31.10.07

Annapolis - nicht um jeden Preis

Was hat es eigentlich mit der Friedens-Nahost Konferenz "Annapolis" auf sich? Alle reden davon,aber keiner weiß etwas. Wer verstehen will muss lesen. Sich informieren. Aber selbst dann ist klare Sicht nicht gewährleistet. Eigentlich ist nur eine Sache klar: GOTT, der EWIGE, er wird seinen Plan mit seinem Volk Israel und den Nationen umsetzen, und dann werden alle verstehen, von wem allein Frieden ausgeht. Lest diesen Artikel von Yoel Marcus.

Von hier wirkt Annapolis wie eine Fata Morgana an einem glühendheißen Tag in der Sahara. Etwas schimmert hell am Horizont, aber man kann nicht sagen wer oder was. Klar ist lediglich, dass ein Gipfel bzw. ein Treffen stattfinden wird, an dem über ein so endgültig wie mögliches Abkommen zwischen Israel und den Palästinensern verhandelt werden soll. Bisher stehen weder ein offizieller Name noch ein exaktes Datum fest. Noch ist niemand eingeladen, noch gibt es keine Gästeliste, und auch die Tagesordnung steht noch nicht fest. Man redet vom 26. November. Wenn nicht im November – im Dezember. Und wenn nicht im Dezember, dann nach den Feiertagen. Entweder vor oder nach der Operation Ehud Olmerts.

Das Projekt ist eine persönliche initiative von US-Außenministerin Condoleezza Rice.

Nach dem Scheitern der Offensive im Irak will sie Bush ein Abschiedsgeschenk aus unserer ‚Gegend’ mit auf den Weg geben. Bushs Engagement wird nicht dem von Carter oder Clinton in Camp David gleichkommen. Diesmal handelt es sich um ein kurzes Treffen – ein internationales Treffen, keinen internationalern Gipfel. Man beabsichtigt, die Europäer, Russland und die islamischen Staaten einzuladen, die Israel in den Grenzen von 1967 anerkennen – kurz gesagt, eine multiliterale Zusammenkunft, auf der Olmert und Mahmoud Abbas als Friedensstifter präsentiert werden.

Es wird kein Forum für Verhandlungen sein, sondern für Reden und eine Abschlusserklärung zu den Prinzipien, die als Richtlinien für die Verhandlungen über die Errichtung von zwei Staaten für zwei Völker dasrstellen. Der Inhalt wird im Voraus in Gesprächen mit Rice festegelegt werden. Sollte die Teilung Jerusalems entschieden werden, könnte Olmert nicht über ganz Jerusalem verfügen. Ebenso wird bei jedem anderen Thema von vornherein entschieden sein, was auf dem Treffen gesagt und was nicht gesagt werden wird. Saudi-Arabien etwa hat deutlich gemacht, dass es das Rückkehrrecht fordern wird. Wenn es darauf beharrt, wird es nicht teilnehmen.

Es gibt einen wesentlichen Unterschied zwischen dem Engagement Rices und Bushs. Rice kann hart sein gegenüber Israel, aber nur der Präsident kann Druck ausüben. Bush, der seine Amtszeit beenden wird ohne Kernreaktoren im Iran bombardiert und die amerikanische Armee aus dem Irak abgezogen zu haben, will Olmert als Ministerpräsident eines sicheren Israels. Rice ist von Bush angewiesen worden, Olmert nicht zu etwas zu drängen, was seiner Ansicht nach die Sicherheit Israels gefährden würde.

Bush klebt an dem Grundsatz von zwei Staaten für zwei Völker, die Seite an Seite leben. Die Road Map setzt an mit der Verpflichtung der Palästinenser, den Terror zu beenden, aber auch mit der israelischen Verpflichtung, die Siedlungen aufzulösen. Es wird kein internationales (Gipfel-)Treffen geben, wenn nicht im Vorfeld ein Entwurf vorliegt, der die Kernpunkte des Konflikts zusammenfasst.

