23.6.09

Sderotplatz in Berlin


In Berlin Zehlendorf (meiner Heimat) gibt es jetzt, abgesehen von der Städtepartnerschaft, seit 8. Juni 2009 ein Sderotplatz. Zur Benennung des Platzes rund um den Märchenbrunnen fand am Montag eine kleine Zeremonie statt, bei dem der Bezirksbürgermeister Norbert Kopp sprach.

Eigens aus Israel angereist waren die Bürgermeister der beiden israelischen Partnerstädte Kiriat Bialik und Sderot, Eli Dukorsky und David Bouskila; letzterer in Begleitung seines Stellvertreters, Moshe Shaoubi, sowie mehrerer Gemeinderatsmitglieder. Der Shalom-Chor sang und der Bürgermeister von Sderot, David Bouskila, berichtete von der beklagenswerten Situation vor Ort: Eine ganze Generation Kinder hat in Sderot gelernt, wie man überlebt, aber nicht, wie man lebt! Es sei für ihn von großer Bedeutung gewesen, den Shalom-Chor am Sderotplatz singen zu hören und die Freunde aus Berlin zu treffen. Die Freundschaft müsse auch an die kommenden Generationen weitergegeben werden.

15.6.09

Meine Vision von zwei Völkern, frei, Seite an Seite

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat am Sonntag am Begin-Sadat Center for Strategic Studies der Bar-Ilan-Universität in Ramat Gan die Grundzüge seiner Außenpolitik dargelegt. Im Zentrum stand dabei seine Vision von zwei Völkern, die frei Seite an Seite leben, in Freundschaft und gegenseitigem Respekt.

„Ich wende mich an Euch, unsere palästinensischen Nachbarn, geführt von der Palästinensischen Autonomiebehörde, und ich sage: Lasst uns sofort und ohne Vorbedingungen mit Verhandlungen beginnen.
Israel ist an seine internationalen Verpflichtungen gebunden und erwartet von allen Parteien, dass sie ihre Verpflichtungen einhalten. Wir wollen mit euch in Frieden, als gute Nachbarn leben. Wir wollen, dass unsere und Eure Kinder nie mehr Krieg erleben müssen: dass Eltern, Geschwister nie mehr die Qual erleben müssen, ihre Lieben im Kampf zu verlieren; dass unsere Kinder in der Lage sein werden, von einer besseren Zukunft zu träumen und diesen Traum realisieren können; und dass wir gemeinsam unsere Energien in Pflugscharen und Rebmesser investieren werden, nicht in Schwerter und Speere.

Ich kenne das Gesicht des Krieges. Ich habe Schlachten erlebt. Ich habe enge Freunde verloren. Ich habe einen Bruder verloren. Ich habe den Schmerz trauernder Familien gesehen. Ich will keinen Krieg. Niemand in Israel will Krieg.“
„Auch wenn wir dem Horizont entgegenblicken, müssen wir fest mit der Realität verbunden bleiben, mit der Wahrheit. Und die einfache Wahrheit besteht darin, dass die Wurzel des Konflikts die Weigerung war und ist, das Recht des jüdischen Volkes auf einen eigenen Staat in seinem historischen Heimatland anzuerkennen.

1947, als die Vereinten Nationen den Teilungsplan für einen jüdischen und einen arabischen Staat vorschlugen, wies die gesamte arabische Welt die Resolution zurück. Die jüdische Gemeinschaft hieß sie im Gegensatz dazu mit Jubel und Tanz willkommen. Die Araber wiesen jeden jüdischen Staat zurück, in jedweden Grenzen.
Diejenigen, die denken, dass die andauernde Feindschaft gegen Israel ein Produkt unserer Präsenz in Judäa, Samaria und Gaza ist, verwechseln Ursache und Wirkung. Die Angriffe gegen uns begannen in den 1920er Jahren, eskalierten in einem umfassenden Angriff nach der Unabhängigkeitserklärung Israels, gingen weiter mit den Fedayeen-Attacken in den 1950ern und kulminierten 1967, am Vorabend des Sechs-Tage-Krieges, in einem Versuch, eine Schlinge um den Hals des Staates Israel zuzuziehen. All das geschah während der fünfzig Jahre, bevor ein einziger israelischer Soldat jemals Judäa und Samaria betreten hat.


