich zu verteidigen,
denn die Welt kümmert jüdisches Blut nicht.

Waffen strömen im Norden in den Libanon.
Waffen strömen im Süden in den Gazastreifen.

Einzig Israel hat kein Recht sich zu verteidigen,
denn die Welt kümmert jüdisches Blut nicht.
Einzig Israel hat kein Recht sich zu verteidigen,
denn die Welt kümmert jüdisches Blut nicht.

4.5.10

Zur Zielscheibe gemacht

Man liest es, man hört es. Israel ist ein Apartheid Staat! Israel behindert die Friedensverhandlungen, weil es Siedlungen baut. Und dann ist da noch die Mauer um die Palästinensergebiete, die die Menschen einsperrt. Was für ein Unrecht! Israel begeht Menschenrechtsverletzungen. Und jüngst in den Schlagzeilen: Der Streit um Ostjerusalem.

Es ist wahr: Die Politik Israels wird, wie bei keinem anderen Land, von der Weltöffentlichkeit, der UNO, den Medien, der EU und den meisten Ländern pedantisch unter die moralische und diplomatische Lupe genommen. Das zu Tage beförderte Ergebnis scheint allenthalben das selbe: Israel macht es nicht richtig, trifft die falschen Entscheidungen, provoziert, ist aggressiv und stellt sich gegen den Frieden im Nahen Osten. Ganz abgesehen davon, dass sich die Frage stellt, wer überhaupt das Recht hat, den moralischen Zeigefinger zu erheben und dieses einzige demokratische Land des Nahen Ostens zu be- oder verurteilen, ist da auch noch die Überlegung: ist es alles Israels Schuld? Wieviel Anteil am Bestehen des Nahost-Konflikts haben die Palästinenser, die Führer der arabischen Nationen, die USA, die EU, die Medien? Kaum jemand wagt, sich gegen den Kritikstrom zu stellen, scheint es doch plausibel und populär, Israel als den „Stärkeren“ im Konflikt zu kritisieren.

Was ist dran an diesen oben genannten Anschuldigungen?

Apartheid kennen wir von Südafrika, wo eine weiße Minderheit die schwarze Bevölkerung unterdrückte und diskriminierte. Nichts dergleichen findet man in Israel. Dort leben arabische Palästinenser, die 20% der Bevölkerung ausmachen, mit den Juden zusammen in Sicherheit und relativem Wohlstand. Sie haben Zugang zu Bildung, Gesundheitsversorgung, Konsum und Kultur mit allem, was ein demokratischer Staat ihnen gewähren muss: freie Religionsausübung, freie Wahlen, politische Betätigung, Rechte und Pflichten freier Bürger.

In den Palästinenser-Gebieten haben die Menschen alle die Rechte, die ihnen die palästinensische Autonomie zugesteht. Einzig zur Sicherheit und zum Schutz friedlicher Bürger vor Terror, der seit Bestehen des Staates Israels nicht aufgehört hat, sind Maßnahmen von Seiten Israels notwendig geworden, die für die palästinensische Bevölkerung Einschränkungen bedeuten.

Eine dieser Maßnahmen, von aller Welt kritisiert und verurteilt, ist der 700 km lange Sicherheitszaun um die palästinensischen Gebiete, zu Schutz vor Terror. Dieser Zaun wurde nicht erbaut, um Menschen ein- oder auszusperren, sondern den Selbstmordattentätern ihre todbringenden Projekte zu erschweren, was auch gelang, da seit Bestehen des Zauns die ausgeführten Attentate um über 90% zurückgingen. Die Einschränkungen, die die Palästinenser dafür hinnehmen müssen, sind dadurch gerechtfertigt, dass vielen unschuldigen Israelis durch den Zaun das Leben gerettet wird.

Wollten die Palästinenser wirklich in Frieden neben den Israelis leben, würden sie den Terror unterbinden und die Infrastruktur und staatliche Administration zum Wohl ihrer Bewohner aufbauen und sichern. Israel würde sie nicht daran hindern.

Aber dennoch beharrt die Weltmeinung darauf, dass die Israelis mit dem Zaun Menschenrechtsverletzungen begehen. Alle Beeinträchtigungen, die die Palästinenser erdulden müssen, stehen in keinem Verhältnis zu der massiven Bedrohung ihres Lebens, das die jüdische Bevölkerung durch Terrorgruppen und deren permanenten Anschlags- und Mordversuchen ertragen muss, welche aber in dieser Diskussion sorgfältig ignoriert werden.