Israel akzeptiert diese Regeln. Das Problem ist, dass das Abkommen, das Olmert und Abbas in Annapolis feierlich unterzeichnen werden, praktisch nur die Hälfte Palästinas verpflichtet. Abbas wird in den Augen der Welt gestärkt, aber nicht in den Augen der Mehrheit seines Volkes. Die israelische Öffentlichkeit hat nicht die Kraft und auch nicht Begeisterung für einen weiteren Scheinkompromiss mit den Palästinensern.

Was nach der Räumung Gush Kativs - mit der gewaltsamen Evakuierung der Siedler – passiert ist, hat bei uns eine ätzende Enttäuschung über das Ergebnis der Bemühungen hinterlassen, sich vom Traum eines Großisrael zu verabschieden und die Macht der fanatischen Siedler einzuschränken. Sderot und die Gemeinden an der Grenze zum Gaza-Streifen kommen für keinen Moment zur Ruhe. Schwer zu glauben, dass ein so mächtiger Staat wie Israel Tag für Tag dabei zusieht, wie Kassam-Raketen auf seine Städte niedergehen. Würde Ariel Sharon unter solchen Umständen nach Annapolis fahren?

Mahmoud Abbas und seine Berater vermitteln in ihren europäischen Anzügen, die selbst dem avancierten Geschmack Dalia Itziks entsprechen, den Eindruck von Friedenssuchenden. Doch tief im Innern sind sie noch nicht von der chronischen Krankheit geheilt, niemals die Gelegenheit zu verpassen, eine Gelegenheit zu verpassen, wenn es darum geht, 61 Jahre nach dem UN-Teilungsplan ihren eigenen Staat zu gründen. Das Abkommen über die „Kernpunkte“ stärkt die schwachen Führer, aber nur symbolisch. Früher oder später könnte ganz Palästina in die Hände der Hamas fallen. Geheimdienstquellen in Israel äußern sich schockiert über die Transformation von Banden der Hamas in eine regelrechte Streitkraft in Gaza, mit Uniformen, Waffen sowie Ausbildern und Ideologie aus dem Iran, die sich bald auch über das Westjordanland ergießen könnte. Stromunterbrechungen als kollektive Strafe werden sie nicht aufhalten.

Die Regierung Olmert nimmt ein Risiko auf sich, wenn sie Zugeständnisse in Kernfragen des Konflikts mit der Palästinensischen Autonomiebehörde macht. Ein Abkommen, das nur die Hälfte des palästinensischen Volkes verpflichtet, ist nicht das Papier wert, auf dem es geschrieben ist. Olmert muss als Mann des Friedens nach Annapolis gehen, doch handeln wie ein Mann der Sicherheit. Annapolis ist eine gute Sache, aber nicht um jeden Preis.

Ha-aretz

28.10.07

Ehrungen






Hall of Names
in Yad Vashem


Das Zentrum der Erinnerung und Erforschung des Holocaust "Yad Vashem" in Jerusalem erhielt diese Woche internationale Ehrung. Am 26.10.07 wurde dem Zentrum in Spanien der "Prince of Asturias for Records 2007" in Anwesenheit der königlichen Familie verliehen.
Nominiert für diesem renommierten Preis wurde Yad Vashem von der Bundeskanzlerin Angela Merkel.


Erst einen Tag davor erhielt der Vorsitzende des
Zentrums Yad Vashem, Avner Shalev, durch Frankreichs Präsidenten Nicolas Sarkozy die Auszeichung "Légion D'Honneur" in einer Zeremonie im Elysee Palast überreicht.

Shalev erhielt diesen Preis für seine Initiative und Arbeit bei der Erweiterung und Neugestaltung des weltweit anerkannten Zentrums.

Ebenso den Prince-of-Asturias Preis erhielt der brühmte israelische Schriftsteller Amos Oz, für sein schriftstellerisches Werk, in dem er der hebräischen Sprache zu künstlerischen Vielfalt und Ausdruckskraft verhalf.



yadvashem.org

haaretz

Was ist der Prinz-von-Asturien Preis?

