30.12.13

Das Messianische Trainingslager

Wenn junge Israelis die Schule beenden, bereiten sie sich auf die Ehre vor, ihre olivgrüne Armee-Uniform anzulegen, die sie in den nächsten Jahren tragen werden. Sicherlich schmerzt es jedoch auch, der Kindheit Lebewohl zu sagen. Doch die Motivation ist hoch und erstaunliche 72 Prozent aller neuen Rekruten wollen in Kampfeinheiten dienen.

Trotzdem fällt die Übergangszeit ziemlich schwer. Viele dieser jungen Menschen sind zum ersten Mal von zuhause fort, viele haben Angst. Aus diesem Grund hat die messianisch-jüdische Gemeinschaft in Israel ein neues Programm zur Unterstützung der Rekruten ins Leben gerufen. Das intensive, neuntägige Trainingslager mit dem Namen „Nazor“ bietet jungen messianischen Israelis die Hilfe, die sie brauchen, um in der israelischen Armee zu dienen und dabei Gott, Jeschua und die Nation zu ehren. 

„Wir kombinieren geistliche, physische und mentale Übungen, um sie in Form zu bringen. Wir bereiten sie darauf vor, ihrem Herrn und ihrem Land zu dienen“, sagt Yochanan Stanfield, einer der Übungsleiter. „Wir ermutigen sie, in der Armee zu ihrem Glauben zu stehen. Diese jungen Menschen sind wahrscheinlich die wichtigsten Zeugen Jesu einer ganzen Jugendgeneration in Israel.“

 Den Berichten der Nazor-Teilnehmer zufolge verspüren die meisten einen besonderen Ruf für ihr Leben in den Streitkräften. „Wir werden nicht nur für die israelische Armee ausgerüstet, sondern auch für Gottes Armee,“ so einer der Trainingsabsolventen. Programmdirektor Joel Goldberg sieht in Nazor einen Weg, jungen messianischen Menschen zu helfen, an ihrem Glauben während der Jahre im Militär festzuhalten. 

„Viele von ihnen werden Beziehungen zum anderen Geschlecht aufbauen, während sie in der Armee sind. Sie können sich vom Herrn entfernen und nicht mehr in die Gemeinde kommen“, sagteGoldberg. „Es ist so wichtig, dass wir alle diese jungen Menschen während ihres Dienstes unterstützen“, forderte Goldberg die Eltern und Besucher der diesjährigen Abschlussfeier auf. 
„Diese jungen Mädchen und Jungs geben ihr Leben, um uns und unserer Nation zu dienen. Sie sind hier für uns da und wir müssen für sie ebenso da sein.“

Goldberg organisiert die Teilnahme von Jugendgruppen aus örtlichen Gemeinden an besonderen Zeremonien für messianische Soldaten. Wenn ein Soldat eine Grundausbildung absolviert hat, erhält er eine Auszeichnung oder erreicht einen neuen Rang. Hier stellt Goldberg sicher, dass die ganze Gemeinde involviert wird. Wenn ein Soldat einen Schabbat allein in der Armeebasis verbringen muss, wird darauf geachtet, dass ein messianischer Freund zu Besuch vorbeischaut. 
„Das Armeeleben ist sehr ermüdend. Ohne die Unterstützung der Familie und der Gemeinde würden es viele Gläubige nicht schaffen.“ Alle jungen Rekruten in der Armee machen sich darüber Gedanken, wo sie dienen müssen. Einige träumen davon, in der berühmten Armee-Musikband zu spielen, andere wollen Scharfschützen auf den Golanhöhen sein, wieder andere möchten als Computerexperten im Geheimdienst dienen. 


Die meisten finden sich allerdings dort wieder, wo die Armee sie braucht. Ein junges Mädchen hatte vor dem Nazor-Trainingscamp für sich entschieden, dass sie die Armee verlassen würde, wenn sie nicht in einer von ihr favorisierten Einheit dienen könne. Sie konnte sich einfach nicht vorstellen, wie es sein würde, zwei Jahre lang etwas zu tun, das sie hasst. „Während des Trainingscamps habe ich mit meiner Angst gerungen, wo ich in der Armee landen werde“, sagte sie bei der Abschlusszeremonie. „Jetzt weiß ich, dass der beste Platz für mich der Ort ist, an dem Gott mich haben will. Wo immer auch Gott mich einsetzt, werde ich etwas Gutes finden. Ich möchte Gott dienen, wo immer ich auch bin.“ 

„Du wächst dort, wo Gott dich einpflanzt“, ermutigt Goldberg die jungen Rekruten. „Und du wirst herausfinden, dass du ein Segen und ein Zeuge für Jeschua bist, wo immer du auch bist.“ 

von David Lazarus, Pastor einer messianischen Gemeinde in der Tel Aviver Umgebung.

Printausgabe: israelheute

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