In den ersten Tagendes neuen Jahres nahmen Journalisten den Tempelberg in Augenschein. Die Bestandsaufnahme konzentriert sich seit drei Jahren auf die bewusste Demolierung des Bauwerkes durch die Waqf, die islamischen Religionswächter. Sie legen die Stätte, die das jüdische Heiligtum beherbergte, absichtlich Stück für Stück in Trümmer. Der anfallende Schutt, der von unwiederbringlichen archäologischen Beweisen angefüllt ist, wird mit der Absicht beiseite geschafft, Spuren des Tempelbetriebs (Tonscherben und der typische graue Tempelboden) zu tilgen.
Die Begehung im Januar 2013 ergab folgenden Befund: Im Bereich des in der Ostmauer liegenden Löwentors entlang des Kidrontals sprang ein Mauerschaden geradezu ins Auge. Die Ostmauer ist in den mittleren Lagen in schlechtem bis sehr schlechtem Zustand bis hin zur Instabilität. Es zeigen sich Risse und offene Fugen zwischen den Steinen.
Das Löwentor - Foto: C.E.
In den letzten Jahren wurden viele Teile der Mauer ersetzt. Erst kürzlich wurde ein weiterer Abschnitt ziemlich unsicher abgetragen, so dass weitere Einbruchstellen zu befürchten sind. Auswölbungen an Süd- undOstwand der Tempelplatz-Befestigung sind eindirektes Ergebnis der illegalen Arbeiten der Waqf, der die ingenieurmäßige Begutachtung der Umbauarbeiten im Bereich der so genannten Stallungen Salomos, die seitens Israels angeboten werden, ablehnt.
Man lässt stattdessen jordanische und ägyptische Trupps die Arbeiten durchführen. Der Abtrag des Gesteins wird ohne archäologische Begleitung durchgeführt. Kein Archäologe war beimAbtrag des jahrtausende alten Mauerwerks eingebunden.
Foto: C.E.
Es liegt auf der Hand, dass bei der Gelegenheit wissenschaftliche Beobachtungen von größter Tragweite gemacht werden könnten. Bei der Rekonstruktion derWand wurden dann neue Steine verbaut, die sogar für das Auge des Laien in die antike Struktur offenbar nicht hineinpassen.
Israel Heute S. 13
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