23.10.07

Was Sarkozy über Israel sagt

Ich konnte es zu erst gar nicht glauben, als ich das gelesen habe. Der französische Präsident Sarkozy spricht von dem Staat Israel als ein Wunder, und dass Israels Sicherheit vor einem eventuellen Staat für die Palästinenser gehe. Ist er Jude, oder Christ? Oder ist er einfach der Einzige der etwas verstanden hat. Bravo, Monsieur Sarkozy, kann ich da nur sagen. Hoffentlich steht er auch immer zu seinem Wort.

Lest den Bericht:

Der französische Staatspräsident Nicolas Sarkozy hat bei seinen gestrigen Gesprächen mit Israels Ministerpräsident Ehud Olmert in Paris seine tiefe Verbundenheit mit Israel zum Ausdruck gebracht. Die Gründung des Staates bezeichnete er als das „bedeutendste Ereignis des 20. Jahrhunderts“, wobei er betonte: „Man sagt, dass ich Israel unterstütze, weil mein Großvater jüdisch war, doch ist dies keine persönliche Angelegenheit. Israel steht für Vielfalt und Demokratie im Nahen Osten. Es ist ein Wunder, dass aus den Überresten des zerstreuten jüdischen Volkes solch ein Staat entstanden ist.“

Olmert und Sarkozy berieten sich vor allem in der Angelegenheit des iranischen Atomprogramms. Beide stimmten darin überein, dass sowohl der UN-Sicherheitsrat als auch die Europäische Union schärfere Sanktionen gegen den Iran einleiten müssten. Olmert teilte im Anschluss an die Gespräche mit, dass er hinsichtlich der Iran-Frage keine Aussagen hätte hören können, die seinen Erwartungen mehr entsprochen hätten.

Auch beim Thema der israelisch-palästinensischen Friedensverhandlungen nahm Sarkozy einen klaren Standpunkt ein. So bezeichnete er es als unvernünftig, wenn die Palästinenser gleichzeitig einen unabhängigen Staat und die Rückkehr der Flüchtlinge nach Israel fordern würden. Grundsätzlich unterstrich er: „Israel Sicherheit ist eine klare rote Linie, die nicht zur Debatte steht. Das ist eine unantastbare Bedingung, die wir nie aufgeben werden.“

Ha'aretz 23.10.07

19.10.07

Die jüdische Ehe

Die jüdische Ehe geht, wie jede Ehe, auf die Schöpfungsordnung in 1. Mose 2,18-24 zurück. Gott hat den Menschen als Mann und Frau geschaffen. „Der Bund zweier Menschen durch die Ehe ist im Grunde genommen nichts weiter als das Wiederfinden und Wiederherstellen einer Einheit“, schreibt Rabbi Simon Philip De Vries. „Die Ehe ist die Bestimmung des Menschen. Die Voraussetzung, um die Berufung des Menschen zu erfüllen.“ Gott hat die Erde nicht geschaffen, dass sie leer sei, sondern, dass man auf ihr wohne, heißt es im Propheten Jesaja (45,18). Aus Gottes Sicht ist es nicht gut, dass der Mensch allein sei. Deshalb ist die Ehe um der Gemeinschaft willen da. Das Judentum betrachtet den Segen Gottes „seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde“ als Gebot. Aus diesem Grund ist das Zölibat im Judentum keine Tugend.

Auf das Gelingen der Ehe und das Familienleben wird großer Wert gelegt. Über der glücklichen Verbindung von Mann und Frau strahlt nach den Worten des Talmud die Herrlichkeit Gottes, die „Schechina“ (Babylonischer Talmud, Traktat Sota 17a). So ist die Wahl des Lebenspartners eine ernsthafte Sache und die Heiratsvermittlung, genannt „Schiduch“, ein anerkannter Dienst. Früh geschlossene Ehen werden im Judentum bevorzugt. Der Mann soll aber in der Lage sein seine Familie zu ernähren, das heißt, im biblischen Sinne ein Haus bauen und einen Weinberg pflanzen (5. Mose 20,5-6). Nach einer Eheschließung müssen beide Beteiligten daran arbeiten, ihre Ehe durch gegenseitige Achtung und Rücksichtnahme auf das höchste Niveau zu bringen.