Ein ganz brisantes Thema, das es in die Schlagzeilen unserer Medien geschafft hat, sind die Pläne Israels, in Ostjerusalem Wohnungen zu bauen. Damit ist das Thema und die damit verbundene Forderung an Israel, die Bautätigkeiten zu stoppen, flugs in aller Munde. Aber warum, um alles in der Welt, sollen die Juden in der Stadt, die seit den Zeiten König Davids, vor ca. 3000 Jahren, ihre Stadt ist, die sie, wie kein anderes Volk, als ihre Hauptstadt ansehen müssen, nicht bauen dürfen? Warum ist der politische Status der Stadt umstritten, wenn doch diese Stadt, wie keine andere so eng mit dem Volk Israel verbunden ist. So steht in der Bibel in 2. Samuel 5,5: „König David regierte in Jerusalem über ganz Israel und Juda 33 Jahre.“

Bei Ausgrabungen in und um Jerusalem kommen immer mehr historische Funde, Zeugnisse aus der Zeit der Könige und der Tempel zutage, die den Besitzanspruch der Juden auf diese Stadt bestätigen. Erwartungsgemäß sind vor allem Muslime darauf bedacht, diese Ausgrabungen zu verhindern. Ohne Belege und Nachweis in ihren Schriften beanspruchen sie die Stadt als heilige Stadt für den Islam und verwehren Juden den Zugang auf den Tempelberg, auf dem zwei Moscheen stehen. Israel dagegen wird allen Gläubigen jeder Religion den Zugang zu den religiösen Stätten in Jerusalem allein aus seinem Verständnis als demokratischer Staat heraus immer gewähren.

Dazu heißt es in der Unabhängigkeitserklärung des Staates Israel vom 14. Mai 1948:

Der Staat Israel wird all seinen Bürgern ohne Unterschied von Religion, Rasse und Geschlecht, soziale und politische Gleichberechtigung verbürgen. Er wird Glaubens- und Gewissensfreiheit, Freiheit der Sprache, Erziehung und Kultur gewährleisten, die Heiligen Stätten unter seinen Schutz nehmen und den Grundsätzen der Charta der Vereinten Nationen treu bleiben.“

25.4.10

"Let my People grow!" - verordneter Baustopp im Tausch gegen einen unechten Frieden

So, da ist sich jetzt also die Regierung Obama mit der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) einig: der Bau neuer jüdischer Siedlungen soll weiterhin eingefroren bleiben, selbst in Teilen Jerusalems, die Israel seit dem Sechs-Tage-Krieg 1967 wieder hat. Im Weißen Haus will man auf Premier Netanjahu Druck ausüben, um den Baustopp bei jüdischen Projekten in Judäa und Samaria zu verlängern,(er sollte eigentlich im September aufgehoben werden).


Diejenigen, die noch nie in Israel waren, stellen sich wegen der häufigen Medienberichte wahrscheinlich vor, bei den „jüdischen Siedlungen“ handle es sich um ein paar Zelte, Hütten oder Wohnmobile in der Wüste – vorübergehendes Lager, in denen ein paar Duzend eifrige Zionisten leben, die man leicht andernorts unterbringen könnte. Als wenn das alles wäre, um Frieden mit den Palästinensern zu schließen! Tatsache ist, dass 280.000 Israelis in 121 offiziell anerkannten Siedlungen im Westjordanland leben (Stand November 2009). Weitere 190.000 Israelis leben in Siedlungen in Ostjerusalem. Siedlungen reichen von Orten mit Landwirtschaft über Vororte bis hinzu Grenzdörfern und, im Falle von Ostjerusalem, Stadtteilen.

Die drei größten Siedlungen, Modiin Illit, Maale Adumin und Betar Illit, sind eigene Städte mit je 30.000 Einwohnern. Zu diesen jüdischen Siedlungen gehören Wohnhäuser, Schulen, Regierungsgebäude, Einkaufszentren und florierende Geschäfte. Die USA bestehen darauf, dass Israel selbst dem durch natürliches Wachstum entstandenen Baubedarf an neuen Schulen, Arztpraxen, Wohnungen und Geschäften nicht begegnet. Der Grund ist, dass sie den ungeheuerlichen Forderungen der Palästinenser gerecht werden wollen, die darauf hoffen bzw. fordern, dass die Israelis schlussendlich aus diesen pulsierenden Städten oder Gegenden wegziehen und sie ihren Feinden überlassen – im Tausch für einen unechten Frieden.

