Israelischer
Minister präsentiert Report zu einem Anstieg verbaler und
physischer Gewaltattacken gegen Juden vor allem in Westeuropa. Mit
Erfolg wurde Google aufgefordert, eine Hitler-App aus seinem
Angebot zu löschen.
Aus
Anlass des Holocaust-Gedenktags hat der Minister für öffentliche
Diplomatie und Diaspora-Angelegenheiten, Jury Edelstein, dem
israelischen Kabinett einen Antisemitismus-Report vorgelegt. Im
Jahr 2012 habe es einen Anstieg von Terrorattacken oder versuchten
Terrorangriffen gegen jüdische Ziele gegeben, die vor allem von
extremistischen islamistischen Elementen oder der radikalen Rechten
ausgingen. Ebenso wurde ein „scharfes Ansteigen“ bei der
Belästigung von Juden, verbaler und physischer Gewalt nahe
jüdischen Institutionen vermerkt. Das wurde überwiegend in
West-Europa registriert.
Der schlimmste Zwischenfall dieser Art
habe am 19. März 2012 in Toulouse nahe einer jüdischen Schule
stattgefunden. Dabei seien ein Lehrer und drei Kinder getötet
worden. In
den Online-Medien wurde ein verstärkter Trend von Hasssprüchen
und Antisemitismus festgestellt.
Der Minister erklärte, dass die
globale Suchmaschine Google infolge eines Aufrufs der israelischen
Regierung eine antisemitische App auf Arabisch gelöscht habe. Die
„Hitler-Application“ habe Nutzern ermöglicht, Sprüche des
Nazi-Diktators abzurufen. Nach
Angaben der amerikanischen Zeitschrift „Jewish Press“ hätten
im vergangenen Monat allein 50.000 Google-Nutzer die App
runtergeladen, um sich „moralisch stärken“ zu lassen, oder um
zu lernen, wie „Hitler es geschafft hat, alle Jahudi-Menschen
umzubringen“. So Kommentare der Nutzer.
Bei Google-Play wurde die
App für Android-Telephone angepriesen mit den Worten: „Genießt
Adolf Hitlers Inspiration auf euren Handys“. Im
vergangenen Jahr habe Google eine vollständige Ausgabe der
„Protokolle der Weisen von Zion“ gelöscht, eine Fälschung des
zaristischen Geheimdienstes, in der zahlreiche antisemitische
Klischees erfunden worden sind, darunter eine Verschwörung des
Weltjudentums und ähnliches. Diese „Protokolle“ haben den
modernen Antisemitismus entscheidend geprägt.
Weiter
sagte Edelstein im Kabinett am Sonntag, dass es keinen Zusammenhang
zwischen der Menge antisemitischer Vorfälle und israelischer
Politik gebe. Nach den Spannungen zwischen Israel und der Hamas im
Gazastreifen im vergangenen November habe man keinen spürbaren
Anstieg antisemitischer Vorfälle registriert.
von Ulrich W. Sahm
von Ulrich W. Sahm
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