Um diese Frage wurde im Ausschuss für Arbeit, Soziales und Gesundheit des israelischen Parlaments heftig gestritten. Die Debatte wurde durch eine Gesetzesinitiative des Abgeordneten Yariv Levin (Likud-Partei) ausgelöst.
Nach seinen Vorstellungen haben die christlichen Araber Anspruch auf eine eigenständige Vertretung in Gemeinderäten und anderen Gremien. Die muslimischen Parlamentsabgeordneten reagierten entsetzt und verärgert.
Levin hatte zuvor in einem Interview erläutert, seine Gesetzesinitative sei sinnvoll, „weil wir (Juden) viele Gemeinsamkeiten mit den Christen haben. Das sind unsere natürlichen Verbündeten, und sie sind ein Gegengewicht zu den Muslimen, die unser Land von innen heraus zerstören wollen.“
Die arabischen Knesset-Abgeordneten waren aufgebracht. „Levin will die arabische Öffentlichkeit auseinanderdividieren, die ohnehin schon unterdrückt wird.
Wir sind doch nicht seine Sklaven“, rief der Abgeordnete Jamal Zahalka (arabische Balad-Partei).
Seine Parteifreundin Hanin Zoabi (Foto) meinte, das Gesetz führe zu einer wachsenden Feindlichkeit der Araber gegenüber Israel.
Der Ausschuss hörte auch den nordisraelischen Christen Shadi Halul an. Er setzt sich dafür ein, dass junge Christen mit arabischer Muttersprache in der Armee dienen. Dabei verweist er auf ihr aramäisches Erbe, das viel bedeutender sei als eine aufgezwungene arabische Identität. „Ich bin stolz, ein Christ zu sein“, unterstrich Halul, „wir haben das Recht auf Selbstbestimmung.“ Halul zeigte auf die muslimischen Abgeordneten und riet dem Ausschuss: „Hören Sie nicht auf diese Rassisten!“
Hanin Zoabi beschimpfte Halul daraufhin als Feigling. Er solle diese Botschaft auf den Straßen von Nazareth verkünden, dort würde er von den örtlichen Muslimen und Christen mit anderer Auffassung „die passende Antwort erhalten.“ Die kaum verhüllte Drohung führte zum Rauswurf Zoabis aus der Anhörung.
Israelische Knesset |
israelheute
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