Welches andere Land würde derartigem Druck und solch verachtenswerten Forderungen zustimmen? Der Gaza-Streifen ist ein hervorragendes Beispiel dafür, was passiert, wenn Israel und seine so genannten Verbündeten auf die Friedenslügen von Islamisten hereinfallen: fortwährende Terroranschläge, Raketenangriffe und die Zerstörung der jahrelangen Arbeit von Juden an ihren Wohnhäusern und Geschäften.

23.3.10

Der Mythos von der Belagerung des Gazastreifens

Trotz der Behauptungen, Gaza befinde sich im Belagerungszustand, erhält der Landstrich mehr Hilfslieferungen als das Erdbeben-geschädigte Haiti.

UN-Generalsekretär Ban Ki-moon verband seinen kürzlichen Besuch des Gazastreifens mit der Aufforderung, die so genannte Blockade des von Terroristen kontrollierten Gebietes zu beenden. Allerdings muss man sich fragen, welche Blockade oder Belagerung er meint, wo doch 738.576 Tonnen humanitäre Hilfe im Jahr 2009 in den Gazastreifen überführt wurden.

Überdies stellte die UN dem Gazastreifen 200 Millionen US-Dollar Hilfszahlungen zur Verfügung nach einer Militäroperation, die 1.300 Opfer forderte bei einer Bevölkerung von 1,5 Millionen – während sie den Opfern der Naturkatastrophe in Haiti, trotz Plänen die Hilfe zu erhöhen, bis Ende Januar nur 10 Millionen US-Dollar hat zukommen lassen; einem Erdbeben, das über 230.000 Todesopfer forderte und unter dessen Folgen über 3 Millionen Menschen leiden.

Die US-Regierung versprach dem Gazastreifen in Folge der Militäroperation „Gegossenes Blei“ 900 Millionen US-Dollar Hilfszahlungen, während das Erbeben-geschüttelte Haiti insgesamt bislang nur über 700 Millionen US-Dollar Hilfe erhalten hat, wie USAID und DOD errechnet haben.

Die internationale Gemeinschaft ist einer glatten Lüge über eine israelische Belagerung des Gazastreifens auf den Leim gegangen, während sie die Fakten ignoriert. Internationale humanitäre Hilfe gelangt seit Jahren unaufhörlich in den Gazastreifen und endete in keiner Weise nach der Operation „Gegossenes Blei“, denn 30.576 Hilfstrucks fuhren im Jahr 2009 in das Gebiet.

Ynet.news - Jacob Shrybman

19.3.10

Spielverderber im Spiel ohne Taktik

Von Anfang an fürchteten wir, dass das Leben mit US-Präsident Barack Obama kein Picknick sein würde. Die Signale aus Washington waren von vornherein deutlich.

von Yoel Marcus

Bei all den Problemen zu Hause, für die Obama eine Lösung finden muss, kann von ihm nicht erwartet werden, Israel im gleichen Maße zu verhätscheln wie dies seine Vorgänger taten. Darüber hinaus tendieren wir zum Argwohn gegenüber einem Präsidenten, der Juden unter seinen ranghohen Beratern hat.

Premierminister Benjamin Netanyahu, der eine Regierung anführt, der radikale Elemente angehören, verstand von Beginn an, dass dies nicht der richtige Zeitpunkt war, die neue Regierung in Washington zu reizen. Obamas Ouvertüre zu einem Nahostfriedensabkommen –zu der eine Rede ausgerechnet in Kairo gehörte während Israel nicht auf der Besuchsliste stand– war ein weiteres Zeichen dafür, dass er uns, im Gegensatz zu dem, was wir gewohnt waren zu denken, nicht als den wichtigsten Faktor betrachtete.

Netanyahu, der kein Dummkopf ist, verstand, dass Obamas Aktionen eine positive Reaktion verlangten. Und diese erfolgte in der Tat mit seiner Rede am 14. Juni 2009 in der Bar-Ilan-Universität. Während dieser Rede machte Netanyahu den tiefgreifendsten Vorschlag, den ein israelischer Premierminister jemals in dieser Form geäußert hat: „Zwei Staaten für zwei Völker“. Man muss diese Aussage nicht übersetzen, um zu verstehen, dass das, was er der anderen Seite anbot, ein palästinensischer Staat war, und dass dies ein Ende der Besatzung und die Festlegung dauerhafter Grenzen zum schmerzlichen Preis des Rückzugs und der Evakuierung von Tausenden von Siedlern bedeutete.