Erfreulicherweise durchbrachen Ägypten und Jordanien diesen Kreis der Feindschaft. Die Unterzeichnung der Friedensverträge hat ihren Ansprüchen gegen Israel, dem Konflikt ein Ende gesetzt. Aber zu unserem Bedauern ist dies mit den Palästinensern nicht der Fall. Je näher wir einem Abkommen mit ihnen kommen, desto weiter ziehen sie sich zurück und erhöhen ihre Forderungen, die mit einem wirklichen Verlangen nach einem Ende des Konflikts nicht vereinbar sind.


Viele gute Leute haben uns erzählt, dass ein Rückzug aus den Gebieten der Schlüssel für einen Frieden mit den Palästinensern sei. Nun, wir haben uns zurückgezogen. Aber tatsächlich wurde jeder Rückzug mit massiven Terrorwellen beantwortet, mit Selbstmordattentätern und Tausenden von Raketen.
Wir haben versucht uns mit einem Abkommen zurückzuziehen und ohne ein Abkommen. 2000 und erneut letztes Jahr schlug Israel einen beinahe völligen Rückzug im Austausch für ein Ende des Konflikts vor, und beide Male wurden unsere Angebote zurückgewiesen. Wir haben jeden letzten Zentimeter des Gaza-Streifens geräumt, wir haben Dutzende von Siedlungen ausgerissen und Israelis aus ihren Häusern vertrieben, und als Antwort haben wir einen Hagel von Raketen auf unsere Städte und Kinder erhalten.

Die Behauptung, dass territoriale Rückzüge zum Frieden mit den Palästinensern führen werden, oder zumindest den Frieden fördern, hat bisher dem Test der Realität nicht standgehalten. Darüber hinaus, erklären die Hamas im Süden ebenso wie die Hisbollah im Norden wiederholt ihre Verpflichtung, die israelischen Städte Ashkelon, Be’er Sheva, Akko und Haifa zu ‚befreien’.
Territoriale Rückzüge haben den Hass nicht vermindert, und zu unserem Bedauern sind palästinensische Gemäßigte bislang nicht bereit gewesen, die einfachen Worte zu sagen: Israel ist der Nationalstaat des jüdischen Volkes, und so wird es bleiben.“
„In meiner Vision von Frieden leben in diesem unserem kleinen Land zwei Völker frei, Seite an Seite, in Freundschaft und gegenseitigem Respekt. Jedes hat seine eigene Flagge, seine eigene Nationalhymne, seine eigene Regierung. Niemand wird die Sicherheit oder das Überleben des anderen bedrohen. Diese beiden Realitäten – unsere Verbindung zum Land Israel, und die palästinensische Bevölkerung, die in ihm lebt – haben tiefe Spaltungen in der israelischen Gesellschaft erzeugt. Aber die Wahrheit ist, dass es mehr gibt, was uns eint, als was uns trennt.
Ich stehe heute Abend hier, um diese Einigkeit zum Ausdruck zu bringen, und die Prinzipien von Frieden und Sicherheit, über die innerhalb der israelischen Gesellschaft breites Einverständnis herrscht. Dies sind die Prinzipien, die unsere Politik leiten. Diese Politik muss die internationale Situation in Rechnung stellen, wie sie sich in jüngster Zeit entwickelt hat. Wir müssen diese Realität anerkennen und gleichzeitig auf den Prinzipien beharren, die für Israel essentiell sind.

Das erste Prinzip – die Anerkennung – habe ich bereits unterstrichen. Die Palästinenser müssen klar und eindeutig Israel als den Staat des jüdischen Volkes anerkennen.