In den Propheten wird die Beziehung Gottes zu seinem Volk Israel mit einer Verlobung (Hosea 2,21-22) oder einer Ehe verglichen: „Man soll dich nicht mehr nennen ‚Verlassene’ und dein Land nicht mehr ‚Einsame’, sondern du sollst heißen ‚Meine Lust’ und dein Land ‚liebes Weib’; denn der Herr hat Lust an dir, und dein Land hat einen lieben Mann. Denn wie ein junger Mann eine Jungfrau freit, so wird dich dein Erbauer freien, und wie sich ein Bräutigam freut über die Braut, so wird sich dein Gott über dich freuen“ (Jesaja 62,4-5).

Das Judentum kennt auch verbotene Ehen. In diese Kategorie gehören Verbindungen mit nichtjüdischen Partnern und unter nahen Verwandten, die die Bibel in 3. Mose 18 ausdrücklich verbietet. Obwohl in diesem Kapitel auch gleichgeschlechtliche Beziehungen verboten und als Gräuel bezeichnet werden, fallen sie nicht unter die Kategorie der verbotenen Ehen. Ehe im biblischen Sinne bezieht sich auf eine Verbindung zwischen Mann und Frau. Daraus kann gefolgert werden, dass eine gleichgeschlechtliche Beziehung also nicht als Ehe bezeichnet werden kann, wie es in der heutigen liberalen Gesellschaft geschieht. Nach 5. Mose 24,1-4 darf ein Mann seine geschiedene Frau nicht wieder heiraten, wenn sie wieder verheiratet und wieder geschieden oder verwitwet war. Nach rabbinischem Recht ist eine Ehebrecherin für ihren Mann verboten.

Besonders strenge Regeln beziehen die Rabbiner bis heute auf die Priester, die Nachkommen Aarons, auch wenn diese ihr Amt nicht mehr ausüben können, weil es keinen Tempel mehr gibt. Die Regeln für die Priesterehen stammen aus 3. Mose 21: Sie sollen keine Ehe mit einer Frau, die zum Judentum konvertiert ist, schließen, keine Entehrte oder Witwe heiraten. „Sie sollen keine Hure zur Frau nehmen noch eine, die nicht mehr Jungfrau ist oder die von ihrem Mann verstoßen ist; denn sie sind heilig ihrem Gott… denn ich bin heilig, der Herr, der euch heiligt“ (3. Mose 21,7-8).

Zitate aus Simon Philip De Vries, „Jüdische Riten und Symbole“ (Wiesbaden: Fourier Verlag, 3. Auflage 1984), Seiten 206-207.

www.israelnetz.de

13.10.07

Vergäße ich dein, Jerusalem

Die Regierung unter Premierminister Ehud Olmert erwägt offenbar angesichts der bevorstehenden Nahost-Friedenskonferenz auch die Teilung der Hauptstadt Jerusalems. Die amerikanische Regierung hat Israel und die Palästinenser sowie einige arabische Staaten zu einem Gipfeltreffen nach Washington eingeladen, das im November stattfinden soll. Palästinensische Vertreter wollen Ost-Jerusalem zur Hauptstadt eines zukünftigen palästinensischen Staates machen.
Jerusalem aber darf nicht geteilt werden !!!