Doch anstatt den Premierminister bei seinem Wort zu nehmen, hob niemand den Fehdehandschuh auf. Die palästinensische Führung betrachtete das Angebot als eine Falle, stellte eine Bedingung nach der anderen auf und verweigerte dadurch quasi die Wiederaufnahme von Verhandlungen.


Als Journalist, der über den Camp-David-Gipfel von US-Präsident Jimmy Carter berichtete, frage ich mich, ob wir jemals ein Friedensabkommen mit Ägypten unterzeichnet hätten, wenn Ägypten den Stopp des Siedlungsbaus im Sinai oder andere Vorbedingungen für die Schlussverhandlungen gefordert hätte.
Was ist der Zweck einer Friedenskonferenz oder direkter Verhandlungen wenn nicht derjenige, das ganze Spektrum von Problemen, für die es keine zeitweiligen Regelungen gibt, zu lösen?

Es wird diejenigen geben, die sagen, dass es sich Ägypten in Folge des Yom-Kippur-Krieges mit seinem Überraschungseffekt auf Israel, gestatten konnte, an einem Gipfel teilzunehmen. Doch die Palästinenser können in Folge ihres lang anhaltenden bewaffneten Kampfes gegen Israel, der den früheren israelischen Premierminister Ariel Sharon dazu brachte, seinen Traum von einem größeren Israel aufzugeben, auch mit erhobenen Häuptern zu Friedensverhandlungen kommen.


Anstatt Netanyahu an seine öffentliche Zusage zu binden, kooperierte die Obama-Regierung mit dem, was der frühere US-Außenminister Henry Kissinger als das palästinensische Talent, Gelegenheiten zu verpassen, beschrieb. Amerikanische Mittelsmänner haben Monate damit verschwendet, sich weit hergeholte palästinensische Ausreden für die Weigerung, direkte Verhandlungen mit Israel aufzunehmen, anzuhören.


Es ist unklar, warum die Idee von „Annäherungsgesprächen“ aufkam, als Mahmoud Abbas, der Präsident der palästinensischen Autonomiebehörde, und seine Freunde in Führungspositionen bereits zu Gesprächen bei Israels Premierminister und Außenminister in Jerusalem ein- und ausgingen, ganz zu schweigen von der Tatsache, dass die Annäherungsgespräche mit Syrien dieser Verhandlungsweise schon seit langem einen schlechten Ruf verleihen. Der Vorschlag der US-Regierung ist im Grunde keine Annäherung sondern eine Distanzierung, weil beide Seiten von einander fern gehalten werden und für jede Seite ein Forum mit weit hergeholten Forderungen errichtet wird. Da gibt es einen zehnmonatigen Stopp beim Siedlungsbau.

Doch welchen Unterschied macht das, wo Israel doch schon längst erklärt hat, dass es bereit ist für die Gründung eines palästinensischen Staates?
Dies ist das erste Mal, dass eine israelische Regierung in dieser Weise die Gründung eines palästinensischen Staates vorschlägt. Doch man beschäftigt sich mit Nichtigkeiten wie dem zehnmonatigen Stopp des Siedlungsbaus. Amerika wird Israel sowieso nicht jenseits der Grünen Linie bauen lassen, wenn die Verhandlungen erst einmal angefangen haben.
Israel soll beweisen, dass es dem Frieden verpflichtet ist. Es ist bedauernswert, dass die Obama-Regierung diese Forderung nicht auch an die Palästinenser stellt.


Haaretz

24.2.10

Die Grenzen von 1967

Muss sich Israel hinter die Grenzen von 1967 zurückziehen?

Während Israel seinen Willen zum Kompromiss im Laufe von Friedensverhandlungen bekundet hat, gibt es immer noch solche, die auf der völligen Beendigung jeglicher jüdischer Präsenz im Westjordanland (aus dem Gaza-Streifen hat sich Israel bereits freiwillig zurückgezogen) sowie auf einer uneingeschränkten Rückkehr zu den erratischen Waffenstillstandslinien von 1948 beharren, die vor dem Sechs-Tage-Krieg von 1967 existierten.