Das zweite Prinzip ist die Entmilitarisierung. Das Territorium unter palästinensischer Kontrolle muss unter eisernen Sicherheitsvorkehrungen für Israel entmilitarisiert werden. Ohne diese beiden Bedingungen besteht die reelle Gefahr, dass ein bewaffneter palästinensischer Staat entstehen würde, der sich als weitere Terrorbasis gegen den jüdischen Staat entpuppt, wie der in Gaza. Wir wollen keine Kassam-Raketen auf Petach Tikva, Grad-Raketen auf Tel Aviv oder andere Raketen auf den Ben-Gurion-Flughafen. Wir wollen Frieden.“



„In Hinsicht auf die verbleibenden wichtigen Frage, die als Teil eines Endstatusabkommens verhandelt werden, sind meine Positionen bekannt: Israel braucht verteidigungsfähige Grenzen, und Jerusalem muss die vereinigte Hauptstadt Israels bleiben, die weiter allen Glaubensrichtungen Religionsfreiheit gewährt. Die territoriale Frage wird als Teil des endgültigen Friedensabkommens diskutiert werden. Zwischenzeitlich haben wir nicht die Absicht, neue Siedlungen zu bauen oder weiteres Land für bestehende Siedlungen zu enteignen.


Aber es besteht die Notwendigkeit, den Bewohnern ein normales Leben zu ermöglichen, Müttern und Vätern zu erlauben, ihre Kinder zu erziehen wie Familien anderswo. Die Siedler sind weder die Feinde des Volkes noch die Feinde des Friedens. Vielmehr sind sie ein integraler Teil unseres Volkes, eine prinzipientreue, pionierhafte und zionistische Öffentlichkeit.“

Israel Ministry of Foreign Affairs - The speech

10.6.09

Gibt es einen anderen Weg?

In Mantra-artiger Manier wird durch alle politischen Gangarten in Israel hindurch die Rede von der einzig möglichen Lösung mit den Palästinensern durch Verhandlungen wiederholt. Der Führer der Opposition in Israel, Jossi Sarid, sagte in einem Interview: „Jede Auseinandersetzung in der Welt und in der Geschichte wurde durch Verhandlungen gelöst.“
Dass das nicht stimmt, wird durch die Geschichte belegt. Israels Verhandlungen haben fast immer mehr Gewalt hervorgebracht, nicht weniger.

Die wirklich einzige Möglichkeit, über Verhandlungen zu politischen Lösungen zu kommen, wäre, wenn eine israelische Regierung an die Macht käme, die um des Friedens willen, Israel so verändern würde, dass es nicht mehr als souveräner jüdischer Staat gesehen werden kann.

Hier nur ein paar Beispiele, warum diplomatische Verhandlungen in den meisten Fällen nicht die Lösung von Konflikten herbeiführt, militärischen Lösungen dagegen schon eher. Von der islamischen Eroberung Europas, der brutalen Naziherrschaft Deutschlands, Aggressionen Japans, Sowietrusslands gegen Berlin, Argentiniens Invasion der Falkland Inseln, Noriegas Diktatur, Nord Koreas Konzeption Süd Korea gegenüber bis zu der Invasion Iraks in Kuwait, sie alle sind mit militärischen Mitteln zurückgedrängt worden.

Nein, Herr Sarid, es ist falsch, wenn Sie sagen: „Jeder Konflikt wurde durch Verhandlungen gelöst.“ Das Gegenteil ist der Fall. Das zeigt die Geschichte. Und die Lehre daraus ist: Man muss den Krieg gewinnen, um Frieden zu erhalten.

Ich fürchte Israels Regierung wird erst dann erwägen, dass nur dieser Weg zur Lösung führt, wenn das Land noch mehr gelitten hat.
Natürlich kann Israel die Ziele der Feinde ignorieren, die Realitäten weiterhin nicht wahrnehmen, dann braucht Israel die Araber nicht zu bekämpfen. Die Araber brauchen Israel auch nicht zu bekämpfen. Die Juden werden, wie üblich, sich selbst zerstören.