Dazu sagt Gott, der HERR:
"Siehe, ich mache Jerusalem zu einer Taumelschale für alle Völker ringsum. Und auch über Juda: Es wird in Bedrängnis geraten zusammen mit Jerusalem. Und es wird geschehen an jenem Tag, da mache ich Jerusalem zu einem Stemmstein für alle Völker: alle, die ihn hochstemmen wollen, werden sich wund reißen. Und alle Nationen der Erde werden sich gegen es versammeln. An jenem Tag, spricht der HERR, schlage ich alle Pferde mit Scheuwerden und ihre Reiter mit Wahnsinn. Über das Haus Juda aber halte ich meine Augen offen, während ich alle Pferde der Völker mit Blindheit schlage"

und was singt David:
Ich freute mich, als sie zu mir sagten: "Wir gehen zum Haus des HERRN!" Unsere Füße standen dann in deinen Toren, Jerusalem. Jerusalem, die du aufgebaut bist als eine fest in sich geschlossene Stadt, wohin die Stämme hinaufziehen, die Stämme Jahs, ein Mahnzeichen für Israel, um den Namen des HERRN zu preisen.

und wir?

Erbittet Heil für Jerusalem!
Ruhe sollen die haben, die dich lieben!


Eine Gruppe, die sich nach einem Text aus dem 137. Psalm benannt hat, will die Teilung der Stadt verhindern. In dem Bibeltext heißt es: "Vergesse ich dich, Jerusalem, so verdorre meine Rechte. Meine Zunge soll an meinem Gaumen kleben
, wenn ich deiner nicht gedenke, wenn ich nicht lasse Jerusalem meine höchste Freude sein." Ziel der Initiative ist es, zu verdeutlichen, dass Jerusalem nicht verhandelbar sei.
Die Organisation "Vergäße ich dein, Jerusalem" kritisiert die Verantwortlichen, die das Gesetz (Jerusalem-Gesetz vom 30. Juli 1980) unbeachtet ließen, in dem es heißt: "Jerusalem ist die vollständige und vereinigte Hauptstadt Israels". Und da gäbe es nichts zu diskutieren.

Israelnetz.com

Israel Tag

Der Israel Tag soll in Deutschland jetzt amtlich werden.
Diese Woche stellte der Vorsitzende der Deutsch Israelischen Gesellschaft Aachen e.V., Axel Holst, beim Präsidenten des Bundesrates den offiziellen Antrag.
Demnach soll am Israel Tag nicht nur öffentlich gefeiert werden.
In Lehranstalten und öffentlichen Gremien soll an diesem Tag über Israel ausführlich gesprochen und informiert werden. Die DIG Aachenbereitet eine breit angelegte Initiative zur Unterstützung des Antrages vor.
Fernziel bleibt eine „Europäische Initiative der Solidarität mit dem Staat Israel“ und ein europaweiter Israel Tag
.

ILI

8.10.07

Der erste christliche Märtyrer in Hamastan

Rami Khader Ajjad leitete den einzigen christlichen Buchladen in Gaza-Stadt. Am Abend des 6. Oktober 2007 rief er seine Familie und Kollegen von der Palästinensischen Bibelgesellschaft (PBS) an. Eine Gruppe von Männern habe ihn mitgenommen und er werde erst spät nach Hause kommen, ließ er seine schwangere Frau wissen. „Doch seine Stimme klang nervös und es war klar, dass er nicht frei sprechen konnte“, erzählt Baptistenpastor Hanna Massad, der Gemeindeleiter von Rami Ajjad. Seine Mutter Anisa sagte: „Er sagte am Telefon, er werde mit den ‚Leuten’ noch zwei Stunden verbringen. Wenn er dann nicht zurück sei, werde er für lange Zeit nicht zurückkehren.“

Der Direktor der PBS, Labib Madanat, rief umgehend die Polizei an. In einer „streng vertraulichen“ E-Mail informierte der für Informationen und PR verantwortliche Mitarbeiter Simon Azazian sofort einen engeren Freundes- und Beterkreis. Azazian bat dringend, die Information von der Entführung Ramis nicht weiterzuleiten, weil das Leben von Rami in höchster Gefahr sei.

Doch um 3 Uhr in der Nacht vom Samstag auf den Sonntag entdeckte die palästinensische Polizei den Leichnam von Rami Ajjad im Viertel Seitun im Osten von Gaza-Stadt und benachrichtigte die Leitung der PBS. Sein Körper wies Messereinstiche auf, stellte ein Vertreter des Schifa-Krankenhauses fest. Ermordet wurde er durch Schüsse in Kopf und Brust aus nächster Nähe.