Es gibt keine Vorschriften in irgendeinem der unterzeichneten Abkommen zwischen Israel und den Palästinensern, die einen Rückzug hinter die Grenzlinien von 1967 fordern. Es gibt keine geographischen Imperative, die die Linien von 1967 heiligen. Ganz gewiss besteht keinerlei Logik darin, eine unbeabsichtigte Grenzlinie zu verankern, die weniger als 19 Jahre existiert hat. Die Grenzen des Westjordanlands vom 4. Juni 1967 basierten nicht auf historischen Tatsachen, natürlichen geographischen Formationen, demographischen Erwägungen oder internationaler Übereinkunft.

Die prä-19
67-Grenzlinien basierten vielmehr auf den Waffenstillstandslinien, die auf Grundlage der Position der Armeen nach dem Unabhängigkeitskrieg von 1948 gezeichnet worden waren. Dementsprechend enthielt sich das Waffenstillstandsabkommen von 1949 jeglicher Festsetzung der endgültigen politischen Grenze. Diese Linien spiegelten lediglich die relativen Positionen der jordanisch-irakischen und israelischen Streitkräfte am Ende des Krieges wider. Einige Monate nach dem Sechs-Tage-Krieg verabschiedete der UN-Sicherheitsrat die Resolution 242, die grundlegende UN-Entscheidung zum israelisch-palästinensischen Konflikt.

Die Resolution anerkannte die problematische Natur der Grenzlinien von 1967, die Israel mit einer ‚Wespentaille’ von 9 Kilometern zurückließ, und Israels Bedürfnis nach „sicheren und anerkannten Grenzen“. Insbesondere wies der Sicherheitsrat die arabische Forderung nach einem Text zurück, der Israel zur völligen Rückgabe all des während des Konflikts von 1967 unt
er seine Kontrolle gebrachten Gebiets verpflichtete; so wurde Israel lediglich zum „Rückzug aus Gebieten, die im jüngsten Konflikt besetzt wurden“, aufgerufen, nicht zu einem aus „all den Gebieten“, noch nicht einmal aus „den Gebieten“.


Nachfolgende Friedensverhandlungen haben Lösungen behandelt, die Grenzkompromisse zwischen Israel und einem potentiellen palästinensischen Staat einschließen. Auch Ministerpräsident und Friedensnobelpreisträger Yitzhak Rabin konstatierte in seiner letzten Knesset-Rede vor seiner Ermordung im Jahr 1995, dass Israel sich nicht hinter die Linien vom 4. Juni 1967 zurückziehen werde. Diese Position spiegelt sowohl die Veränderungen wider, die im Laufe der vergangenen vier Jahrzehnte vor Ort vonstatten gegangen sind, als auch die problematische Natur der ursprünglichen Grenzlinien.

Inzwischen existieren wichtige israelische Bevölkerungszentren im Westjordanland, von denen die meisten in Siedlungsblocks konzentriert sind und nahe den Linien von 1967 liegen. Die Zwangsdeportation ihrer Bewohner anstelle einer Rationalisierung der Grenze würde von der israelischen Bevölkerung nicht gutgeheißen werden und eine unüberwindliche Herausforderung für jede israelische Regierung darstellen.


Die Israelis haben alte Verbindungen zu diesem Teil des Landes Israel, und Juden haben die Jahrhunderte hindurch dort gelebt – bis sie 1948 der ethnischen Säuberung im Westjordanland zum Opfer fielen. Viele Stätten von großer religiöser und historischer Bedeutung für das jüdische Volk liegen im Westjordanland. Dazu gehört das Grab der Patriarchen in Hebron, wo der Tradition nach Abraham, Sarah, Issak, Rebekka, Jakob und Lea begraben liegen.


Eine rationale Einschätzung eines realistischen und dauerhaften Friedensprozesses muss die jüdische Präsenz im Westjordanland in Rechnung stellen. Bislang haben alle Verhandlungen über eine Zwei-Staaten-Lösung auf dieser Prämisse basiert. Ein Endstatusabkommen wird die neue Realität des Westjordanlandes widerspiegeln und beiden Seiten einen Kompromiss abverlangen müssen.

haGalil.com

12.2.10

Die Israelis wahren traditionelle Familienstrukturen

Das Zentralamt für Statistik hat am Mittwoch aktuelle Zahlen zur Situation der israelischen Familie veröffentlicht. Insgesamt gibt es in Israel etwa 1.73 Millionen Familien, von denen immerhin 104 000 nur aus einem Elternteil und Kindern bis 17 Jahren bestehen. Die Zahl alleinerziehender Mütter ist zwischen 2000 und 2008 um 63% angestiegen und beläuft sich nun auf 13 700.