Ruhig Blut! Es gibt einen anderen Weg. Um Israel aus dieser momentanen prekären Lage herauszuziehen, muss die IDF alle „Gebiet A“ Gebiete, die jetzt unter Palästinensischer Autonomie stehen, wieder einnehmen und Israels öffentliche Ordnung installieren, und zwar unter Beachtung folgender Punkte:

  1. Alle bekannten Terroristen einsperren

  2. Alle illegalen Waffen konfiszieren

  3. Alle Institutionen, die gewalttätigen Jihad gegen Juden fördern, schließen lassen, bis die Jihadisten aufgegeben haben.
  4. Allen Palästinensern, die ernsthaft aller Gewalt absagen und in Frieden mit Israel leben wollen, Schutz garantieren.
  5. Den Arabern so viel Unabhängigkeit, wie möglich, geben; ihnen die israelische Staatsangehörigkeit anbieten, verbunden mit allen Rechten und Pflichten (einschließlich Militärdienst).

Kurzsichtige Politiker denken, dass es einem demographischen Alptraum bedeuten würde,wenn sie über diese Gebiete die Kontrolle wiederholen, denn man fürchtet, die arabische Bevölkerung in einem Staat auf so engem Raum wird die jüdische Bevölkerung sofort übersteigen.

Aber das Gegenteil ist der Fall. In dem Moment, wo Israel die völlige Souveränität über das ganze Land Israel wiedererlangen würde, würden über eine Millionen moslemische Araber, die jetzt noch in Judäa und Samaria leben, beschließen, nicht Staatsbürger dieser jüdischen Nation zu sein und würden freiwillig gehen. Zur gleichen Zeit würden zahllose Juden aus der Diaspora kommen und sich in Judäa und Samaria niederlassen und damit eine völlig anderer demographische Situation schaffen.

Israels Versagen, indem solche Schritte nicht unternommen werden, könnte den winzigen jüdischen Staat und seine Bewohner in unüberwindbare Gefahr bringen, bezüglich der Sicherheit, der Wirtschaft und auch demographisch.
Möge Gott mutige Männer in Israel erwecken, die die richtigen Entscheidungen treffen.

Jan Willem van der Hoeven, Director
International Christian Zionist Center

8.6.09

Gegen einen palästinensischen Staat

Israel wird gedrängt, der Zwei-Staaten-Lösung zuzustimmen und auf diesen Plan hinzuarbeiten. Auch die USA steht inzwischen in der Reihe derer, die Druck machen.

Was aber hat dieser Plan, einen Staat für die Palästinenser in den Gebieten von Judäa und Samaria zu schaffen, für Auswirkungen für Israel?
Wenig positive jedenfalls!

1. Die Aussiedlung von ca. 300.000 Juden. Die Leben von 300.000 Juden wird zerstört, Thora-Schulen, Schulen, Gemeinschaften und gepflegte Ortschaften werden an den Feind abgegeben werden.

2. Die gesamte Samarische und Jüdäische Bergkette wird dem Feind überlassen. (Hamas, Fatah, Islamischer Jihad usw.) Raketen aus Hebron werden Beersheba und Kiriat Gat treffen; Bethlehem wird Jerusalem treffen; Bodrus kann bis zum Ben-Gurion Flughafen reichen; Rantis wird Tel Aviv treffen; Kalkilia trifft Kfar Saba und Raanana; Tulkarem wird Netanja treffen und Jenin Afula und Nazareth.

3. Die Aufgabe von Ost-Jerusalem und des Tempelbergs wird Zugang zur Westmauer unmöglich machen. Schon während Israel die Kontrolle über Ost-Jerusalem und den Tempelberg hat, muss die Klagemauer aus Sicherheitsgründen zeitweise gesperrt werden. Zusätzlich werden die Juden, die an der Mauer beten mit Raketen- und Granatenangriffen zu rechnen haben, wie ihre Eltern und Großeltern es 1967 schon mussten.

