Vilnai hatte tatsächlich das Wort "Schoah" verwendet und damit, wohlgemerkt allerdings der Hamas gedroht. Doch das wird im Hebräischen seit biblischer Zeit im Sinne von "Katastrophe" gebraucht, auch bei Berichten über den Tsunami, den Walfang, die Erderwärmung und andere Katastrophen. Wenn man es genau betrachtet, heißt der Massenmord der Nazis im 3. Reich bei den Juden "ha-schoah" und ist damit die explizit genaue Bezeichnung für diese schrecklichste aller Shoahs.
In Deutschland sind die Begriffe "Holocaust" und "Schoah" relativ neue Fremdworte und seit der WDR-Fernsehserie "Holocaust" 1979, über die Geschichte der Familie Weiß, wurde in der Bundesrepublik der Begriff in englischer Schreibweise üblich.
Schoah, der hebräisch-biblische Begriff für Unglück, Katastrophe, schreckliches Naturereignis oder Flächenbrand, bürgerte sich in Westeuropa erst 1985 durch den neunstündigen Dokumentarfilm "Shoah" von Claude Lanzmann von ein.
Nur Wenige in Europa wissen, dass "Schoah" ein ganz "normales" hebräisches Wort ist. Aus Rücksicht auf die unwissenden Übersetzer bei Reuters und anderen Nachrichtenagenturen hätte Matan Vilnai gut getan, ein anderes Wort auszuwählen, als er den "Terroristen" der Hamas mit einem "Holocaust" drohte, den sie "über sich bringen würden", solange sie weiter israelische Städte wie Sderot und Aschkelon mit Raketen beschießen. Umgekehrt sollte voreiligen Reportern nahegelegt werden, aus umgangssprachlichen Drohungen israelischer Politiker nicht gleich einen vermeintlich geplanten Völkermord mit Millionen ermordeten Zivilisten herauszulesen.
aus: israelnetz.com
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