30.1.08

Religiöser Zwang im Gazastreifen

Die UN-Sonderberichterstatterin für Religions- und Glaubensfreiheit, Asma Jahangier, hat sich besorgt über die gegenwärtige Lage im Gaza-Streifen geäußert. In ihrem Bericht hebt sie hervor, dass seit der Machtergreifung der Hamas der Druck auf Frauen zunimmt, einen Schleier zu tragen. Desgleichen steige die Anzahl von Übergriffen gegen palästinensische Christen in Gaza.

„Frauen scheinen in einer besonders verwundbaren Situation zu sein und tragen die Hauptlast des religiösen Eifers. Ich wurde über Fälle von Ehrenmorden informiert, die im Namen der Religion ungestraft ausgeführt werden“, so Jahangier in ihrem Bericht. „Uns vorliegenden Berichten zufolge fühlen Frauen im Gaza-Streifen in letzter Zeit, dass sie einem Zwang zur Verschleierung unterliegen.“

Die Studentin Sahar aus Beit Hanoun berichtet, wie Studenten der Universität Al-Azhar in Gaza-Stadt, mehr und mehr bodenlange Gewänder tragen und manche ihr Gesicht verschleiern. Von einem weltoffenen Studium kann keine Rede mehr sein, seit die Hamas regiert.

Im Zusammenhang mit ihrer Reise durch Israel äußerte die UN-Gesandte auch Kritik an der jüdischen Orthodoxie in Israel, erkannte aber an: „Während meiner Gespräche mit Angehörigen religiöser Minderheiten in Israel haben meine Gesprächspartner im Großen und Ganzen bestätigt, dass es keinerlei religiöse Verfolgung von Seiten des Staates gibt. Innerhalb der israelischen Demokratie möchte ich die wichtige Rolle hervorheben, die der Oberste Gerichtshof in der Vergangenheit gespielt hat und für die Sicherung von Religions- oder Glaubensfreiheit spielen kann.“

Haaretz

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