4. Ein Drittel der Wasserreserven wird Israel verlieren. Israel hat schon ernsthafte Wasserprobleme. Die Grundwasservorkommen in Judäa und Samaria haben die beste Qualität und versorgen die Haushalte in Jerusalem, Tel Aviv, Beersheva und andere Städte im Inneren. Die Bewässerung von großen landwirtschaftlichen Flächen an der Küste, dem Piedmont, im Beersheva Tal und im Jesreel Tal hängen von diesen Wasserreserven ab.

5. Wenn tausende arabischer Mörder aus den Gefängnissen entlassen werden, wird dies die Truppen der Hamas und der Fatah stärken und die Moral der israelischen Armee zerstören, die die Arbeit von Jahren vernichtet sieht. Die jüdischen Soldaten müssen einsehen, dass sie ihre Leben für nichts in Gefahr bringen und Fahnenflucht wird sich ausbreiten.

Für die Terroropfer und deren Angehörigen werden die Entlassungen der Täter schwere psychische Belastungen und für den Rest der Bevölkerung Angst auslösen.

"Vor gerade mal vier Jahren sind wir abgezogen; haben wir schon die 10.000 Juden vergessen, die aus ihren Häusern gejagt wurden und ihre Schulen, Thora-Schulen, Gemeinschaften und Ortschaften zurücklassen mussten? Haben wir vergessen, wie diese einst mit Leben und Thora gefüllten Orte in Übungsplätze für Terror verwandelt wurden?"

"Haben wir vergessen, wie Sderot auf Grund des ununterbrochenen Raketenbeschusses in eine Geisterstadt verwandelt wurde, was auch eine direkte Folge des Abzugs war? Haben wir schon vergessen, wie bei den Juden in der Welt Totenstille herrschte, als all das passierte?"

Joseph Rabin

Wie soll man ein 15 km breites Land, das auch noch von einem feindlichen Landstreifen durchteilt wird, verteidigen?
International Christian Zionist Center - fr. 18th May 09

7.6.09

Kein Treueschwur

Das Ministerialkomitee für Gesetzgebung entschied vergangene Woche einen Entwurf abzulehnen, wonach Personen das Staatsbürgerrecht aberkannt werden soll, wenn sie sich weigern sollten, dem Staat die Treue zu schwören oder bei den Israelischen Verteidigungskräften (IVK) zu dienen.
Minister des Likud, der Arbeitspartei, der Schas-Partei und aus dem Innenministerium stimmten gegen das Gesetz. Nur Minister von Israel Beiteinu stimmten dafür. Die Fraktion Israel Beiteinu zeigte sich enttäuscht über die Entscheidung.
Tourismusminister Stas Miseschnikow sagte am Sonntag: „Anstatt das Problem zu lösen und damit eine absurde Situation zu beenden, hat die Regierung beschlossen, den Kopf weiter in den Sand zu stecken. Dadurch kommen Personen, die bei Terroranschlägen gegen Israel beteiligt sind oder sie unterstützen, auch in Zukunft in den Genuss von Sozialhilfe und Staatsgehältern.“ Miseschnikow versprach, Israel Beiteinu würde sich weiter darum bemühen, dass Terroristen keine Gelder bekommen.
inn

6.6.09

Der jüdische Staat - Loyalität und Gegnerschaft

Anfang der Woche diskutierte das Ministerielle Kommitee für Legislative Angelegenheiten in Jerusalem den Antrag auf Änderung des Gesetzes zur Staatsangehörigkeit. Demnach sollen Personen, die eine israelische Staatsangehörigkeit wünschen einen Eid ablegen müssen, der ihre Loyalität zum israelischen Staat verbürgt.
Der fragliche Eid soll lauten: „Ich schwöre, dem israelischen Staat als einem jüdischen, zionistischen und demokratischen Staat, seinen Symbolen und Werten, loyal zu sein, und dem Staat zu dienen, sei es durch Militärdienst oder durch einen alternativen Dienst.“


Der Gesetzesantrag hat bereits während dem Wahlkampf zur aktuellen Regierung die Gemüter erregt. Der Vorschlag, der von Israel Beiteinu gemacht wurde, hat der Partei erhebliche Stimmengewinne eingebracht.
Die Arbeiterpartei und andere linke Parteien bekämpfen
das Gesetz, da sie glauben, es würde das Recht der israelischen Araber auf israelische Staatsbürgerschaft beschneiden.