Alles in allem bleibt Israel in familientechnischer Hinsicht aber ein traditionelles Land. Fast alle Elternpaare sind verheiratet, und lediglich 3% leben in einer außerehelichen Beziehung (verglichen mit 24% in Dänemark, 18% in den Niederlanden und 8% in den USA). Die durchschnittliche israelische Familie besteht aus 3.7 Personen. Fast jede besitzt zumindest ein Mobiltelefon, mehr als 60% einen Computer und mehr als 55% verfügen über Internetzugang. Generell gilt: Je größer die Zahl der Familienmitglieder, desto geringer die der Elektrogeräte.


Von den Über-Zwanzigjährigen sind 87% derjenigen, die in einer Familie leben, mit ihrem Leben zufrieden oder sehr zufrieden; bei den Israelis, die nicht in einer Familie leben, beträgt der Zufriedenheitsgrad 78%.

Haaretz

3.2.10

Die schlichten Tatsachen

Hier noch mal ein eindrückliches Plädoyer für den einzigen demokratischen Staat im Nahen Osten:

von Yair Lapid


Nach langem Aufschub habe ich kürzlich Alan Dershowitz’ Film
„Plädoyer für Israel“ gesehen. Der renommierte US-Anwalt eröffnet den Film mit der Erklärung, dass er sowohl pro-israelisch als auch pro-palästinensisch sei und er die Zwei-Staaten-Lösung unterstütze, aber… Dershowitz ist weder ein Philosoph noch ein Filmemacher. Er ist nicht einmal rechtsgerichtet. Wir haben uns daran gewöhnt, dass das Plädoyer für Israel nur von Mitgliedern des rechten Lagers gehalten wird. Dershowitz jedoch unterstützt uns, eben weil er ein linksgerichteter Juraprofessor an der Harvard University ist, der sich mit Menschenrechten beschäftigt. Wie können sie sich trauen, Israel als Apartheidstaat zu bezeichnen? fragt er mit echter Verwunderung. Die arabische Gesellschaft zeigt Apartheid gegenüber Frauen, Apartheid gegenüber Homosexuellen und Apartheid gegenüber Christen, Juden und der Demokratie. In Saudi-Arabien werden Schwule gehängt, im Sudan geht ein Völkermord vonstatten, und in der gesamten arabischen Welt werden Frauen dafür ermordet, dass sie keinen Schleier tragen oder sich in den falschen Mann verlieben. Doch trotz all dem haben sich acht der letzten acht UN-Resolutionen, die den Menschenrechten galten, mit Israel beschäftigt – dem einzigen Staat in der Region, in dem Minderheiten das Wahlrecht haben, einem Land, dessen Gesetzgebung die Araber vom ersten Tag an mit einbezogen hat. Sind der globalen Linken – und auch der israelischen Linken – das schreckliche Taliban-Regime, die fürchterliche Unterdrückung von Frauen in den Golfstaaten und die Massenerhängungsfeiern im Iran wirklich egal? Ist ihnen nicht klar, dass alle Straßensperren im Westjordanland die zweifellos eine andauernde menschliche Tragödie verursachen, innerhalb von 24 Stunden entfernt werden würden, wenn die Palästinenser nur freundlich genug wären, mit dem Töten von Juden aufzuhören? Und wie kommt es, dass sie immer nur von den 750 000 palästinensischen Flüchtlingen sprechen und dabei die 800 000 jüdischen Flüchtlinge vergessen, die aus arabischen Staaten vertrieben wurden? Warum erinnert sich niemand daran, dass die Palästinenser bereits vier wirkliche Gelegenheiten hatten, ihren Staat zu gründen, es aber jedes Mal vorzogen, zum Terrorismus zurückzukehren? Und wer nimmt sich heraus, den Sicherheitszaun als „Apartheidzaun“ zu bezeichnen und dabei die Tatsache zu übersehen, dass er gemäß dem internationalen Recht erst errichtet würde, nachdem mehr als 1000 Israelis in weniger als drei Jahren ermordet worden waren? Ich schaute Dershowitz’ Film; doch anstatt mich zu freuen, kam ich mir ein bisschen dumm vor. Schließlich war ich mit all diesen Tatsachen schon vorher vertraut, so wie jeder andere Israeli mit ihnen vertraut ist. Woher kommt es also, dass wir immer defensiv sind, uns immer entschuldigen und immer die Schlacht um die globale öffentliche Meinung verlieren? Freilich ist es wahr, dass Millionen von Petro-Dollars für anti-israelische Propaganda ausgegeben werden (hoppla! Schon wieder kaufe ich ihnen ihre Geschichte ab – es ist keine anti-israelische Propaganda, sondern schlicht und einfach Antisemitismus). Aber wie zum Teufel haben wir es geschafft, in eine Situation zu kommen, in der die Wahrheit – die einfache, schlichte, Tatsachen-basierte Wahrheit – aus der Mode gekommen ist?