„Rami war das sanftmütigste Mitglied unseres Teams“, schrieben die Mitarbeiter der Bibelgesellschaft in einem Nachruf. „Er hatte immer ein Lachen auf dem Gesicht. Er war das Gesicht unseres Bibelladens und hat die Besucher empfangen und ihnen gedient, so wie Jesus es getan hätte.“

Vollkommen unerwartet war dieser Mord nicht. Telefonisch hatten die Mitarbeiter der PBS schon mehrfach Morddrohungen erhalten. Deshalb baten die Mitarbeiter des PBS-Teams auch darum, ihre Namen nicht zu veröffentlichen. Die Telefonanrufer beschuldigten die PBS der Missionsarbeit. Rami hatte seinen Kollegen in den Tagen vor seiner Ermordung erzählt, dass er beobachtet hatte, wie ihm ein Auto ohne Nummernschilder folgte. Bärtige Männer hätten ihn eigenartig angeschaut. Sechs Monate vor dem Mord an Rami Ajjad war der PBS-Bibelladen am Palästina-Platz im Zentrum von Gaza-Stadt, der 1999 eingeweiht worden war, von einer Bombe vollständig zerstört worden.

In einer Presseerklärung betont die PBS, dass sie innerhalb der palästinensischen Gesellschaft ein großes Wohlwollen genießt, nicht zuletzt wegen der weit reichenden humanitären Aktivitäten, die sich auf den gesamten Gazastreifen erstreckt.


Rami Ajjad hatte der katholischen Kirche angehört, bevor er Baptist wurde. „Er war nie Moslem“, erklärte Hanna Massad. Deshalb ist eine „Todesstrafe“ für eine Konversion zum Christentum, wie sie im Islam üblich ist, als Mordmotiv auszuschließen.


„Wir wissen nicht, wer Rami ermordet hat“, schrieb der Leiter der PBS, Labib Madanat, „aber wir wissen, dass er um seines Glaubens an Christus willen zum Märtyrer wurde.“ Ramis Mutter Anisa ist überzeugt: „Er hat durch seinen Tod für Christus gezahlt.“ Suhad Massad, die Frau von Pastor Hanna Massad, die die Arbeit der PBS im Gazastreifen leitet, meint: „Wir wissen nicht, wer ihn ermordet hat und warum. War Geld der Grund, oder weil Bibeln verkauft wurden?“ Sie betont: „Wir bemühen uns, allen Menschen die Liebe Jesu zu zeigen, aber ohne zu evangelisieren.“

Radschi Surani, Direktor des Palästinensischen Zentrums für Menschenrechte, erklärte: „Diese verabscheuenswürdige Tat findet bei keiner religiösen Gruppe hier Unterstützung.“ Das von der Hamas geleitete Innenministerium versicherte auf Anfrage, man verurteile diesen Mord und werde ermitteln: „Dieses schwere Verbrechen wird nicht ohne Strafe bleiben.

Der 50-jährige Christ Nikolas Issa sagte: „Heute ist ein schwarzer Tag für Gaza. Wir hoffen, dass er nicht umgebracht wurde, weil er Christ war.“ Und ein anderer Christ, der 42-jährige Jan Saad, fügt hinzu: „So etwas ist noch nie in Gaza geschehen. Wenn irgendjemand denkt, wir Christen würden wegen eines solchen Mordes weggehen, liegt er falsch. Das hier ist unsere Heimat. Wir sind so patriotisch wie jeder andere auch.“

Trotzdem bekennen Christen seit Monaten unter der Hand: „Wer gehen kann, geht.“ Und PBS-Direktor Labib Madanat ist überzeugt: „Die Stunde, in der wir den höchsten Preis für die Nachfolge Christi bezahlen müssen, ist gekommen.“

Im von der radikal-islamischen Hamas beherrschten Gazastreifen leben schätzungsweise 3.200 arabische Christen, von denen die meisten der griechisch-orthodoxen Kirche angehören, unter 1,4 Millionen Muslimen. Die Baptistengemeinde zählt ungefähr 100 Mitglieder.