Das Höhere Arabische Kontrollkommitee kündigte am Samstag an, dass die Annahme einer solchen Gesetzesänderung einer Kriegserklärung gleichkommt.

Dieses Jahr hat Israel seinen Unabhängigkeitstag am 29. April gefeiert. Wie immer begehen die Palästinenser am selben Datum was sie „Nakba“ nennen, Katastrophe – so gesehen den gleichen historischen Vorgang aus unterschiedlicher Perspektive.
Kabinettssekretär Zwi Hauser hat eine Verbesserung der Initiative im Parlament eingebracht, die im Volksmund als „Nakba-Gesetz“ gezeichnet wird. Demnach sind Aktivitäten, die die Etablierung des israelischen Staates als Katastrophe begehen nicht verboten, Institutionen
, die eine solche Aktivität aber unterstützen, werden keine staatliche Förderung erhalten.





Die ursprüngliche Initiative sah vor, dass das Begehen von Nakba mit einer bis zu dreijährigen Haftstrafe geahndet werden sollte.

Der Kabinet
tssekräter sagte, es ginge nicht darum, die Meinungsfreiheit von Palästinensern in einem demokratischen Land einzuschränken, aber darum, das Recht des israelischen Staates keine staatlichen Gelder auszugeben für Aktivitäten, die dessen Existenz als Katastrophe bezeichnen.

Wollen die Palästinenser wirklich einen eigenen Staat?
Sie folgen wie Schafe der Islam-Ideologie von einem "befreiten" Palästina und haben sich ihrer Intelligenz Zwangsjacke und Maulkorb verpassen lassen.
(mm)

3.6.09

Glaubensrichtungen im biblischen Judentum

Vor der Zerstörung des Tempels durch die Römer im Jahr 70 n.Chr. und vor der Diaspora (Zerstreuung der Juden) gab es vier verschiedene Glaubensrichtungen, die sich in den Gruppen der Sadduzäer, der Pharisäer, der Essner und der Zeloten darstellten.

SADDUZÄER Die griechische Bezeichnung "sad
duzaioi" hat keine direkte hebräisch Entsprechung. Weil aber zu den Sadduzäern die Aristokraten gehörten, wird ihr Name mit dem Priestergeschlecht Zadok (Gerechte) in Verbindung gebracht, woraus die namentliche Abwandlung Sadduzäer entstand. Die Sadduzäer dienten im Tempel und oft wurde ein Sadduzäer Hohepriester. Im Sanhedrin, dem Hohen Rat, hatten sie große Macht.

PHARISÄER Die Gruppe der Pharisäer entstand um 165 v. Chr. nach dem Makkabäer-Aufstand, um der Vermischung des Judentums mit dem Hellenismus Einhalt zu gebieten. Ihre Bezeichnung geht auf das hebräische Wort "peruschim" zurück, was „Abgesonderte“ heißt (griech. Pharisaioi). Sie waren Gegner der Sadduzäer, weil sie an die Unsterblichkeit der Seele, an Engel und die Auferstehung der Toten glaubten. Die Pharisäer waren die Theologen unter den Juden und wachten über die Einhaltung der Gesetze genauestens. Unter dem Volk waren sie beliebt, aber im Sanhedrin hatten sie keine Macht.

Jesus macht sich die Pharisäer zu Feinden. Das nicht nur, weil Jesus auch sehr beliebt beim Volk wurde und er ihre Eifersucht reizte. Aber vor allem durchschaute Jesus die Heuchlerei und Doppelmoral bei einigen und sagte ihnen das auch noch ins Gesicht. Jesus musste den Menschen zeigen, dass die Heuchlerei eine der schlimmsten Sünden ist, weil sie im Verborgenen stattfindet.
Bis heute ist die Bezeichnung Pharisäer im Sprachgebrauch geblieben, für jemand, der unehrlich ist.

