3.6.09

Glaubensrichtungen im biblischen Judentum

Vor der Zerstörung des Tempels durch die Römer im Jahr 70 n.Chr. und vor der Diaspora (Zerstreuung der Juden) gab es vier verschiedene Glaubensrichtungen, die sich in den Gruppen der Sadduzäer, der Pharisäer, der Essner und der Zeloten darstellten.

SADDUZÄER Die griechische Bezeichnung "sad
duzaioi" hat keine direkte hebräisch Entsprechung. Weil aber zu den Sadduzäern die Aristokraten gehörten, wird ihr Name mit dem Priestergeschlecht Zadok (Gerechte) in Verbindung gebracht, woraus die namentliche Abwandlung Sadduzäer entstand. Die Sadduzäer dienten im Tempel und oft wurde ein Sadduzäer Hohepriester. Im Sanhedrin, dem Hohen Rat, hatten sie große Macht.

PHARISÄER Die Gruppe der Pharisäer entstand um 165 v. Chr. nach dem Makkabäer-Aufstand, um der Vermischung des Judentums mit dem Hellenismus Einhalt zu gebieten. Ihre Bezeichnung geht auf das hebräische Wort "peruschim" zurück, was „Abgesonderte“ heißt (griech. Pharisaioi). Sie waren Gegner der Sadduzäer, weil sie an die Unsterblichkeit der Seele, an Engel und die Auferstehung der Toten glaubten. Die Pharisäer waren die Theologen unter den Juden und wachten über die Einhaltung der Gesetze genauestens. Unter dem Volk waren sie beliebt, aber im Sanhedrin hatten sie keine Macht.

Jesus macht sich die Pharisäer zu Feinden. Das nicht nur, weil Jesus auch sehr beliebt beim Volk wurde und er ihre Eifersucht reizte. Aber vor allem durchschaute Jesus die Heuchlerei und Doppelmoral bei einigen und sagte ihnen das auch noch ins Gesicht. Jesus musste den Menschen zeigen, dass die Heuchlerei eine der schlimmsten Sünden ist, weil sie im Verborgenen stattfindet.
Bis heute ist die Bezeichnung Pharisäer im Sprachgebrauch geblieben, für jemand, der unehrlich ist.

ESSENER Es gab einen verheirateten Zweig der Essener, der überall in Israel sesshaft war, um das Volk zu einem heiligen Leben zu bekehren, und es gab einen Zweig, der in einer Art Ordensgemeinschaft vermutlich in Qumran am Toten Meer lebte. Sie lebten dort streng zölibatär, religiös und asketisch, abgeschieden von den anderen Juden und hatten kaum Berührung mit den Phärisäern und dem Tempel. Man geht auch davon aus, dass sie dort u.a. die biblischen Schriftrollen vor der Vernichtung durch die Römer versteckten.

ZELOTEN Als Zeloten (griech.: zelotes) bezeichnet man „Eiferer“, die als radikale Freiheitskämpfer versuchten, die Gottesherrschaft auf Erden einzuführen. Sie weigerten sich, an die Römer Steuern zu zahlen und widersetzten sich auch mit Gewalt der Unterdrückung durch das römische Imperium. Zu ihnen gehörten auch die 960 Juden, die auf der Festung Masada am Toten Meer bis 73 n. Chr. gegen die Römer kämpften und sich am Ende heldenhaft durch kollektiven Selbstmord der Tötung durch die römischen Soldaten entzogen. Dieses Ereignis bezeichnete auch das Ende der Bewegung.

Befestigungsanlage: Massada

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Wir nennen die " Sadduzäer"
Tz`dokkim

die "Pharisäer"
Prushim


Rachel