In der Regel werden die Christen von korangläubigen Muslimen als „Schutzbefohlene“ betrachtet und laut Einwohnern von Gaza sind gewalttätige Übergriffe selten. Allerdings wurden in den vergangenen Monaten mehr als 40 Einrichtungen, die mit „westlichen Werten“ in Verbindung gebracht werden –- Videoläden, Internetcafes, eine amerikanische Schule und eben auch der Bibelladen der PBS -– durch Bombenanschläge zerstört. Eine radikale Gruppe, die sich „Rechtschaffenes Schwert des Islam“ nennt, erklärte sich verantwortlich für diese Angriffe. Die Hamas weist jede Verantwortung für die Christenverfolgung vehement von sich.

Ungefähr 300 Christen und Muslime wohnten der Beisetzung Rami Ajjads am Nachmittag seines Todestages bei. Eine große Delegation der Hamas besuchte im Auftrag von Ministerpräsident Ismail Hanije die Familie Ajjad und sprach ihr das Beileid aus. Hanije verurteilte den Mord und versicherte, man werde „nicht zulassen, dass irgendjemand die muslimisch-christlichen Beziehungen sabotiere.“ Der 26-jährige Rami hinterlässt seine schwangere Frau Pauline und zwei kleine Kinder.


© Johannes Gerloff, Christlicher Medienverbund KEP


www.israelnetz.de


6.10.07

Neo-Nazis in Israel

Die Neo-Nazi Gruppe, die in Petach Tikwa entdeckt worden war und die Öffentlichkeit in Israel geschockt hatte, ist nur die Spitze des Eisberges von einem Phänomen, das offensichtlich weiter verbreitet ist, als bisher angenommen. Wie es aussieht, identifizieren sich viele Israelis, obwohl sie doch in Israel leben, mit der Nazi-Ideologie. Zalman Gilichinsky, Gründer der Initiative DMIR, Zentrum für Antisemitismus-Opfer in Israel, sagt: „wir wissen, dass noch mehr Gruppen dieser Art in Haifa, Akraiot, Ashdod, Ashkelon, Beer Sheva und Jerusalem existieren. Was in Demona passierte, kam jetzt zum ersten Mal in den Nachrichten, aber wir wussten seit Jahren von derartigen Aktivitäten hier bei uns. Diese Leute sprechen und schreiben wie Neo-Nazis, sie hören Neo-Nazi Musik und haben im Internet ihre Foren in russischer Sprache und schauen sich ihre Aktionen von Gleichgesinnten in Russland an. Angefangen hat es mit Grafiti von Hakenkreuzen und Sachbeschädigung und nun weiten sich tätliche Angriffe gegen Personen immer mehr aus“. Gilichinsky sprach mit einem Jungen, der schon vor 10 Jahren während der Schulzeit als einziger Jude in seiner Klasse so schlimm unter Antisemitismus litt, dass er zu seinen Eltern sagte, er wolle kein Jude mehr sein, er wolle zum Christentum konvertieren.

Gilichinsky hatte über die Zeitung Kontakt zu Mensch gefunden, die sich bereit erklärten, über Erfahrungen mit Antisemitismus in Israel zu sprechen und was ihnen widerfahren war. Daraufhin wurde die Intiative gegründet. Auf die Hilferufe an die Behörden, an die Regierung, um dieser Gefahr Einhalt zu gebieten, wurde von Seiten der Regierung nicht reagiert. Man kehrte das Thema unter den Teppich.

Seht hierzu einen Filmbeitrag aus Arutz Sheva

2.10.07

Der Hüter Israels



Ata shomer
Du bist der Hüter

Den ganzen Tag und die ganze Nacht, du bist Hüter über uns.
Siehe der Hüter Israels schläft nocht schlummert nicht.

Sänger: Yaakov Shwekey