20.6.13

Rohani, der neue Präsident Irans - und Israel

Aus einem Essay von Matthias Küntzel:

Rohani und Israel

Zum Abschluss seines fünftägigen Besuchs von 1993 erklärte Rohani gegenüber den Pressevertretern in Bonn, dass „die USA und das zionistische Regime die Haupturheber der gegen den Iran gerichteten Propaganda (seien).“

Diese Neigung zur antisemitischen Verschwörungstheorie scheint auch zwanzig Jahre später noch sein Weltbild zu prägen. Dies belegt ein Interview, dass Rohani unmittelbar vor seiner Wahl der in London erscheinenden Zeitschrift al-Sharq al-Awsat gab. Israel, behauptet er hier in aller Ernsthaftigkeit, habe die Debatte um das iranische Atomprogramm „angeheizt und angeleitet …, um die internationale Aufmerksamkeit nicht nur von seinem eigenen heimlichen und gefährlichen Atomwaffenprogramm sondern auch von seiner destabilisierenden und unmenschlichen Politik und Praxis in Palästina und im Nahen Osten abzulenken.“ Bedauerlicherweise habe sich der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen diskreditiert, „als er es den USA erlaubte, dieses kontraproduktive israelische Programm durchzusetzen.“

Aus seinem Hass auf Israel leitet sich auch Rohanis Haltung zum Assad-Regime ab: Syrien sei „das einzige Land in der Region geblieben, das der expansionistischen Politik Israels und dessen Praktiken widersteht.“ 

Natürlich werde der Iran auch weiterhin „die palästinensische Sache aus vollem Herzen unterstützten“. Eine Lösung der Palästina-Krise sei aber nur dann möglich, „wenn die Rechte des palästinensischen Volkes vollständig wiederhergestellt und dessen nationale Aspirationen verwirklicht“ seien. Full restauration of the rights of the Palestinian people klingt natürlich freundlicher als wipe Israel from the map. Gemeint ist aber das Gleiche.

MK

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