ESSENER Es gab einen verheirateten Zweig der Essener, der überall in Israel sesshaft war, um das Volk zu einem heiligen Leben zu bekehren, und es gab einen Zweig, der in einer Art Ordensgemeinschaft vermutlich in Qumran am Toten Meer lebte. Sie lebten dort streng zölibatär, religiös und asketisch, abgeschieden von den anderen Juden und hatten kaum Berührung mit den Phärisäern und dem Tempel. Man geht auch davon aus, dass sie dort u.a. die biblischen Schriftrollen vor der Vernichtung durch die Römer versteckten.

ZELOTEN Als Zeloten (griech.: zelotes) bezeichnet man „Eiferer“, die als radikale Freiheitskämpfer versuchten, die Gottesherrschaft auf Erden einzuführen. Sie weigerten sich, an die Römer Steuern zu zahlen und widersetzten sich auch mit Gewalt der Unterdrückung durch das römische Imperium. Zu ihnen gehörten auch die 960 Juden, die auf der Festung Masada am Toten Meer bis 73 n. Chr. gegen die Römer kämpften und sich am Ende heldenhaft durch kollektiven Selbstmord der Tötung durch die römischen Soldaten entzogen. Dieses Ereignis bezeichnete auch das Ende der Bewegung.

Befestigungsanlage: Massada

2.6.09

Die Herausforderung der Leugnung

Benjamin Netanjahu glaubt, dass drei Themen auf der nationalen Agenda stehen: Iran, Iran und Iran. Zum ersten, weil im Falle eines atomaren Iran der Nahe Osten atomar aufrüsten würde. Zum zweiten, weil sich im Falle eines atomaren Iran der Nahe Osten radikalisieren würde. Zum dritten, weil im Falle eines atomaren Iran früher oder später ein religiöser Fanatiker Gebrauch von seiner nuklearen Kompetenz machen würde. Daher ist das kommende Jahr aus Netanjahus Sicht ein entscheidendes Jahr in der Geschichte Israels. Die erste Aufgabe besteht darin, die Welt dazu zu bringen, den Iran zu bremsen. Die zweite Aufgabe besteht darin, sich auf die Möglichkeit vorzubereiten, dass die Welt den Iran nicht bremsen und Israel allein seinem Schicksal gegenüberstehen wird.

Netanjahu glaubt wirklich, dass der Iran den Westen nicht weniger bedroht als Israel. In seinem langen Gespräch mit Barack Obama hat er vergangene Woche gewarnt, dass die USA im Falle eines atomaren Iran nicht mehr vor einem Pakistan stehen würden, sondern vor sechs Pakistan-ähnlichen Staaten. Ein atomarer Iran würde mit den USA um den Status der Hegemonialmacht wetteifern, die Weltordnung würde erschüttert, die USA geschwächt und Obama selbst als jemand erinnert werden, zu dessen Amtszeit das internationale System aus den Fugen geraten ist. Daher gibt es heute keinen Widerspruch zwischen israelischem Interesse und amerikanischem oder europäischem Interesse. Mehr als je zuvor ist Israel der Wellenbrecher des nordatlantischen Bündnisses in der ansteigenden Brandung des Orients.

Netanjahu hat das Gefühl, dass er gerade in der iranischen Angelegenheit ein offenes Ohr bei Obama gefunden hat. Die Betonungen und die Rhetorik sind unterschiedlich, aber Obama versteht. Noch bevor er Präsident war, sprach er davon, dass die Welt sich keinen islamischen Staat leisten könne, der sich atomar bewaffnet.

