16.8.07

Ein palästinensischer Staat wird Konflikt nicht lösen

Yoram Ettinger, ein Experte bezüglich der amerikanisch-israelisch Beziehungen, hat ein Papier herausgegeben, in dem er der Idee, dass durch einen Palästinenser-Staat die Krise in der Region gelöst werden würde, eine Absage erteilt.
Ettinger bringt mehrere Gegenbeispiele aus der neueren Geschichte als Beweis, dass diese von der US-Regierung vorangetriebene Theorie
nicht funktioniert. Hier zeigt sich die lange zurückliegende arabisch Abneigung gegenüber Israel, angefangen mit Israels Unabhängikeitskrieg 1948, den die arabischen Staaten „auf Kosten der palästinensischen Bestrebungen“ führten. In diesem Krieg eroberte Ägypten den Gazastreifen, wobei palästinensische nationale Aktivitäten untersagt und die palästinensische Führung vertrieben wurde. Jordanien besetzte Samaria und Judäa und anstatt diesen Gebieten die Unabhängigkeit zu ermöglichen, wurden sie Jordanien angegliedert und „West Bank“ benannt. Syrien, für seinen Teil, besetzte und annektierte das Hama Gebiet im Golan, während die arabische Liga eine provisorische palästinensische Regierung per Gesetz verbot.

Ebenso der Sinai-Krieg im Jahre 1956 erfüllte keineswegs die Wunschvorstellungen der Palästinenser, wurde er doch durch ägyptisch geförderten palästinensischen Terrorismus ausgelöst, um Ägyptens Kontrolle über den Negev durchzusetzen. Dies stand im Zusammenhang mit dem ägyptisch-französisch-britischen Konflikt über den Suezkanal und der ägyptischen Hilfe für die Rebellen in Nord Afrika.
Ähnlich dann, der Sechs-Tage-Krieg, dessen Ausbruch durch verschiedene Faktoren beeinflusst worden war, deren Bedeutenster jedoch der ägyptisch-syrische-jordanisch Pakt zur Auslöschung
Israels war. Es begann mit der Blockade der südlichen Handelswasser- straßen durch Ägypten, gefolgt von Ägyptens Verstoß gegen die Entmilitarisierung des Sinai und Syriens Beschuss israelischer Ortschaften unter den Golan Höhen und schließlich kam Jordanien mit dem Beschuss Jerusalems dazu. Ironischerweise verstärkten sich nach dem Sechs-Tage-Krieg die nationalen Aktivitäten der Palästinenser, die Ägypten im Gazastreifen nach wie vor zu unterdrücken versuchte.

Der nächste Krieg, 1986-1970, fand ungeachtet der Palästinensischen Sache statt und ebenso der Jom Kippur Krieg 1973, den Ägypten, Syrien, Jordanien und Irak initierten, ohne den Palästinensern einen Deut Beachtung zu schenken. Wie Ettinger bemerkt, fanden alle Kriegshandlungen seit dieser Zeit nur noch zwischen Israel und den palästinensischen Terrorgruppen statt, ohne dass die übrigen Araber einschritten. Und auch 1982 kämpfte Israel mit der PLO (Palestinian Liberation Organisation) im Libanon, was aber keineswegs zu einem arabisch-israelischen Konflikt wurde.

Die Araber vergossen immer viel pro-palästinensische Rhetorik, jedoch kein Blut, um der palästinensischen Sache willen. Die Intifadas und Gefechte mit palästinensischen Terrorgruppen veranlassten die Araber kein einziges Mal, den Palästinensern zu Hilfe zu kommen, und finanzielle Hilfe aus den USA und Europa für die Palästinenser hat die Zuwendungen der Araber längst überstiegen.
Ettingers Schlussfolgerung: kein arabisch-israelischer Konflikt im Nahen Osten hatte je mit der Palästinenser-Frage zu tun, denn für die Araber ist es nicht gerade ihr „Kronjuwel“. Aber ein palästinensischer Staat würde wichtige Interessen der USA
untergraben: der globale Terrorismus würde verschärft, es würde den gemäßigten Staaten am Persischen Golf zum Verhängnis, die radikalen Regimes wären belohnt, dem Iran, Russland und China wäre die Plattform am Mittelmeer bereitet und der Unterdrückung palästinensischer Christen wäre Tor und Tür geöffnet.

Arutz Sheva, Artikel von Hillel Fendel

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