25.1.09

Internationaler Holocaust-Gedenktag, 27.Januar (Tag der Befreiung von Auschwitz)

Eines der größten Übel der Menschheitsgeschichte seit Beginn der Zeitrechnung ist der Antisemitismus. Ich habe den Begriff mal unter die Lupe genommen, um zu beschreiben, was Antisemitismus eigentlich ist.

Fälschlicherweise beinhaltet das Wort den Kampf gegen die Angehörigen der semitischen Sprachfamilie (Vorderasien und Nordafrika) und ist damit irreführend. In Wahrheit ist Antisemitismus Judenhass und richtet sich damit ganz klar gegen die Angehörigen der jüdischen Religion, und weil Hass eine Gefühlsäußerung ist, entbehrt diese Feindschaft gegenüber Juden, egal wie viele ausformulierte Begründungen mitgeliefert werden, jeglicher Rechtfertigung.

Dennoch erfanden die Menschen über die Jahrhunderte Rechtfertigungen für Pogrome und Judenverfolgung, wie Neid und Missgunst, groteske Schuldzuweisungen, von Brunnenvergiftung bis zur Bezichtigung der Verschwörung der Juden, die Weltherrschaft zu erlangen und über die Zeit verfestigte sich Antisemitismus so in jeder Volksseele bis zum heutigen Tag.

Hitler begründete seinen Judenhass mit dem Argument, die Juden seien an der Niederlage nach dem 1. Weltkrieg schuld und er verordnete den Deutschen eine Haltung der Ablehnung, Ausgrenzung und Verfolgung der Juden in ihrer Mitte. Unter Verfälschung wissenschaftlicher Theorien, arbeitete er die Ideenlehre der Ungleichwertigkeit der Rassen, die es allerdings schon vor Hitlers Auftauchen gab, zu einem obskuren Konstrukt des Rassenwahns aus, und führte ihn dann in der Praxis zur grausamen Vollendung.

Doch die hinter dem Antisemitismus stehende Ideologie hat sich nach 1945 leider nicht zusammen mit dem NS-Regime aufgelöst, auch wenn es sich zeitweise auf einen Hass auf alles Andersartige verschoben hat.
Immer wieder brach der Antisemitismus hervor und fand Ausdruck wenn jüdische Grabmäler geschändet wurden, Anschläge auf jüdische Einrichtungen oder gar tätliche Angriffe stattfanden.

Eine ganz neue Quelle für antisemitische Regungen fand sich mit dem Andauern des Nahostkonflikts. Antizionismus und Antiisraelismus durch die Infragestellung des Existenzrechts des Staates Israel war die neue Form des Antisemitismus.

Dann kam der iranische Präsident Ahmadinejad. Er hat gleich zwei DiktaParolen“ gegen die Juden in die Welt gesetzt: die Behauptung, der Holocaust hätte nicht stattgefunden, und das erklärte Ziel, den jüdischen Staat im arabischen Raum auszulöschen, dem offen oder insgeheim alle arabischen Staaten zustimmen.

Eben gerade weil seine Äußerungen so ungeheuerlich sind, möchte jeder die Bedrohung dahinter nicht sehen, sondern möchte solch einen Irrsinn, wie schon damals bei Hitler, als völlig übertrieben und damit undurchführbar abtun. Deswegen schaut die ganze Welt, wie damals bei Hitler, den Vorbereitungen und Plänen des iranischen Staatschefs gelassen zu, und zu allem Unglück wird durch den eskalierenden Konflikt an den israelischen Grenzen eine weltweite antisemitische Haltung vorangetrieben.

In trauriger Weise zeigt der Antisemitismus hier in Deutschland heute wieder sein hässliches Gesicht bei den immer sehr aggressiven Protestkundgebungen gegen Israels Vorgehen im Gazastreifen, der auch nochmals günstigen Nährboden gefunden hat, weil sich der Islam in unserem Europa in den letzten Jahren penetrant breit machen konnte. Und fassungslos müssen wir wahrnehmen, dass es nicht nur Migranten aus dem arabisch türkischem Raum sind, die mit marschieren, wenn Parolen wie „Tod den Juden“ und „Tod Israel“ geschrieen werden.

Deswegen ist es so wichtig, die Erinnerung und das Gedenken an die unseligen Geschehnisse im 3. Reich zu erhalten und zu bewahren. Wir sind alle aufgerufen, die Warnzeichen wahrzunehmen, gegen antisemitische Äußerungen jeglicher Art zu protestieren, Holocaustleugnern zu widersprechen und unsere Solidarität mit dem jüdischen Volk in Israel, aber auch mit Juden in unserem Land, offen und auch gegen die allgemeine Meinung zu bekunden.

Ein Appell geht auch an die Jugendlichen, die viel Mut brauchen, um sich gegen den Mainstream zu stellen.
Die Gewissheit, dass ihr in den Stürmen auf dem sicheren Felsen steht, der Jesus Christus ist, und die tiefe Verankerung der Liebe Gottes in euren Herzen wird euch die Kraft und den Mut geben, die ihr braucht.

Und das gilt für uns alle: unsere Hingabe an den Auferstandenen Jesus Christus ist unser Antrieb, unsere Kraft und unser Schutz in diesen Zeiten.

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Stimme zu.

Allerdings sollte diese Erinnerung nicht zu einem alles überlagernden Zwang werden. Das nimmt der Erinnerung die Tiefe. Ausserdem ist der MSM-Antisemitismus krampfig und penetrant.

Mirjam hat gesagt…

@ Robin R. - Sagen Sie mir, wo die Erinnerung an die Shoah ein alles überlagernder Zwang ist. Krampfiger Antisemitismus hat auch seine Wirkung auf unbedarfte, nicht an der Diskussion Beteiligte.

Mirjam hat gesagt…
Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.