Und die Geheimdiensteinschätzungen, die er seit seinem Einzug ins Oval Office gelesen hat, haben sein Verständnis noch vertieft. Ebenso sein Gespräch mit König Abdallah. Anders als in den Medien berichtet, hat der um seine Zukunft besorgte jordanische Herrscher den Großteil seiner Zeit in Washington der iranischen Bedrohung gewidmet. Dies tun auch andere arabische Präsidenten und Könige in ihren Gesprächen mit Abgesandten des amerikanischen Präsidenten und seinen Botschaftern. Nicht der Druck der jüdischen Lobby, sondern Krisenrufe arabischer Führer bringen Barack Hussein Obama dazu, zu verstehen, dass der Iran eine Herausforderung ist. Am Iran wird sich sein Schicksal entscheiden.

So ist das größte Problem, vor dem Israel heute steht, nicht die Führung des Westens, sondern die öffentliche Meinung im Westen. In Washington, London, Paris und Berlin sitzen Staatschefs, die die Bedeutung des Iran verstehen. Auch die politischen und sicherheitspolitischen Stäbe von Obama, Brown, Sarkozy und Merkel verstehen die Bedeutung des Iran. Im Hinblick auf die tatsächliche iranische Bedrohung bestehen keine tiefen Meinungsverschiedenheiten wie jene vor sieben Jahren hinsichtlich der vermeintlichen irakischen Bedrohung.

Doch besteht eine erstaunliche Diskrepanz zwischen dem Verständnis der westlichen Führer und der öffentlichen Meinung in ihren Ländern. Seit dem Zweiten Weltkrieg sind die Europäer nicht bereit, einen wirklichen Preis für den Schutz ihrer Freiheit und ihrer Kultur zu zahlen. Seit dem Irakkrieg sind die Amerikaner nicht in der Lage, an ein weiteres Abenteuer im Nahen Osten zu denken. Daher schweigen die fünf Führer der freien Welt. Nicht weil sie blind sind, schweigen sie. Nicht weil sie die Gefahr nicht sehen. Wegen des Versöhnungsdrucks der Öffentlichkeit, dem sie ausgesetzt sind, haben sich die Führer des Westens willentlich entschieden, so zu tun, als wären sie hilflos.

Bei Netanjahu ruft diese Hilflosigkeit eine bekannte historische Assoziation hervor. Wenn er den Vergleich zieht zwischen den 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts und der Gegenwart, meint er nicht, dass ein Holocaust vor der Tür steht. Auch ist ihm bewusst, dass Achmadinejad kein Hitler ist. Es kann sogar sein, dass er im nächsten Monat von der Bühne abtreten wird. Und dennoch erkennt der Ministerpräsident eine Ähnlichkeit zwischen der Meinungs- und Willensschwäche der Demokratien damals und heute. Er erkennt eine Ähnlichkeit zwischen den Beweggründen, die Chamberlain dazu geführt haben, das Böse zu beschwichtigen, und den Beweggründen, die derzeit viele dazu führen, sich schwach und zögerlich dem Bösen gegenüber zu verhalten. Er hat keinen Zweifel, dass der Westen am Ende aufwachen, sich zusammenreißen und obsiegen wird. Aber er fürchtet, dass das Erwachen zu spät kommen wird. Das Erwachen wird nicht vor der Tschechoslowakei, sondern nach der Tschechoslowakei kommen.

Die Situation ist eine Situation der Leugnung. In den USA, in Europa und in Israel zieht man es vor, der Wahrheit nicht ins Gesicht zu sehen. Man zieht es vor, sich mit Kleinigkeiten zu beschäftigen. So ist dies ein Test der Führungskraft. Sowohl Obama als auch Netanjahu werden an ihrer Fähigkeit gemessen werden, zu führen und nicht geführt zu werden. Die Prüfung für den amerikanischen Präsidenten und den israelischen Ministerpräsidenten wird in ihrer Fähigkeit bestehen, das gemeinsame Verständnis einer historischen Herausforderungen in eine gemeinsame historische Aktion zu überführen - eine abgewogene, koordinierte, entschlossene und verantwortungsvolle Aktion.

von Ari Shavit - Haaretz