Y-net "the simple facts"

26.1.10

Israels Hilfe in Haiti ist vorbildlich

Seit Beginn ihres Einsatzes vor etwa elf Tagen haben israelische Rettungskräfte und Ärzte der vom Erdbeben erschütterten Bevölkerung in Haiti unermüdlich Hilfe geleistet.


Bis zum Montag wurden bereits 960 Menschen im israelischen Feldlazarett in Port-au-Prince behandelt; 294 lebensrettende Operationen wurden durchgeführt, und 16 Babys erblickten das Licht der Welt. Ein Baby bekam den Namen "Israel".


Ein hochmodernes Feldlazarett mit über 40 Ärzten und zusätzlich 100 Polizisten hat Israel sofort zur Hilfe nach Haiti entsandt. Während die Polizisten die Verteilung der Hilfsgüter überwachen, konnten die Ärzte hunderte lebensrettende Operationen durchführen.


Der außergewöhnliche israelische Einsatz hat auch im internationalen Vergleich für Aufmerksamkeit gesorgt. Einen Eindruck bietet der Beitrag des US-Nachrichtensenders ABC unter dem folgenden Link: http://abcnews.go.com/Video/playerIndex?id=9596876

11.1.10

40 Tage Fasten und Gebet Für die Gemeinde Jesu, Deutschland und Israel


Zeit: von 6. Januar bis 14. Februar 2010

Deutschland befindet sich – wie alle Nationen – auf dem Weg in das biblische „Tal der Entscheidung“ (Joel 4,14). Dort wird sich letztendlich entscheiden, ob unser Volk zu den „Schafen“ oder den „Böcken“ (Matt. 25,31ff) zählen wird. Auf dem Weg dorthin wird es zu Vorentscheidungen kommen. Zum Beispiel in Bezug auf unsere Stellung zu Gottes Plänen mit Israel und Jerusalem einerseits und den Plänen der EU und der UN auf der anderen Seite. Diese Frage wiederum hängt zusammen mit der Frage, wie ernst Deutschland – nicht zuletzt im Umgang mit dem radikalen Humanismus und dem radikalen Islam – seine eigenen jüdisch-christlichen Wurzeln nimmt.
Das Schicksal Deutschlands wiederum wird maßgeblich davon beeinflusst, inwieweit wir als Gemeinde Jesu in der Gnade Gottes (Röm. 5,20) in unsere Berufung hineinwachsen, inmitten
unserer Gesellschaft „Salz und Licht“ (Matt. 5,13–14) und eine „königliche Priesterschaft“ (1. Petr. 2,9) zu sein.

Und für einen derartigen nationalen geistlichen Durchbruch hin zu dieser neuen Ebene der Vision, der Einheit, der Demut und der Vollmacht der Gemeinde Jesu bedarf es des kollektiven Fastens und Gebets. Sich daran zu beteiligen, dazu möchte ich allen Lesern, ja allen gläubigen Christen in Deutschland von Herzen Mut machen! Die 40-Tages-Initiative Anfang 2010 bietet dazu eine hervorragende Gelegenheit.

Unterstützt wird diese Initiative durch:

Harald Eckert - Christen an der Seite Israels
Ortwin Schweizer - Wächterruf
Michael Winkler - Forum Leben Networking
Jobst Bittner - TOS
Keith Warrington -

Mehr Info hier